Wenn aus Büchern Schätze werden.
Da wäre noch mehr Spuk gegangen!
Werbung | Autor: Ambrose Ibsen | Titel: Der Spuk von Beacon Hill |
Übersetzung: Dirk Simons |
Erscheinungsdatum: September 2020 | Verlag: Festa |
272 Seiten | Genre: Horror |
Wann immer einer von ihnen nahe genug an das Haus herankam, wanderte sein Blick weit eher zu den Schatten in den Fenstern, die stets wirkten, als hätte sich dort jenseits der zerborstenen Scheiben just eben noch etwas bewegt.
(S.5)
Eine Mutprobe soll es sein, als Ophelia mit zwei ihrer Freunde in das alte verfallene Haus auf dem Beacon Hill einsteigt. Es ist dunkel im Inneren, die Taschenlampen durchdringen kaum die Schatten in den Ecken des großen Hauses. Dann hören sie Schritte, brechen in Panik aus und fliehen kopflos. Ophelia wird von ihren Freunden getrennt und sieht sich plötzlich dem beängstigenden Wesen aus gruseligen Legenden gegenüber: der Madenmutter.
Sadie hat früher neben Ophelia und ihrer Familie gelebt. Und Sadie hatte diese Gabe, sie konnte Geister sehen. Daran erinnert sich Ophelias Mutter, nachdem ihre Tochter versucht hat, sich das Leben zu nehmen. Nicht ahnend, dass sie damit der Madenmutter Tür und Tor zu Sadies Leben öffnet.
Vielleicht bin ich nach acht Wochen Gruselbingo und jeder Menge Gruselbücher mittlerweile ein wenig abgebrüht, kann mehr ertragen und lasse mich weniger schnell erschrecken. Aber so oder so, der richtige Schrecken stieg für mich nicht von den Seiten dieses Buches empor.
Dabei beginnt die Geschichte ganz klassisch in einem alten verlassenen Gemäuer, dem eine blutige Legende zu Grunde liegt. Die Kulisse ist beinahe vertraut, mit wohligem Schauer wandelt man die leeren Gänge des Anwesens entlang, in den Händen nur eine Taschenlampe. Als die Schritte auf der Treppen erklingen, ist man genauso entsetzt wie die Teenager, und auch im späteren Verlauf sorgt die Madenmutter immer wieder für einige sehr wohl eklig-gruselige Momente.
Sadie hingegen kann schon seit Kindertagen Geister sehen. Sie tauchen einfach auf, sie blicken sie an, sie winken ihr. Warum? Darauf kennt Sadie keine Antwort. Sie weiß allerdings, dass diese Gabe scheinbar in ihrer Familie liegt, auch wenn niemand jemals darüber mit ihr gesprochen hat. Doch auch für sie ist Madenmutter ein unfassbares Gräuel, eine Ausgeburt der Hölle und etwas, dem man nicht folgen möchte, sollte sie einem zuwinken.
Vielleicht war es der recht einfache Schreibstil, der mir das Buch am Ende ein wenig – Achtung Wortspiel! – madig machte, oder die Tatsache, dass viele Fragen ungeklärt bleiben. Vielleicht lag es auch an der etwas gehetzten Story, die zwar einige Spannungsmomente bringen wollte, aber irgendwie nicht den richtigen Nerv gekitzelt hat. Der Funke wollte bei mir jedenfalls nicht ganz überspringen, auch wenn mir die geistersehende Sadie und ihr Bibliothekskollege und Freund August sehr sympathisch waren.
Der Spuk von Beacon Hill hat durchaus seine gruseligen Momente, kommt im Gesamten aber nicht an andere Horrorhighlights heran. Fans von alten Spukhäusern sollten jedoch trotzdem einen Blick hinein werfen!
Idee ★★★☆☆ ( 3/5 )
Handlung ★★★☆☆ ( 3/5 )
Charaktere ★★★★☆ ( 4/5 )
Sprache ★★★☆☆ ( 3/5 )
Gruselfaktor ★★★☆☆ ( 3/5 )
= 3.2 ★★★
Kate Alice Marshall – Der Geist von Lucy Gallows
Paul Tremblay – A Head Full Of Ghosts
Josh Malerman – Bird Box
Shirley Jackson – Spuk in Hill House
Herzlichen Dank an den Festa Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Ich gestehe, ich schmunzel gerade etwas (= Der Festa-Titel bei dem ich zweifelte, hast du mir nun schmackhaft gemacht und dieser Titel stand weit oben auf der Wunschliste, doch nach deiner rezension glaube ich nicht, das es mich packen würde …
Mukkelige Grüße :-*
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So kann es zugehen! Dabei hab ich hier auch schon sehr positive Meinungen dazu gelesen, die ich so allerdings nicht ganz unterschreiben kann. Schade eigentlich, Spukhäuser üben immer so einen ganz bestimmten Zauber auf mich aus.
Liebste Grüße!
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Ich bin ja grundlegend dahingehend kaum zu gruseln, von daher werde ich dann nicht dazu greifen, wenn ich mir so deine Eindrücke dazu durchlese.
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