
Werbung | Autor: Stephen King | Titel: Brennen muss Salem |
Übersetzer: Ilse Winger & Christoph Wagner |
Erscheinungsdatum: 1975 | Verlag: Heyne|
375 Seiten | Genre: Horror |
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„Lauf“, befahl Danny heiser.
Aber Ralphie stand zitternd neben ihm. Schreckgelähmt. Er umklammerte Dannys Hand. Seine Augen starrten in den Wald, und dann weiteten sie sich.
„Danny?“
Ein Ast knackte.
Danny drehte sich um und sah dorthin, wo sein Bruder hinsah.
Die Dunkelheit umfing ihn.
(S. 70)![]()
Inhalt
Salem’s Lot ist eine Kleinstadt im Süden Maines. Hier passieren keine außergewöhnlichen Dinge. Normalerweise jedenfalls nicht. Außer damals, als sich Hubie Marsten in seinem Haus das Leben nahm. Seitdem thront das verlassene Herrenhaus auf seinem Hügel über der Stadt und schaut herab auf die nichtsahnenden Schäfchen. Doch dann hält das Böse erneut Einzug, und es gibt kein Entrinnen.
Rezension
Wenn die Untoten wandeln
Ein kleines, verschlafenes Städtchen im Süden Maines, ähnlich Chamberlain, welches wir erst kürzlich mit Carrie White hinter uns gelassen haben, zerstört und auf vielerlei Weise tot. Salem’s Lot hat seinen Namen von einer durchgegangenen Sau, eine kleine Lachnummer im Ort, nichts aufregendes.
Ben Mears kehrt in seine frühere Heimat zurück, er will ein Buch schreiben. Eigentlich will er das leerstehende Marstenhaus mieten, doch es stellt sich heraus: Es steht nicht mehr zum Verkauf! Ein geheimnisvoller Mr. Straker ist mit seinem Geschäftspartner Mr. Barlow eingezogen. Doch etwas an diesen Männern scheint von Anfang an falsch zu sein. Der eine ist einfach unheimlich, der andere nie zu sehen. Ben lernt durch Zufall bei einem Spaziergang im Park die liebreizende Susan kennen und verliebt sich in sie. Doch die kommenden Ereignisse werden diese junge Liebe auf eine harte Probe stellen.
Stephen Kings zweiter Roman hat es faustdick hinter den Ohren. Trotz aller Beschaulichkeit schleicht das Böse in Salem’s Lot herum, auf leisen Sohlen und vor allem des Nachts. Zwei Kinder verschwinden auf dem Weg zu einem Mitschüler, einer taucht später wieder auf, ist aber eindeutig angeschlagen. Auch sonst fühlen sich die Menschen plötzlich unwohl, kränklich. Sie meiden das Sonnenlicht, manche tauchen nicht mehr bei der Arbeit auf. Für die Protagonisten kaum zu glauben, aber wahr: Es wandeln Vampire unter ihnen.
Dieser Vampirroman von Stephen King kann sich durchaus mit den Schrecken von Bram Stokers Dracula messen. Interessanterweise zitieren seine Charaktere des Öfteren aus genau diesem Werk, vergleichen ihre Situationen damit und handeln danach, als wäre Dracula ein Manifest der Vampirbekämpfung. Was mir das Abenteuer an der Seite von Ben, Susan, Matt, Jimmy, Mark und all den Anderen Seelen Salems etwas vergällt hat, war meine Buchausgabe. Sie stammt aus dem Jahr 1990 und auch wenn ich sie schon ein- oder zweimal gelesen habe, fühlte sie sich dieses Mal erstaunlich hölzern an. Mal von diversen rechtschreiblichen Schwächen abgesehen (und der Tatsache, dass man amüsanterweise zweimal das Wort „Unterrichtsfach“ (subject) mit „Gegenstand“ übersetzt hat … ) kamen mir manche Satzbauten doch etwas aberwitzig vor. Vielleicht sollte ich meine Ausgabe irgendwann einmal erneuern, um feststellen zu können, ob es nun den Übersetzern oder dem Autor selbst geschuldet ist, dass das Grauen nicht völlig Einzug in meinem Herzen halten konnte.
Übrigens: Mit Pater Callahan hat King eine äußerst interessante Figur geschaffen, einen Priester, der nicht so fest zu glauben scheint, wie er sollte. Ihn und sein weiteres Schicksal finden wir in Band 5 der Dunklen Turm Reihe wieder und lauschen unter dem Wolfsmond den Schrecknissen, die sich nach Salem’s Lot zugetragen haben.
Fazit
Wer auf echte Vampire steht, die nicht glitzern müssen, die aber auch nicht so sexualisiert wie Dracula daherkommen, der ist mit Salem’s Lot defintiv gut beraten. Allerdings rate ich zu einer neueren Übersetzung.
Bewertung im Detail
Idee ★★★★☆ ( 4 / 5 )
Handlung ★★★★☆ ( 4 / 5 )
Charaktere ★★★★☆ ( 4 / 5 )
Sprache ★★★★☆ ( 4 / 5 )
Emotionen ★★★★☆ ( 4 / 5 )
= 4 ★★★★

weitere Meinungen
Powerschnute | Lesen macht glücklich | Lesewelle

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