Wenn aus Büchern Schätze werden.
Actiongeladenes Abenteuer in Tschechien voll fantastischer Kreaturen
Werbung | Autor: Joe Tirso & Munoz | Zeichner: Tirso | Titel: Das Schloss der stummen Schreie|
Erscheinungsdatum: 2011| Verlag: Egmont| 176 Seiten | Genre: Graphic Novel | Reihe: Komplettband |
1949, ein düsterer Wald am Rande von Prag. Sarah und ihre Familie wurden von einem Monster angegriffen, überlebt hat nur Sarah. Zumindest glaubt sie das lange Zeit. Sie findet sich in einem Krankenhaus wieder, die Ärztin erklärt, sie leide an einem bösartigen Virus. Doch Sarah versteht nicht, ihr geht es augenscheinlich gut. Zusammen mit drei weiteren Kindern will sie dem Geheimnis um diesen Virus auf die Spur kommen. Und eine körperlose Stimme hilft ihr dabei.
Das Gespann Tirso und Munoz hat mich an anderer Stelle bereits von sich überzeugen können, so dass ich kurzentschlossen zu dieser Geschichte griff. Ein abgelegenes Krankenhaus, ein Virus, Vampire und Monster. Das klingt doch nach gutem Lesestoff. Und ich wurde nicht enttäuscht! Die einzelnen Bände sind den Hauptcharakteren gewidmet: Sarah, Demion und Simon. Sarah, das kleine Mädchen mit den roten Locken, das im Laufe der Geschichte an Stärke gewinnt und über sich hinaus wächst. Demion, der Urvater der Vampire und natürlich Simon, der Wissenschaftler, dem man mal mehr und mal weniger Sympathie entgegen bringt.
Die Geschichte erfährt viele Wandlungen, man weiß nie so genau, auf wessen Seite man steht, wer ein Verräter ist und wem man am Ende doch vertrauen kann. Interessanerweise ergeht es Sarah genauso, die sich nicht recht entscheiden kann, ob sie dem Virus nachgeben soll oder nicht. Neben Vampiren bekommt der Leser es außerdem noch mit einigen anderen Monstrositäten zutun, die in kein rechtes Genre passen wollen und die doch sehr gut mit der Geschichte harmonieren.
Die Story baut sich gut auf, der erste Teil spielt hauptsächlich in den Mauern des alten Schlosses. Hier sind die Zeichnungen sehr stark, zeigen sich von der besonders faszinierenden Seite eines altern Horrorfilmes. Im weiteren Verlauf wird der Horizont weiter, es wird zunehmend actionreicher und eben auch blutiger. Vertrauen und Verrat gehen Hand in Hand und auch das Ende lässt noch einige Fragen offen, schließt aber dennoch gut in sich ab.
Das Schloss der stummen Schreie lässt sich keinem Genre zu hundert Prozent zuordnen, was es umso faszinierender macht. Man weiß nie, womit man auf der nächsten Seite rechnen sollte. Die Geschichte schwankt zwischen Gut und Böse, wobei sich die Grenzen immer wieder verschieben und nie ganz eindeutig sind. Lesenswert!
Idee ★★★★★ ( 5 / 5 )
Handlung ★★★★☆ ( 4 / 5 )
Charaktere ★★★★☆ ( 4 / 5 )
Zeichnungen ★★★★☆ ( 4 / 5 )
Emotionen ★★★★★ ( 5 / 5 )
= 4.4 ★★★★
Dóbre ráno, Gabriela.
Die Nähe zu Prag scheint angebracht für eine Geschichte zwischen den Wahrnehmungen. Zwischen den Zeilen zudem, wirft der Comic vielleicht auch die Frage auf, ob eine phantastische Wahrnehmung dadurch wahr wird, daß die Figur daran glaubt.
Hat das gewählte Jahr 1949 eine weitere Bedeutung?
bonté
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Hallo!
Eine gute Überlegung, aber ich glaube fast, in dem Comic geht es nicht um geglaubte Wahrheiten, sondern um reale. Also zumindest reale in dieser Geschichte (: Das Jahr spielt nur eine untergeordnete Rolle, ein Wink mit dem Post-Nazi-Pfahl, mehr nicht
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Liebste, eine tolle Rezension zu einer sehr interessanten Graphic Novel. Ich sollte auch mal wieder zu solchen Büchern greifen!
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Oh ja, das solltest du! Es gibt so viele tolle Geschichten, die sich durch Zeichnungen noch besser entdecken lassen ❤️
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Liebe Gabriela,
auch dieser Titel ist bisher total an mir vorbeigegangen, vielen Dank für den Hinweis – die Geschichte hört sich richtig gut an!
Liebste Grüße
Jill
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Liebe Jill,
das ist auch schon etwas älter, da kann das schon mal vorkommen. Ich hab es auch nur durch Zufall gefunden, weil mir die Zusammenarbeit der beiden Künstler bei den Treibjägern so gut gefallen hat. 🙂
Alles liebe!
Gabriela
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