Wenn aus Büchern Schätze werden.
und natürlich solche, die es noch werden wollen! Im vergangenen Jahr wuchs die Liebe zu Comics und Graphic Novels immer höher bei mir. Und irgendwann beschlich mich das Gefühl, mit einer klassischen Rezension nicht jedem Comic gerecht zu werden. Viele Geschichten sind als Reihen aufgebaut, entfalten erst nach und nach ihre Wirkung und einzelne Bände zu besprechen, ist manchmal auch nicht das Gelbe vom Ei.
Bei den Comicperlen auf dem Canapé (Kurz: das Comic-Canapé!) möchte ich einfach über Comics plaudern, die mir ins Auge fallen, möchte Reihen vorstellen, von denen ich denke, dass sie auch für andere sehr interessant sein könnten, egal ob sie neu oder älter sind. Setzt euch zu mir, lehnt euch zurück und lasst euch mitnehmen in eine Welt, in der es noch immer Einhörner gibt!
Werbung | Autor: Peter B. Gillis, Peter S. Beagle | Zeichner: Renae De Liz |
Titel: Das letzte Einhorn |
Erscheinungsdatum: Oktober 2019 | Verlag: Panini | 180 Seiten |
Genre: Fantasy | Reihe: Einzelband |
Wenn man Jung oder Alt nach Fabelwesen fragt, so fallen immer wieder die gleichen Namen zuerst. Drachen, Kobolde, Einhörner. Dass an unserer Vorstellung des letzteren maßgeblich der Autor Peter S. Beagle beteiligt war, lässt sich nur schwerlich leugnen. Kaum jemand kennt das Einhorn aus seiner Feder von 1968 nicht. Wer es nicht gelesen hat, der hat es bestimmt schon einmal gesehen, denn auch wenn er eigentlich nichts weihnachtliches an sich hat, so wird der Film doch Jahr um Jahr zur Adventszeit im TV gezeigt.
Auch ich bin schon seit Kindesbeinen an diesem eleganten Tier erlegen, dessen sanfter Blick und schimmerndes Licht mich immer wieder aufs Neue verzaubern können. Auch wenn ich ansonsten nichts mit Einhörnern anfangen kann – dieses hier liebe ich. Übrigens findet der Einhorn-Mythos bereits im Alten Testament seinen Ursprung, allerdings fußt das Ganze auf einem Übersetzungsfehler. Denn als man den Bibeltext 300 Jahre vor Christus vom hebräischen ins lateinische übertragen wollte, herrschte große Uneinigkeit zwischen den Übersetzern. Aus „Re’em“ wurde „Monokeros“, was übersetzt Einhorn bedeutet. Warum? Weil sich die Übersetzer an einigen bildlichen Darstellungen orientierten und diese ein Tier von der Seite zeigten, aus dessen Stirn sich scheinbar ein einzelnen Horn herauswand. Heute weiß man jedoch: Das vermeindliche Einhorn war ein Auerochse!
Aber zurück zu unserem Einhorn. Dieses lebt seit vielen Jahren in seinem Wald, unbehelligt und ungesehen. Doch als zwei Jäger seine Heimat betreten, ist diese Ruhe vorbei. Es schnappt ein Gespräch der beiden auf, das besagt, dass sie das letzte Einhorn auf der Welt sei. Nach einiger Überlegung macht sie sich schließlich auf, um nach ihren Artgenossen zu suchen. Sie trifft auf viele Menschen, doch niemand scheint ihr wahres Wesen zu erkennen. Alle sehen lediglich eine weiße Stute in ihr. Nur Schmendrik der Zauberer und später Molly, eine gutherzige, wenn auch etwas ruppige Frau, werden ihr zur Seite stehen auf ihrem langen Weg zu König Haggard und seinem roten Ungetüm.
Die Comic-Adaption der bekannten Geschichte könnte nicht schöner sein. Schon 2010 wurde sie veröffentlicht, doch hat sich der Panini Verlag entschieden, dieses Schmuckstück noch einmal in schicker Aufmachung neu zu verlegen. Und es ist wirklich prachtvoll! Die Farben sind einfach brilliant, jede Zeichnung wirkt lebendig in all seinem Glanze. Die Charaktere und besonders das Einhorn selbst erinnern wundervoll nostalgisch an die Zeichentrickvorlage, haben aber genug Eigenes, um sich eindeutig vom beinahe 40 Jahre alten Film abzuheben. Auch in den Dialogen merkt man das Zusammenspiel von Romanvorlage, bekannten Filmzitaten und dem Eigenleben dieser Adaption.
Lasst euch verzaubern von dieser magischen Geschichte über die Suche nach den Verbliebenen, über Magie und die Kraft der Liebe und hütet euch davor, dem roten Stier zu begegnen! Und zum Abschluss noch ein kleiner Ohrwurm für euch.
Und eins, zwei, drei …
Weitere Comicperlen auf dem Canapé:
Malcolm Max – Der vielleicht charmanteste Dämonenjäger der Welt
Die drei Geister von Tesla
Magda Ikklepotts – Gründlich verhext!
Auf hoher See: Die Fahrten des Odysseus
Nimona: Monstrum oder Heldin?
Ein Sprung durch das Everversum
Ein illustrer Phantastikkönig: Kai Meyer mal 3!
Hallo Gabriela,
bei mir musste diese Graphic Novel auch unbedingt einziehen, denn ich liebe einfach Das letzte Einhorn. 😀
Jedes Jahr an Heiligabend, egal wie spät es ist, gucken mein Mann und ich den Film. Okay, manchmal schläft er ein, aber er macht das immer mit. 😉
Und mich konnte diese Adaption total von sich überzeugen, denn ich mochte auch dieses Zusammenspiel von Buch, Film und eigener Art. Du hast das da einfach auf den Punkt gebracht.
ich muss auch mal die Tage meine Rezension dazu schreiben.
Liebe Grüße
Diana
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Huhu Diana!
Ohhhh was für eine schöne Tradition bei euch! Ich hab den Film auch erst neulich wieder gesehen, man kann ihn auswendig und er ist doch so so so schön immer wieder! Ich freu mich auf deine Rezension dazu!
Liebe Grüße!
Gabriela
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Liebes, oh wie ich den Film geliebt habe! Danke für den Ohrwurm 🙂 ich wusste gar nicht das es davon nun ne Graphic Novel gibt! Die muss ich mir holen! Der Zeichrnstil ist wunderschön!
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Liebes! ❤︎
Den Film kann man auch einfach immer wieder und wieder anschauen 😀 Ich kann deinen Wunsch nur unterstützen, die Zeichnungen sind eine Wucht!
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