[Rezension] David Ballantyne – Sydney Bridge Upside Down

Eine Junge, der anders ist, eine Geschichte, die anders ist als andere und ein rätselhaftes Ende – Willkommen in Neuseeland!

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Werbung | Autor: David Ballantyne Titel: Sydney Bridge Upside Down

 Erscheinungsdatum Erstveröffentlichung: 24.07.2015 | Verlag: dtv

335 Seiten | Genre: Coming-of-Age

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Am Rande der Welt lebte ein alter Mann, sein Pferd hieß Sydney Bridge Upside Down. Er hatte ein Gesicht voller Narben, und das Pferd war ein alter, lahmer Klepper, und ich beginne mit dem Mann und seinem Pferd, weil sie immer irgendwie dabei waren in jenem Sommer, als hier oben an der Küste die schrecklichen Dinge passierten.

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Inhalt

Ein Sommer in den 60er Jahren, in der Abgeschiedenheit Neuseelands. Harry Baird lebt in Calliope Bay, einem Ort mit nur noch fünf bewohnten Häusern. Er bekommt Besuch von seiner wunderschönen Cousine Caroline, die den Männern des kleinen Örtchens den Kopf zu verdrehen scheint. Auch Harry kommt gegen ihren Zauber nicht an, verliert den Anschluss an seine Freunde und gleitet immer weiter ab in einen merkwürdigen Reigen von unkontrollierten Begebenheiten. Wer ist schuld an dem Tod zweier Menschen im Dorf?

Rezension

Die Geschichte wird von Harry Baird erzählt, wirklich erzählt. Denn er beginnt mit dem Tod seines besten Freundes, gleitet dann jedoch in der Zeit zurück und erzählt von den Tagen und Wochen davor. Selbst aufmerksame Leser könnte dieser Umstand etwas verwirren, mir ging es zumindest auf den ersten Seiten so. Harry erzählt relativ emotionslos von seinem kleinen Bruder Cal, sowie seinem Freund Dibbs, den er immer nur abwertend „Kleiner“ nennt, die er beide der Ordnung halber verprügelt. Trotzdem sind sie eine eingeschworene Bande, die zusammenhält, vielleicht aus Mangel an Alternativen. Doch als Caroline ankommt, ändert sich die Konstellation. Harry entdeckt die Vorzüge des anderen Geschlechts, bleibt lieber bei ihr, als mit seinen Freunden in der geheimen Höhle zu hocken und heimlich gedrehte Zigaretten zu rauchen. Nur das alte verlassene Schlachthaus verliert seine Anziehungskraft nicht. Die Tage vergehen, die Jugend gleitet dahin.

Doch immer wieder wird die Idylle unterbrochen von Harrys Albträumen, die verwirrend intensiv beschrieben werden, die verschlüsseln und verdecken, aber doch die Schlüsse zulassen, dass Harry in der Lage ist, jemandes Tod zu verantworten. Oder sind es nur Albträume?

Ich mochte die Atmosphäre des Buches sehr gern, den Sommer in Neuseeland, die Abgeschiedenheit, die Merkwürdigkeit der einzelnen Charaktere. Die Geschichte ließ mich frustriert zurück, sie endet abrupt, beschreibt einen weiten Bogen in die Zukunft, ohne die Vergangenheit zu klären und lässt somit viel Spielraum für eigene Interpretationen.

Fazit

Eine etwas seltsame Geschichte, die in ihrer scheinbaren Unausgegorenheit glänzt und in sich rund wird. Keine Alltagsgeschichte und vermutlich keine Geschichte für jedermann, aber intensiv genug, um einen Sommer in den 60er Jahren, eine heimliche Begehrung und tödliche Vergehen heraufzubeschwören.

Bewertung im Detail

Idee ★★★★☆ ( 4 / 5 )

Handlung ★★★★☆ ( 4 / 5 )

Charaktere ★★★★☆ ( 4 / 5 )

Sprache ★★★★☆ ( 4 / 5 )

Emotionen ★★★★☆ ( 4 / 5 )

=4 ★★★★

Erinnert an:

Lize Spit – Und es schmilzt

Solomonica de WinterDie Geschichte von Blue

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2 Comments on “[Rezension] David Ballantyne – Sydney Bridge Upside Down

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