Liebe Büchermenschen!
Der Oktober ist der Monat, in dem der Herbst Einzug hält in Land und Herzen. Pilze werden gesammelt, bunte Blätter getrocknet, Kürbisse mit Gesichtern versehen. Und am Ende des Monats findet das Fest der Geister statt: Halloween. Kein Monat steht für mich mehr für Gruselspaß und Horrorshow als der Oktober. Dabei braucht es nicht immer literweise Blut, um mich zu gruseln. Meist ist ein subtiler Schauer, ein Blick hinab in die Abgründe der Psyche weitaus schauriger. Dieses Jahr habe ich mir ein paar gruselige Klassiker der Literatur herausgesucht, die ich euch nun vorstellen möchte.
Shirley Jackson
Spuk in Hill House
Der ganz besondere Gruselfaktor

Werbung | Autor: Shirley Jackson|
Titel: Spuk in Hill House |
Erscheinungsdatum: 2017 | Verlag: Festa | 320 Seiten |
Genre: Schauerroman |
Meine Liebe zu dieser Geschichte geht schon viele, viele Jahre zurück. 1999 erschien ein Film namens „Das Geisterschloss“, welcher sich thematisch an diese literarische Vorlage annähert. Diesen Film habe ich unglaublich gern geschaut und vor allem unglaublich oft. Noch immer erfreut sich mein Gedächtnis der schaurigen Momente, als sich geisterhafte Kinderköpfe unter den wehenden Gardinen und Laken erheben, die nach Eleanor rufen und sie so zu dem finsteren Geheimnis Hugh Crains führen.
Natürlich, 20 Jahre später sind die Effekte des Films ein wenig in die Jahre gekommen, natürlich ist die Umsetzung der Netflixserie SPUK weitaus präsenter und tatsächlich unheimlicher. Allerdings auch weitaus entfernter von der Originalvorlage, als es noch das Geisterschloss war.
Vor kurzem zog nun endlich das Buch von Shirley Jackson ein, welches sie bereits 1959 veröffentlichte. Und ich war überwältigt, wie schauderhaft es über mich kam! Ganz ehrlich, dieses Buch ist ein Meisterwerk der subtilen Gruselmomente. Doktor Montague ist Spezialist für das Paranormale. In dem alten Herrenhaus Hill House scheint er den perfekten Ort gefunden zu haben, um seinen Studien nachzugehen, die ihm zu neuem Ruhm verhelfen werden. Dazu holt er sich in Form der leicht naiven Eleanor, der flatterhaften Theodora und des kleptomanischen Luke drei Helfer dazu, die noch nichts von ihrem Glück ahnen. Kaum in Hill House angekommen, steht für alle fest: Dieses Haus strahlt etwas sehr, sehr böses aus. Und sie werden recht behalten, meine Freunde, oh ja. Allerdings rollen hier nicht die geisterhaften Köpfe und verspritzen literweise Phantomblut, sondern hier sitzt der Horror tief in unseren Köpfen. Denn nicht jeder kann den Spuk erleben, das Haus sucht sich seine Opfer sehr gezielt aus. Dabei erweist sich Eleanor als bestes Opferlamm und nach und nach gleitet sie immer weiter ab in ihrer eigenen Gedankenwelt.
Mit diesem Buch sollte man sich möglichst einigeln, um den Gruselfaktor wirklich und wahrhaftig zu spüren. Wenn es draußen nass und nebelig ist, wenn nur eine kleine Leselampe euch Licht bringt, wenn der Tee noch dampft, dann ist die Zeit gekommen für Spuk in Hill House.
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