Wenn aus Büchern Schätze werden.
Vor einigen Monaten kamen Anett von Anetts Bücherwelt, Bella von Bellas Wonderworld und ich auf den Gedanken, jeden Monat Platz für ein neues Format auf unseren Blogs einzuräumen. Wir haben uns also zu den literarischen Musketieren zusammengeschlossen und werden euch nun, immer im Wechsel und Reih um, jeden Monat drei Bücher empfehlen, die zur jeweilen Zeit oder einem bestimmten Thema passen könnten. Dabei spielt das Alter der Bücher keine Rolle, so dass ihr hier auch auf wunderbare ältere Schätze stoßen könnt. ❤︎
Bevor es allerdings losgeht, folgt eine kurze Vorstellungsrunde!
Links im Bild haben wir Bella! Nicht nur ähnelt ihr Lesegeschmack immer wieder verblüffend dem meinen, auch ist sie kreativ unterwegs – häkelt und strickt und macht wunderbare Fotografien ihrer Reisen.
In der Mitte ist Anett! Wenn sie nicht gerade ihre Kinder umsorgt, steckt ihr Kopf ständig in einem Buch, sich aber auch regelmäßig mit Freunden trifft, um zu quatschen und Spaß zu haben, um Musik zu hören und noch viel lieber auf Reisen geht.
Na, und mich kennt ihr ja bereits.
Der Juli ist in diesem Jahr zwar etwas nasser als wir es zuletzt fast schon gewohnt waren, aber immernoch ziemlich warm. Deswegen geht es heute um literarische Erfrischungen an Urlaubsorten – oder durch eiskalte Schauer den Rücken hinab.
Was könnte besser für Abkühlung sorgen als ein Bad im türkisblauen Meerwasser vor traumhafter Urlaubskulisse? In „Sex & Vanity“ lockt eine Traumhochzeit die Schönen und Reichen nach Capri. Dort entspinnt sich basierend auf dem Klassiker „Zimmer mit Aussicht“ von E. M. Forster eine Romanze, die erst Jahre später wieder aufleben soll. Besonders bestechend sind Kevin Kwans scharfe Sicht auf die Upperclass, die einen treffsicheren Humor nicht entbehrt und die Ausarbeitung des bezaubernden Settings, bei dem man das Meeresrauschen hören kann und die Sonnenstrahlen auf der Haut spürt.
Meine ausführliche Rezension gibt es hier.
„In dieser Nacht sitze ich mit einem wildfremden Jungen auf der Bordsteinkante einer Autobahnraststätte, und es gibt keinen Ort, an dem ich lieber wäre. Denn diese Nacht ist eine Zaubernacht im Niemandsland. Sogar für jemanden, der nicht an Magie glaubt.“
(Seite 110)
Dieses Buch hat mich sofort angesprochen, sei es das tolle Cover, als auch der Klappentext, der einen tollen Roadmovie für Jugendliche verspricht.
Wer allerdings hier eine seichte Geschichte erwartet, wird enttäuscht (oder glücklich) sein. Denn hier in dem Buch ist nichts, aber auch gar nichts seicht. Es ist vor allem für mein Gefühl ziemlich ernsthaft und die Worte, die die Autorin hier gewählt hat, sind sehr kraftvoll. Manche Kapitel bestehen nur aus einem Satz, oder auch mal aus einem Wort. Das machte viel aus, gab diesem Satz oder diesem Wort genau die Kraft, die es haben sollte.
35
Selber schuld.
(Seite 53)
Die (fast) 16 jährige Nellie macht sich auf die Suche nach ihrem Bruder Kolja. Sie fährt in einem pfefferminzgrünen Oldtimer mit einer rüstigen alten Dame, einem süßen Jungen und ihrem Hund Jackson in Richtung Avignon. Und einmal da angekommen, ist auch das Abenteuer noch nicht zu Ende.
Katrin Zipse schreibt hier sehr emotional und die Charaktere sind mit sehr viel Liebe zum Detail gezeichnet. Einzigartig und sonderbar. Mich hat das Buch emotional so sehr berührt und gerade zum Ende hin ist es mir eiskalt den Rücken runter gelaufen – ein so tolles Buch, ich kann es nur empfehlen!
Meine vollständige Rezension findet ihr hier.
Eva ist nur eines von drei Kindern, die im gleichen Jahr geboren wurden im flämischen Bovenmeer. Fortan hängt sie mit den beiden Jungen Pim und Laurens zusammen, sie erleben ihre Kindheit und frühen Schuljahre zusammen. Die drei Musketiere. Einer für alle, alle für einen.
Als die Kinder sich der Pubertät nähern, wird klar, dass sich ihre Wege trennen werden. Schonungslos schreibt Lize Spit von der ungeschönten Wahrheit pubertierender, die Sexualität entdeckender Kinder. Als die Jungs beginnen, die Mädchen der Umgebung mit Punkten zu versehen und sie zu einem Spiel einladen, welches sie nur verlieren können, läuft das Geschehen in eine entsetzlich falsche Richtung.
Schonungslos beschreibt Lize Spit die Ereignisse in Evas Leben in ihrem Dorf, lässt den Leser nicht wegschauen. Mir drehte sich der Magen um, ich wusste nicht, wohin ich schauen sollte, wollte das Buch zuschlagen und konnte doch nicht. Musste beistehen, konnte nicht weglaufen. Für nicht zu zartbesaitete LeserInnen sicherlich eine perfekte Abkühlung unter der heißen Sommersonne.
Hier geht’s zur vollständigen Rezension.
Das waren die Tipps der literarischen Musketiere für den Juli 2021!
Weitere Tipps findet ihr hier:
2019
Bei Anett: Der Oktober – Schaurig-schön
Bei Gabriela: Der November – Nebelmonat
Bei Bella: Der Dezember – Bücher mit dem gewissen Weihnachtszauber
2020
Bei Anett: Der Januar – Mystisch und mysteriös
Bei Gabriela: Die Liebe im Februar
Bei Bella: Die liebsten Comics im März
Bei Anett: Der April – Klassiker kann man immer lesen
Bei Gabriela: Übergriff der Viren im Mai
Bei Bella: Romane der Lieblingsautorinnen im Juni
Bei Anett: Sommerhitze im Juli
Bei Gabriela: Mehr Aufmerksamkeit für Reihen im August
Bei Bella: Bücher, die uns zu Tränen gerührt haben im September
Bei Anett: Tag der Buchhandlung im Oktober
Bei Gabriela: Tierisch in den November
Bei Bella: Winterlich in den Dezember
2021
Bei Anett: Auf Zeitreise im Januar
Bei Gabriela: Augen auf im Februar
Bei Anett: Comic-März
Bei Gabriela: Tag des Buches im April
Bei Bella: Krimi-Spaß am Sherlock-Holmes Tag im Juni
Bei Anett: Auf Reisen im Juli
„Es schmilzt“ fand ich furchtbar. So viele Grausamkeiten und das Ende fand ich schrecklich. 😦 Zartbesaitet sollte man wirklich nicht sein, da hast du recht.
Kevin Kwan wurde mir nun schon so oft empfohlen. Ich muss mal reinlesen. 🙂
Liebe Grüße
Marie
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Huhu Marie!
Ich mochte die düstere Atmosphäre von Lize Spits Buch sehr, man wusste einfach nicht, welcher Hammer da auf einen niederschlägt.
Schön, dass du aber eine Empfehlung für dich mitnehmen kannst!
Liebe Grüße!
Gabriela
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