Beklemmend, mitreißend – und herrlich angsterfüllend!

Werbung | Autor: Josh Malerman | Titel: Bird Box |
Übersetzung: Fred Kinzel |
Erscheinungsdatum: 2014 | Verlag: Blanvalet |
318 Seiten | Genre: Horror |

„Hast du mich verstanden, Malorie? Die Geschichte ist überall. Es heißt inzwischen, es habe damit zu tun, dass man etwas sieht. Ist das nicht merkwürdig? Auf CNN sagten sie gerade, das sei die eine Konstante bei allen Zwischenfällen. Dass die Opfer etwas gesehen haben, bevor sie Leute angriffen und sich selbst umbrachten. Ist das zu glauben? Sag?“
(S.23)


Inhalt
Vier Jahre sind die Kinder mittlerweile alt. Vier Jahre, in denen Malorie ihnen immer wieder eingetrichtert hat, die Augen draußen um jeden Preis geschlossen zu halten. Stattdessen müssen sie lauschen, lauschen auf jeden knackenden Ast, auf jede Bewegung, sie müssen ihren Instinkt komplett umkrempeln. Erst jetzt macht sich Malorie mit ihnen auf die gefährlichste Reise ihres Lebens, weg von dem Haus, das sie die letzten vier Jahre ihr Zuhause nannte, hin zu einem fremden Ort, der Sicherheit verspricht.
Rezension
Schau nicht hin!
Bird Box kannte ich bisher nur als Verfilmung, und die fand ich schon ziemlich verstörend und vorallem eines: gruselig. Doch lasst euch gleich zu Beginn sagen, das Buch ist noch viel angsteinflößender!
Erzählt wird in zwei Zeitebenen. Zunächst lernen wir Malorie kennen, eine zwanzigjährige Frau, die gerade erst entdeckt hat, dass sie schwanger ist. Die mit ihrer Schwester Shannon zusammenwohnt, und bei der die Welt gerade erst auseinander bricht. Ereignisse häufen sich, bei denen Menschen scheinbar aus dem Nichts heraus einander angreifen und sich schlussendlich selbst umbringen. Als es auch Shannon trifft, beschließt Malorie zu einem Haus zu fahren, das Fremde einlässt, um gemeinsam Schutz zu finden.
Und dann sehen wir Malorie, wie sie sich mit zwei kleinen Kindern aufmacht, um dieses Haus zu verlassen, um erneut einen sichereren Ort zu finden. Einen Ort jenseits des Flusses, der hinter dem Haus entlang fließt. Einen Ort, den sie nur in einem Ruderboot erreichen können, blind und nur auf die Geräusche der Umgebung hilflos vertrauend.
Diese beiden Ebenen wechseln sich stetig ab, steuern uns unweigerlich auf schwerwiegende Entscheidungen, Ereignisse und Katastrophen hin. Das eine erlebend und um das andere wissend, wächst die Beklemmung von Seite zu Seite immer mehr an. Man weiß nicht genau, vor was man Angst haben soll, man sieht es nicht. Wenn sich die schützende Augenbinde um Malories Augen legt, legte sie sich auch um meine. Ein Geräusch von der Seite ließ mich zusammenschrecken, eine Berührung an der Schulter ließ mich aufschreien. Ich war genauso atemlos gefangen in dieser Angst, die Malorie und die anderen im Griff hielt. Und auch wenn ich den Film bereits kannte, war das Erlebnis ein ganz anderes, näher, realer. Und ließ mich schlussendlich emotionaler reagieren, als ich erwartet hätte.
Fazit
Wer sich diesem Buch widmet, dem sollte bewusst sein, dass es sich den Leser einverleibt, dass es mitreißt und auffrisst. Und dass man unweigerlich anfängt, selbst die Ohren zu spitzen, immer bereit die Augen vor etwas zu verschließen, was den Wahnsinn in unsere Welt bringen könnte.
Bewertung im Detail
Idee ★★★★★ ( 5/5 )
Handlung ★★★★★ ( 5/5 )
Charaktere ★★★★☆ ( 4/5 )
Sprache ★★★★★ ( 5/5 )
Gruselfaktor ★★★★★ ( 5/5 )
= 4.8 ★★★★★







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