[Comic-Empfehlung] Ferry, Bruneau & Mantovani – Bellerophon und die Chimäre

Übermut kommt vor dem (tiefen) Fall!

Werbung | Autor: Luc Ferry & Clotilde Bruneau | Zeichner: Fabio Mantovani |
Titel: Bellerophon und die Chimäre |
Erscheinungsdatum: Oktober 2021 | Verlag: Splitter | 56 Seiten |
Genre: Mythos | Reihe: Einzelband

Bewertung: 5 von 5.

Inhalt

Nachdem Bellerophon unfreiwillig seinen eigenen Bruder erschlug, findet er Zuflucht im Palast seines Freundes Proitos. Doch dessen Frau hat Gefallen an dem strahlend schönen jungen Mann gefunden und wirft sich ihm eines Nachts an den Hals. Bellerophon verweigert sich ihrer Avancen, woraufhin sie ihrem Mann erzählt, Bellerophon hätte versucht sie zu vergewaltigen. Dieser entschließt sich also dazu, seinen jungen Freund in den sicheren Tod zu schicken. Zu seinem Schwiegervater.

Rezension

Ewige Hybris

Die Liebe ist ein mächtiges Gefühl, Wut und Hass sind es noch mehr. Dieser Mythos um Bellerophon, den strahlenden Helden einiger außergewöhnlicher Taten, kann eigentlich nur entstehen, weil sich eine Frau von einem Mann zurückgewiesen fühlt und daraufhin Unwahrheiten in die Welt setzt. Um seiner Frau Gerechtigkeit zukommen zu lassen, schickt Proitos seinen Freund Bellerophon zu seinem Schwiegervater, er soll ihm eine Nachricht überbringen, indem er diesen anweist, den jungen Mann zu töten.

Bellerophon | Innenseite

Doch der Schwiegervater ersinnt stattdessen eine scheinbar unlösbare Aufgabe für den Todgeweihten, denn er soll die in seinem Land wütende Chimäre besiegen. Die Götter scheinen Bellerophon wohlgesonnen, denn mit Hilfe des geflügelten Pferdes Pegasos gelingt ihm diese Aufgabe spielend leicht. Doch Hochmut kommt bekanntlich vor dem Fall, und die im alten Griechenland weit gefürchtete Hybris macht auch vor unserem frischgebackenen Helden nicht Halt. Das wird sich später rächen, wie wir hier erfahren werden.

Die Comicumsetzung dieses Mythos hat mir wie immer sehr gefallen, zumal ich zwar sowohl Pegasos als auch die Chimäre kannte, aber nie einen Zusammenhang zwischen beiden hergestellt habe bisher. Die Zeichnungen sind gewohnt detailliert und passen sich herrlich in die schon recht lange Reihe der Mythen der Antike ein.

Fazit

Ein Mythos, der weniger bekannt sein dürfte, als so manch anderer dieser Reihe, und deshalb umso wichtiger, um seinen eigenen Wissensstand zu komplettieren. Wie immer in herrliche Bilder gegossen und mit einem ansprechenden Glossar versehen.

Bewertung im Detail

Idee ★★★★★ ( 5 / 5 )

Handlung ★★★★★ ( 5 / 5 )

Charaktere ★★★★★ ( 5 / 5 )

Zeichnungen ★★★★★ ( 5 / 5 )

Emotionen ★★★★☆ ( 4 / 5 )

= 4.8 ★★★★★

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schnörkel

Vielen Dank an den Splitter Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!