Wenn aus Büchern Schätze werden.
Eine Jahrhunderte umspannende Geschichte voll Liebe, Leid und Magie.
Werbung | Autor: Paula Brackston| Titel: Die Tochter der Hexe |
Erscheinungsdatum: Februar 2019 | Verlag: Heyne |512 Seiten | Genre: Historische Fantasy|
Du bist alles, was von mir bleibt. Was von uns allen bleibt. In dir steckt das gute Herz deines Vaters, die Lebensfreude deiner Schwester, die Tapferkeit deines Bruders. Lebe, Bess! Lebe weiter, damit wir alle weiterleben können. Tust du das nicht, sterbe ich umsonst.
(S.182)
Wenn du willst, erzähle ich dir eine Geschichte. Eine Geschichte voll Liebe, Leid und Magie, die viele Jahrhunderte umspannt. Wenn du willst, erzähle ich dir, wie ich eine Hexe wurde.
Auf diese Geschichte war ich unglaublich gespannt. Das Hexenthema ist immer wieder aufs neue faszinierend, zumindest, wenn es gut umgesetzt wird. Ist es besetzt mit Klischees? Ist es altbacken? Stehen runzelige Frauen mit krummen Nasen vor ihrem eisernen Kessel und werfen Krötenaugen und Spinnenbeine in eine wabernde Suppe, von der man besser nicht probieren möchte?
Das hat sicher alles seine Relevanz an anderen Stellen, in dieser Geschichte jedoch nicht. Vielmehr lernen wir Elizabeth kennen, eine Frau in den Fünfzigern, dem Aussehen nach. Doch sie ist bedeutend älter. Sie lässt sich in einem kleinen Städtchen nieder, hier in der Nähe hat sie schon einmal gewohnt. Vor dreihundertvierundachtzig Jahren.
Denn Elizabeth ist eine Hexe. In der neugierigen Tegan sieht sie endlich jemanden, dem sie sich anvertrauen kann. Und Schritt für Schritt erzählt sie der jungen Frau die Etappen ihres Lebens. Dieses beginnt im 17. Jahrhundert. Die Pest geht um und rafft viele Menschen dahin. Auch Bess‘ Familie bleibt nicht verschont, erst trifft es ihren Bruder, dann ihre Schwester und ihren Vater, dann sie selbst. Doch ihre Mutter will ihr letztes Kind nicht auch noch verlieren und lässt sich so auf die dunklen Mächte ein. Dieser Frevel bleibt jedoch nicht lang unbemerkt und so ereilt die Mutter ein grausiges Schicksal. Und Bess‘ Geschichte beginnt.
Das Buch gliedert sich in vier Zeitetappen, 17. Jahrhundert, 19. Jahrhundert, Zeit des ersten Weltkrieges und heute. Dabei schafft es Paula Brackston einer jeden Zeit einen besonderen Zauber zu verleihen, der mitreißt und in sich glaubhaft wirkt. Wahre Ereignisse werden in Elizabeths Leben eingewoben und machen die Geschichten greifbar. Immer präsent: Der Kampf um das Leben, die Liebe, die Selbstbestimmung. Wer will ich sein? Elizabeth setzt ihre Kräfte nur ein, wenn es sich nicht vermeiden lässt. Das machte sie mir sehr sympathisch, auch wenn ich nicht mit Bestimmtheit sagen kann, ob ich in ihrer Situation ähnlich gehandelt hätte. Fokus dabei bleibt immer das Versteckspiel vor Gideon, dem Hexenmeister, der sie einst zu seiner Gefährtin auserkoren hat und dem sie seither immer wieder entwischt.
Der Schreibstil ist sehr angenehm, nie überladen und doch detailreich, so dass ich in alle Etappen vollends eintauchen konnte. Dabei blieb mir die Zeit des Krieges am meisten im Herzen zurück, so realistisch wurden die Schrecken dieser Zeit geschildert.
Ein Buch, das mit einer sehr realistischen Darstellung einer Hexe aufwarten kann, das ohne große Klischees auskommt und vor allem von dem Kampf ums eigene (Über-)Leben erzählt. Mehr historisch denn fantastisch und dabei auf eigene Art ein erfrischendes Buch über das Dasein als Hexe.
Idee ★★★★★ ( 5 / 5 )
Handlung ★★★★★ ( 5 / 5 )
Charaktere ★★★★☆ ( 4 / 5 )
Sprache ★★★★★ ( 5 / 5 )
Emotionen ★★★★☆ ( 4 / 5 )
= 4.6 ★★★★★
Herzlichen Dank an den dtv für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares!
Guten Morgen Liebes, das hört sich wirklich interessant an. Danke für diese Rezension, ich finde es toll das es ein Hexenbuch ganz ohne Klischees ist! Hab einen schönen Tag ❤
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Guten Morgen liebste Elizzy!
Ich war auch sehr positiv überrascht. Davon hätt ich gerne mehr ☺️
Du ebenso!
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Danke für die Rezension – das interessiert mich sehr.
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Sehr gern! Freut mich, dass ich dich auf das Buch aufmerksam machen konnte 🙂
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