Wenn aus Büchern Schätze werden.
Spooky Halloween ist gekommen und gegangen, die roten Blätter fallen unaufhaltsam von den Bäumen und hinterlassen hier und da bereits die Aussicht auf den trüben, nasskalten November. Doch zunächst wollen wir schauen, wie der Oktober denn eigentlich gelaufen ist. Ich verrat euch eines: sehr gruselig! 😀
Ein einziger Blick auf die Fotos meiner im Oktober gelesenen Bücher lässt eins erkennen: Das #Gruselbingo war in vollem Gange! Ich habe den Oktober im wahrsten Sinne des Wortes zum Gruselmonat umfunktioniert und mich durch etliche gruselige Bücher gelesen.
Der Monat begann mit einem wahren Kracher – Kate Alice Marshall, die mir im vergangenen Jahr bereits mit ihrem Schauerroman Der Geist von Lucy Gallows aufgefallen war, durfte das Bingo eröffnen. In Ich lebe noch landen wir mitten in der Weite Kanadas, bei dem Vater einer jungen Frau, die schon bald sehr, sehr allein ums Überleben kämpfen wird. Unglaublich atmosphärisch geschrieben und mit einem Ende, dass mich zusammengekauert viele Tränen vergießen ließ. Es gab viele starke Titel diesen Monat, aber dies ist mein Monatshighlight, oh ja.
Ein zweites definitives Highlight war Kiran Millwood Hargraves Dracula-Retelling The Deathless Girls. Wunderschön geschriebene Adaption der bekannten Geschichte von Bram Stoker, die sich mit den Frauen beschäftigt, die gern als Draculas Bräute bezeichnet werden. Wie wurden sie zu dem, was sie sind, geschah es aus freiem Willen oder steckt etwas ganz anderes dahinter? Beeindruckendes Buch, innerlich wie äußerlich!
Das zweite englische Buch auf der Karte kam von Christina Henry. Near the Bone ist diesmal kein Retelling bekannter Märchen, sondern eine eigene Geschichte. Und es war endlich wieder richtig, richtig gut! Wir finden uns mit Mattie in einer kleinen Hütte im Wald wieder, William, der Ehemann, lässt sie kaum vor die Tür, andere Menschen hat sie seit vielen Jahren nicht gesehen. Bis übergroße Fußspuren im Schnee auftauchen, die schon bald Fremde auf den Plan rufen. Sehr fesselnd, sehr spannend und neben Lost Boy ihr bisher bestes Buch!
Danach folgten mit dem Festa Spezialband und Klammroth von Kai Meyer zwei Bücher, die mir nur bedingt gefallen haben. Die drei Kurzgeschichten in dem Festaband waren vor allem eins: anders. Teils völlig verrückt, teils mitreißend, aber irgendwie doch für mich zu grotesk, um am Ende tatsächliche Worte dafür zu finden. Bei dem Gruselbuch von Kai Meyer dagegen habe ich Worte gefunden, allerdings nicht unbedingt nur positive. Irgendwie erschien mir die Geschichte, die sich um einen unheimlichen Tunnel dreht, der scheinbar für den Tod vieler Menschen im Laufe der Zeit verantwortlich ist, nicht ganz ausgegoren. Eine wilde Mischung aus Thriller und Grusel, bei dem beide Aspekte für mich zu wenig ausgebaut wurden am Ende. Schade!
Paul Tremblays Das Haus am Ende der Welt dagegen war wieder ein Volltreffer. Ein einsames Häuschen (und von denen gab es im Oktober so einige!), eine Familie, die ihre Ferien gemeinsam und vor allem allein verbringen will. Bis vier Fremde auftauchen, bewaffnet und seltsam aufgekratzt. Sie wollen nur mit ihnen reden, na klar. Und auch nur über das bevorstehende Ende der Welt. Gefiel mir auf jeden Fall richtig gut!
Über Jeff Vandermeers Southern Reach Auftakt Auslöschung möchte ich noch gar nicht so viele Worte verlieren, dazu werdet ihr bald (hoffe ich) noch so einiges zu lesen bekommen. Nur so viel: ich habe nicht alles verstanden – aber ich habe es geliebt!
Schließlich und schlussendlich kamen Die stillen Gefährten von Laura Purcell an die Reihe. Eine viktorianische Geistergeschichte, die ich bisher nicht so recht einzuordnen vermag. Viele Ideen waren gut, wurden mir aber zu wenig ausgebaut und irgendwie hangelt man sich von Ereignis zu Ereignis, ohne den wohligen Schauer zu bekommen, den man sich doch eigentlich erhofft hat von diesem optisch äußerst schönen Buch.
Ich wollte fast sagen, das einzige Buch, dass sich diesen Monat nicht makaber-schaurig-schönen Dingen beschäftigte, war Erebus vn Michael Palin – doch wenn wir bedenken, wie die Mannschaft dieses Schiffes am Ende ihrer Expedition ins ewige Eis verunglückte und verschollen blieb, tja, da möchte man diese Aussage doch irgendwie revidieren. Fakt ist, dieses Sachbuch bietet einen wunderbar (manchmal fast schon zu) detaillierten Einblick in die zwei Expeditionen, die mit diesem Schiff unternommen wurden.
An der Comicfront durfte ich mich im Oktober an zwei weiteren Bänden aus der Mythen der Antike Reihe erfreuen. Eros & Psyche, sowie die Geschichte von Promtheus und der Büchse der Pandora haben mich wieder einmal gekonnt unterhalten und auch der zweite Teil von Epiphanie Schreck konnte mich mit seinen liebevollen Zeichnungen wieder vollständig beglücken. ♥
Betrachte ich meine SuB-Kurve fällt mir eines ganz deutlich auf: Sie fällt immer besonders gut, wenn ein Bingo ins Haus steht. Diese Tradition möchte ich also auf jeden Fall auch im kommenden Jahr mit euch fortführen! 😀
SuB-Stand: 164 (-5)
Das vierte Bingo ist schon jetzt das wohl erfolgreichste für mich gewesen bisher. Denn 8 Bücher habe ich bereits beendet und bei Stephen Kings Langoliers bin ich bereits bei der Hälfte – ein wirklich guter Schnitt, würde ich mal meinen! =)
Im November werde ich mich nun erst einmal der Vollendung eines neuen Trilogienrausches widmen. Eigentlich wollte ich dafür die Dancing Jax endlich beenden, doch irgendwie hat mich die Geschichte im zweiten band vorerst verloren, weshalb ich mich nun voller Freude der Southern Reach Trilogie von Jeff Vandermeer widme, damit es schon bald wieder heißt: Idas bookshelf und ich sind im Rausch der Trilogien gefangen!
Im Oktober habe ich mich nun auch endlich daran gemacht, meine Rezensionsübersichtsseite zu aktualisieren. Eine denkbar undankbare Aufgabe, besonders, wenn man es seit Juni 2020 schleifen lassen hat. Ich bin allerdings guter Dinge, dass ich in den kommenden Tagen endlich wieder uptodate sein werde, damit jeder genau die Rezensionen findet, die er sucht. ♥
Außerdem laufen bereits die Vorbereitungen für den Adventskalender, den ich in diesem Jahr mit 23 weiteren Bloggern und Bloggerinnen veranstalten möchte. Na, seid ihr schon gespannt, was wir für euch alles vorbereiten werden?
So, nun kommt erst einmal in den vorletzten Monat des Jahres, meine Lieben!
Hi Gabriela,
beim Festa-Verlag bin ich immer etwas skeptisch. Irgendwie weiß man da nie, ob sich da nicht doch irgendein Splatter- oder Zombie-Roman versteckt. Aber vielleicht folge ich mal Deiner Empfehlung 😉
Derzeit weigere ich mich noch beharrlich an Weihnachten zu denken. Mal schauen, wie lange ich das durchhalte 😀
Viele Grüße
Frank
der auch auf den Okt zurückschaut
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Huhu Frank!
Da magst du recht haben mit dem Festa Verlag 😄 ich fahre ganz gut damit, mir deren eigene Bewertungskategorien vorab anzuschauen, um nicht ganz an meinem Lesegeschmack vorbeizusegeln =)
Mmmmh aber Plätzchen, und Lebkuchen, und der Dift nach Tanne und Zimt…! Naaaaa?
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… hey, Du bist gemein! 🙂
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Hallo Gabriela!
Wenn deine SuB-Kurve bei deinem Bingotempo nicht gesunken wäre, dann hätte ich mich aber auch gewundert. 😀
Was hattest du dir eigentlich nochmal als kleine Belohnung überlegt für dein gelungenes Bingo?
Ich bin übrigens sehr auf den Adventskalender gespannt.
Liebe Grüße
Diana
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Huhu Diana!
Das stimmt, da hätte ich im gleichen Tempo dann 8 neue Bücher kaufen müssen 😄 meine Belohnung waren tatsächlich 2 neue Bücher aus der Gruselsparte, von Kate Alice Marshall, die mich schon 2 mal begeistern konnte ❤️
Liebe Grüße!
Gabriela
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