[Rezension] Mark Lawrence – Waffenschwestern (1)

Ein Hochgenuss für Fans von fantastischen Welten!

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Werbung | Autor: Mark Lawrence| Titel: Waffenschwestern |
Erscheinungsdatum: Dezember 2018 | Verlag: Fischer Tor | 640 Seiten | Genre: Fantasy | Reihe: Band 1 von 3 |

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Will man eine Nonne töten, so gilt es sicherzustellen, dass man über ein Heer von hinreichender Größe verfügt. Für Schwester Dorn vom Kloster zur süßen Gnade führte Lano Tacsis zweihundert Mann heran.

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Inhalt

Ein mit Eis überzogener Planet. Eine alte Prophezeiung. Ein Kloster voll junger Mädchen mit besonderen Fähigkeiten.

Nona ist erst neun Jahre alt, als sie von ihrem Dorf an den Kindersammler verkauft wird. Zusammen mit anderen Kindern wird sie in einem fahrenden Käfig in eine ungewisse Zukunft gebracht. Nachdem sie einen Mann beinahe umgebracht hat, wird sie im wortwörtlich letzten Moment von der Äbtissin eines Klosters vor dem Galgen bewahrt und gelangt so in den Konvent des Ahnen, in dem sich ihre wahre Natur zeigen wird.

Rezension

Überwältigend

Es herrscht eine gewisse Endzeitstimmung auf Abeth, der Planet, auf dem die Geschichte der Waffenschwestern spielt. Die Sonne stirbt und mit ihrem Tod kommt das ewige Eis. Abeth liegt unter einer dicken Eisschicht begraben, nur rund um den Äquator liegen noch fünzig Meilen frei vom Eis, des Nachts vom sogenannten Brennmond erwärmt. Auf diesem dünnen Strich Land leben die letzten Menschen, jene, die von den vier großen Stämmen noch übrig geblieben sind. Hunska, das sind die Flinken, Gerant die Riesigen, Marjal und Quantal die magisch Begabten. Auch in Nona fließt das Blut der alten Stämme.

Als ihr Schicksal sie in den Konvent führt, ahnt sie davon noch nicht allzu viel. Bauernmädchen wird sie von den anderen genannt, unwissend und vorallem anders. Gefährlich. Nona scheint unter dem besonderen Schutz der Äbtissin Glas zu stehen, die etwas in ihr sieht und sie vor der Außenwelt bewahrt. Denn nachdem das Mädchen sich bereits in jungen Jahren in Schwierigkeiten brachte, wartet der sichere Tod auf sie außerhalb der Klostermauern. Derweil bringt eine alte Prophezeiung die Politik ins Wanken. Jeder will die Auserwählte für sich beanspruchen, die Eine, die die geheimnisvolle Lade öffnen und den Mond befehligen kann. Doch wer ist sie?

Dieses Buch hat mir unglaublich gut gefallen, da es in seiner Erzählung für mich bisher einzigartig ist. Ein Buch, in dem es beinahe ausschließlich um Mädchen und Frauen geht, ist durchaus etwas außergewöhnliches. Kein dunkler Bursche, der dem jungen Mädchen die Hand reicht, um die Welt zu retten. Nein, hier helfen sich die Frauen allein. Im Kloster bildet man sie zu Kampfschwestern aus, zu Schattenwebern und zu Magischen. Je nach naturgegebenem Talent findet hier jedes junge Mädchen seinen Weg. Und noch mehr. Denn für die Außenseiterin Nona eröffnet sich zum ersten Mal in ihrem Leben der Zugang zu Freundinnen. Denn dieses Buch behandelt neben einer alten Prophezeiung auch das allgegenwärtige Thema der Freundschaft, was allzu oft verloren geht in Geschichten. Nona lernt, anderen zu vertrauen, und Nona muss auf schmerzhaftem Wege auch lernen, zu misstrauen. Und vor allem lernt Nona, zu sich selbst zu finden.

Ich mochte alles an dieser Geschichte sehr, ich fieberte in den blutigen Kämpfen mit und erntete nicht selten amüsierte Blicke meiner Mitmenschen. Nona ist keine typische Heldin, sie ist vielleicht nicht einmal die Auserwählte einer Prophezeiung, aber sie wächst zu einer jungen Frau heran, die ihren Platz im Leben kennt und die für ihre Prinzipien einsteht, koste es was es wolle. Ich bin schon sehr gespannt auf den zweiten Band und hoffe, dass die Geschichte ebenso spannend weitergeht!

Fazit

Du willst eine starke Protagonistin? Greif zu den Waffenschwestern.
Du willst eine fantastische Eiswelt kennenlernen? Greif zu den Waffenschwestern.
Du willst Freundschaft statt großem Liebesschwur? Greif zu den Waffenschwestern.
Du willst den Beginn eines spannenden Abenteuers voller Gefahr, Blut und Magie?

Greif zu den Waffenschwestern.

Schon jetzt ein Jahreshighlight für mich!

Bewertung im Detail

Idee ★★★★★ ( 5 / 5 )

Handlung ★★★★★ ( 5 / 5 )

Charaktere ★★★★★ ( 5 / 5 )

Sprache ★★★★★★ ( 5 / 5 )

Emotionen ★★★★★ ( 5 / 5 )

= 5 ★★★★★

schnörkel


Herzlichen Dank an den Fischer Tor Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares!

18 Comments on “[Rezension] Mark Lawrence – Waffenschwestern (1)

  1. Hoi, Gabriela.
    Natur, die Gesellschaften formt, ist eine gern genommene Bühne, um darauf Geschichten zu weben. Manche Autoren verzetteln sich dabei gern mit dem Bühnenbild; wichtig bleiben aber immer die auftretenden Akteure.
    Bereits von daher dürfte Abeth eine interessante Welt werden. Zumal der Autor Mädchen & Frauen in das Zentrum stellt.
    „Manbabies“ (wie ich jüngst eine Zehnjährige trefflich formulieren hörte) mosern zwar gern darüber, aber Heldinnen gehören in Abenteuer.

    Ich spekuliere ein wenig dahin, daß der Mond dieser Eiswelt ein künstlicher sein mag… 🙂

    „Girls to the front.“ forderte Kathleen Hanna zurecht.

    bonté

    Gefällt 1 Person

    • Da hast du vollkommen recht, Heldinnen braucht die Bücherwelt. Und zwar so richtige. Was ich zB auf den Tod nicht leiden kann, sind all diese begabten Mädchen mit ihren besonderen Gaben, die am Ende doch nur dem düster-geheimnisvollen Jüngling folgen. Solche Geschichten hängen mir zum Halse raus, um es wenig galant zu formulieren. Ganz anders hier, wo sich toughe Frauen selbst zu schützen wissen. 🙂

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  3. Hey Gabriela,

    aufgrund deiner Empfehlung musste ich natürlich mal deine umfassende Meinung dazu lesen und bin sichtlich angetan. Ich lese gerade ebenfalls ein Buch, das mit einer Welt und guten Protagonisten glänzen kann. Vielleicht ist deine Empfehlung also auch mal etwas außerhalb meiner „Norm“, falls es die überhaupt gibt. Aber es stimmt schon, dass die Standard-Geschichten oft Junge/Mädchen wiedergeben und nur selten reine Frauenpower verkörpern. Es ist auf jeden Fall vorgemerkt. Vielleicht wandert es ja beim nächsten Einkauf mit in den Jutebeutel. ^^

    Alles Liebe
    Ella ❤

    Gefällt 1 Person

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