[Kindheitsfetzen] Auf der Alp

Meine Lieben!

Willkommen in den Sommerferien! Auch wenn ich selbst schon viel zu viele Jahre aus der Schule raus bin, so denke ich doch immer wieder gern an diese Zeiten zurück. Wie lang kam mir der Sommer vor als Kind, wie viel freie Zeit konnte ich genießen!

Die warmen Temperaturen möchte ich dafür nutzen, mit euch zurück in die Kindheit zu reisen. So manches liebgewonnene Buch vergangener Tage wurde wieder hervorgekramt, manche wurden so noch nie von mir gelesen – und doch haben sie alle eines gemeinsam: Erinnerungen an die Kindheit.

[Kindheitsfetzen] ist für unsere inneren Kinder gedacht. Heute nehme ich euch mit auf die Alp, denn nur hier kann man so richtig frei atmen!

Johanna Spyri

Heidi

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Hach ja. Kaum etwas erinnert mich mehr an meine Kindheit als die Berge. Ich kann getrost von mir behaupten, dass ich jeden Berg in Deutschland einmal gesehen habe. Wirklich. Und wenn nicht, dann kommt es mir jedenfalls so vor. Als Kind stand häufig der bergische Urlaub auf dem Plan – im Gepäck? Heidi!

1880 schrieb die Schweizerin Johanna Spyri wohl eines der herzigsten Kinderbücher aller Zeiten. Kaum ein Kind kennt das rotwangige Mädchen mit dem Krauskopf nicht, das bei seinem zunächst grantigen und eigentlich doch sehr gutmütigen Großvater – dem Alm-Öhi – leben soll. Mich hat vor allem das Hörspiel durch die Kindheit begleitet, sowie die Animeserie dazu. Wie gern bin ich mit Heidi und dem Geißenpeter in die luftige Höhe gestiegen, bin mit den Geißen herumgesprungen und habe dem Rauschen der hohen Tannen gelauscht!

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Heidi erwachte am frühen Morgen an einem lauten Pfiff, und als es die Augen aufschlug, kam ein goldener Schein durch das runde Loch hereingeflossen auf sein Lager und auf das Heu daneben, dass alles golden leuchtete ringsherum. Heidi schaute erstaunt um sich und wusste durchaus nicht, wo es war.

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Auch in geschriebener Form hat diese Geschichte nun ihren ganz eigenen Reiz versprüht. Im niedlichen Schweizer Dialekt geschrieben, ist es, als lausche man einer Geschichte am Kaminfeuer. Wenn die Rede vom Schneehöppli, vom Schwänli und dem Bärli ist, dem Dörfli und dem armen Tröpfli, für das die Bewohner eben jenes Dörflis Heidi bei ihrem ersten Besuch auf der Alm halten, da läuft mein Herz fast über. Zugegeben, mit der Zeit wird diese Schreibweise ein wenig anstrengend, ein wenig zu viel Puderzückli und Verniedlichungen überall. Doch für den Moment ist es ein wunderbares Gefühl, heimzukommen in die Kindheit, in die Weiten der Berge, die ich mit meinen Eltern zusammen erklommen habe. Und die mich immer wieder in Gedanken zu sich rufen.

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Dabei rührt die Geschichte auch hin und wieder wahrlich zu Tränen, denn Heidi ist nicht nur besonders lebenslustig und springt beständig umher. Auch kümmert sie sich rührend um die Gesundheit der alten Großmutter des Geißenpeters, bringt ihr Brötchen aus dem fernen Frankfurt mit und liest ihr stundenlang vor. So erlebt man vor allem die Wandlung vom ungestümen zum verantwortungsvollen Mädchen. Auch ihre Abenteuer in Frankfurt bei der Familie Sesemann bleiben im Gedächtnis, bei der jungen Klara, die ihr Leben bisher im Rollstuhl verbrachte und doch nichts lieber will, als endlich laufen zu lernen.

Der Ausflug in die Schweizer Alpen hat mich auf jeden Fall erfrischt und mir wieder einmal vor Augen geführt, wie glücklich doch meine Kindheit war und wie gern ich immer wieder in Gedanken dahin zurückkehre.

In diesem Sinne … Heidi … Heidi! Deine Welt sind die Berge…! ♥

Nächste Woche lernen wir dann ein Mädchen kennen, das einen ziemlich eigenen Kopf hat!

schnörkel


[Kindheitsfetzen] – Mit 6 Kinderbüchern durch die Sommerferien!

Woche 1 – Der Mann im Mond
Woche 2 – Doppelt so gut!
Woche 3 – Schwarze Schönheit
Woche 4 – Auf der Alp
Woche 5 – Im Internat

 

 

 

20 Comments on “[Kindheitsfetzen] Auf der Alp

    • Ich habe „Heidi“ auch geliebt! Der Kinofilm war mein erster Film in einem Kino überhaupt – und die Tränen sind geflossen, so schön war’s.
      Für jugendliche „Heidi“-Liebhaber empfehle ich „Liebe Renata“ von E. Huek-Dehio. Und für erwachsene dann „Die Tübinger Schwestern“ von E.C. Seidel.
      🙂👍

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  1. Erst vor knapp einem Jahr oder so habe ich wieder ein paar der alten Zeichentrickfolgen gesehen – und ist dir schon mal aufgefallen, dass Heidi beinahe in jeder Folge weint? 😀 Mir ist das als Kind nie aufgefallen. 😀 Aber ich mochte es einfach zu gern, wenn sie auf der Alm ihr selbstgebackenes Brot mit dem leckeren Käse verputzt haben. 😀
    Hab einen wunderbaren Tag! ❤

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    • Wirklich!? Das ist mir so gar nicht bewusst gewesen bisher xD Ich sollte auch mal wieder ein paar der alten Folgen schauen. Lustigerweise kam mir gerade Sailor Moon in den Kopf, die weint ja nun auch in jeder. einzelnen. Folge. >_<

      ♥ Du auch! ♥

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      • Uuuh, der Neid! 😀 Ich hatte lediglich ein einziges Sailor Moon-Heft mit lauter coolen Zeichnungen drin… und das hab ich dann irgendwann verschenkt. Weiß auch nicht, was mich an jenem schicksalshaften Tag in meiner Kindheit geritten hat. :-O

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      • 😀 Solche Sachen bereut man dann erst im „Alter“ 😀 Aber ich finds auch immer wieder schön, die alten Folgen zu sehen, auch wenn Bunny wiiiirklich ne Heulsuse ist. Man man man.

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      • Tihihi, dann kannst du dich ja auch was gefasst machen, falls du dir irgendwann mal Heidi anschauen solltest! 😀 So viele Tränen, heieiei… 😀

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