Wenn aus Büchern Schätze werden.
und natürlich solche, die es noch werden wollen! Im vergangenen Jahr wuchs die Liebe zu Comics und Graphic Novels immer höher bei mir. Und irgendwann beschlich mich das Gefühl, mit einer klassischen Rezension nicht jedem Comic gerecht zu werden. Viele Geschichten sind als Reihen aufgebaut, entfalten erst nach und nach ihre Wirkung und einzelne Bände zu besprechen, ist manchmal auch nicht das Gelbe vom Ei.
Bei den Comicperlen auf dem Canapé (Kurz: das Comic-Canapé!) möchte ich einfach über Comics plaudern, die mir ins Auge fallen, möchte Reihen vorstellen, von denen ich denke, dass sie auch für andere sehr interessant sein könnten, egal ob sie neu oder älter sind. Setzt euch zu mir, lehnt euch zurück und lasst euch mitnehmen durch die Zwiebelschichten des Everversums!
Werbung | Autor: Rick Remender |
Zeichner: Dean White, Matteo Scalera |
Titel: Black Science |
Erscheinungsdatum: seit 2016 | Verlag: Splitter |
Genre: Science Fiction | Ø 170 Seiten |
Reihe: Band 6 von 9 bisher erschienen |
Habt ihr euch auch schon gefragt, ob es sie gibt? Die Dimensionen neben unserer eigenen? Welten, unentdeckt und unerforscht? Welten, in denen unsere Ebenbilder herumlaufen, die jede denkbare Möglichkeit einer Entscheidung durchspielen können? Welten, die völlig anders sind als unsere?
Mit dieser Idee beginnt die Geschichte rund um die selbsternannten Dimensionauten. Grant McKay, ein wirklich genialer Wissenschaftler, hat einen Durchbruch in den Dimensionen geschaffen. Mithilfe seines sogenannten Pfeilers können er und sein Team durch die Schichten des Universums, pardon, Everversums springen. Doch etwas geht gehörig schief, und sie landen nicht dort, wo sie hätten landen sollen. Die Schwarze Wissenschaft steckt noch in den Kinderschuhen und so bleibt dem Team nichts weiter übrig, als von einer Welt in die nächste zu springen, immer in der wilden Hoffnung, endlich nach Hause zu gelangen.
Nun ist es natürlich nicht so, dass jede Welt eine friedliche ist. Schnell gerät das vielköpfige Team in arge Bedrängnis und hinterlässt in ihrer eigenen Verzweiflung Tod und Verderben.
Das Ausmaß der Katastrophen würde schon viele Bände füllen können, doch auch die zwischenmenschliche Tragik kommt bei dieser Reihe nicht zu kurz. So entwickelt sich aus diesem ersten Sprung ins Everversum eine Familientragödie sondersgleichen. Durch einen miesen Zufall sind beide Kinder McKays mit in dieses Abenteuer gezogen worden. Sie sollen nicht nur mit dieser actionreichen Wandlung ihres Lebens zurecht kommen, auch müssen sie mitansehen, wie ihr Vater sich zu seiner langjährigen Affäre mit einer seiner Kolleginnen bekennt. Durch diesen Zwist ergeben sich neue Streitpunkte, die die kleine Gruppe immer weiter auseinandertreiben, denn wer steht denn nun auf wessen Seite? Auch der Manager des Teams, Kadir, hat seine Hände im Spiel und manipuliert fleißig das Geschehen zu seinen (Un-)Gunsten. Dabei dreht sich die Aufmerksamkeit immer wieder um jemand anderen der Gruppe. So verfolgt man abwechselnd die Gedanken Grants, seiner Kinder, verschiedenste Bewohner anderer Welten, und und und. Grant ist dabei oftmals kaum mehr als ein Chaot, will retten und stiftet doch nur mehr Verderben.
Die rasanten Szenen der einzelnen Bände werden alle in leuchtenden Farben und harten, kantigen Strichen gezeigt. Ich liebe den Stil, der sich durch die 6 bisher veröffentlichten Bände zieht. Die Charaktere sind alle wunderbar eigen und haben einen hohen Wiedererkennungswert. Auch ändern sich die Personen mit der Zeit in ihrer Optik und ihrer Handlungsweise. Jeder macht eine eigene Entwicklung durch, mal zum besseren, mal zum schlechteren, aber Langeweile kommt niemals auf. Dafür sorgen zum einen die Schicksale einzelner Personen, aber auch eine Invasion tödlicher Aliens lässt nicht lange auf sich warten. Wobei der Begriff Alien hier eher unpassend erscheint, denn schließlich sind unsere Dimensionauten in anderen Welten nichts anderes.
Krankheiten bekämpfen, Heilmittel finden und die Menschheit glücklicher machen. Das waren zumindest einige der Grundgedanken des Wissenschaftlers Grant McKay, als er an dem Pfeiler herumbastelte, der den Sprung durch die Dimensionen ermöglichen sollte. Dabei wusste er noch nicht, wie viele Millionen Paralleluniversen sich hinter der dünnen Membran unserer eigenen verbergen, welche Schrecken sie in sich vereinen, und vor allem: Wie viele Inkarnationen seiner Selbst im Everversum herumschwirren und für Chaos sorgen. Interessant bei der Entwicklung des Geschehens ist vor allem, dass sich die Geschichte zu wiederholen scheint. Natürlich fällt jede der Persönlichkeiten in ihren Welten und Leben ihre ganz eigenen Entscheidungen. Und natürlich unterscheiden die sich auch immer wieder im Groben voneinander. Aber das Endergebnis ist dennoch immer wieder dasselbe. Wenn eine Person unbedingt unter gewissen Umständen sterben soll, dann wird sie es auch tun, egal in welche Welt man auch reisen mag. Und so erlöscht auch der ursprüngliche Gedanke, dass man Welten mit Hilfe anderer Welten retten kann. Oder doch nicht?
Ich bin auf jeden Fall unglaublich gespannt, wie das große Abenteuer um Grant McKay, seine Familie und sein Team am Ende des Jahres weitergehen wird – denn da erscheint der heiß ersehnte 7. Teil dieses Epos!
Weitere Comicperlen auf dem Canapé:
Malcolm Max – Der vielleicht charmanteste Dämonenjäger der Welt
Die drei Geister von Tesla
Magda Ikklepotts – Gründlich verhext!
Auf hoher See: Die Fahrten des Odysseus
Nimona: Monstrum oder Heldin?
Ein Sprung durch das Everversum
Liebes, ein wunderbarer Comic, denn du dir da wieder rausgepickt hast! 😀 Die Story klingt auf jeden Fall interessant und auch gefährlich! 😀 Die Zeichnungen sind wieder sehr beeindrucken, wenn mir persönlich auch etwas „zu viel“ – wenn du verstehst was ich meine xD
❤
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LIebes!
Oh, ich liebe diese Reihe, sie ist so eine kunterbunte Mischung aus Scie-Fi, Seifenoper, Witz und Dramatik – ganz herrlich. Der Stil ist vermutlich nicht jedermans Sache, das versteh ich vollkommen, ich persönlich find ihn mittlerweile einfach genial 😀
♥
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