Wenn aus Büchern Schätze werden.
Wie versprochen, kommt nun heute Teil 2 meiner literarischen Reise, mit der ich euch gerne ins Land der aufgehenden Sonne entführen möchte.
Wer es verpasst hat oder einfach nochmal nachschauen will, findet hier den ersten Teil.
Kleiner persönlicher Nachtrag zu Teil 1: Da meine Mama selbst hin und wieder in meinem Blog stöbert, fiel ihr auf, dass ich erwähnte, dass „die Geisha“ nicht bei mir im Regal steht. Und was soll ich sagen, sie hat sie mir geschenkt. Danke nochmal dafür! ❤
So. Jetzt möchte ich euch aber die Bücher vorstellen, die nicht nur in Asien spielen, sondern auch deren Autoren aus diesem Teil der Welt stammen.
Den Anfang macht der Autor, der wohl den meisten zumindest vom Hörensagen bekannt sein könnte. Niemand geringerer als Haruki Murakami, der große japanische Schriftsteller.
1984. Aomame hat zwei verschieden große Ohren. Beim Rendezvous mit einem reichen Ölhändler zückt sie eine Nadel und ersticht ihn – ein Auftragsmord, um altes Unrecht zu sühnen. Tengo ist Hobby-Schriftsteller. Er soll einen Roman der exzentrischen 17-jährigen Fukaeri überarbeiten, damit sie einen Literaturpreis bekommt. Der Text ist äußerst origiell, aber schlecht geschrieben – ein riskanter Auftrag. Aomame wundert sich, warum die Nachrichten ihren Mord nicht melden. Ist sie in eine Parallelwelt geraten? Um diese Sphäre vom gewöhnlichen Leben im Jahr 1984 zu unterscheiden, gibt Aomame der neuen, unheimlichen Welt den Namen 1Q84.
Der junge Tsukuru Tazaki ist Teil einer Clique von fünf Freunden, deren Mitglieder alle eine Farbe im Namen tragen. Nur Tsukuru fällt aus dem Rahmen und empfindet sich – auch im übertragenen Sinne – als farblos, denn anders als seine Freunde hat er keine besonderen Eigenheiten oder Vorlieben, ausgenommen vielleicht ein vages Interesse für Bahnhöfe. Als er nach der Oberschule die gemeinsame Heimatstadt Nagoya verlässt, um in Tokio zu studieren, tut dies der Freundschaft keinen Abbruch. Zumindest nicht bis zu jenem Sommertag, an dem Tsukuru voller Vorfreude auf die Ferien nach Nagoya zurückkehrt – und herausfindet, dass seine Freunde ihn plötzlich und unerklärlicherweise schneiden. Erfolglos versucht er wieder und wieder, sie zu erreichen, bis er schließlich einen Anruf erhält: Tsukuru solle sich in Zukunft von ihnen fernhalten, lautet die Botschaft, er wisse schon, warum. Verzweifelt kehrt Tsukuru nach Tokio zurück, wo er ein halbes Jahr am Rande des Selbstmords verbringt.
Viele Jahre später offenbart sich der inzwischen 36-jährige Tsukuru seiner neuen Freundin Sara, die nicht glauben kann, dass er nie versucht hat, der Geschichte auf den Grund zu gehen. Von ihr ermutigt, macht Tsukuru sich auf, um sich den Dämonen seiner Vergangenheit zu stellen.
Nach einem schweren Unfall und dem Verlust ihres Geliebten ist Sayoko nicht mehr sie selbst. Sie hat das Zwischenreich der Geister betreten und Geheimnisse der unsichtbaren Welt erfahren. In der Tempelstadt Kyoto lernt sie allmählich das Leben so zu akzeptieren, wie es ist: voller Ungewissheiten und Rätsel, dem Tod immer nahe, ob man jung ist oder alt. Aber sie begreift auch, wie einmalig und geheimnisvoll das Diesseits ist.
»Die Mädchen von Nanking« erzählt von Hoffnung und Liebe inmitten von Grausamkeit und Tod. Und davon, wie sich Verachtete durch eine mutige Entscheidung aus der Namenlosigkeit erheben und ihre Würde zurückgewinnen. Geling Yan, erfolgreiche US-Autorin chinesischer Herkunft, erinnert in ihrem mit Starbesetzung verfilmten Roman an das Massaker von Nanking.
Ein bewegender Roman über das Leben der einfachen Menschen im China von heute.
Weit entfernt vom chinesischen Wirtschaftswunder und den hellen Lichtern von Peking und Shanghai liegt ein riesiges ländliches Hinterland, das die brachialen Folgen von Industrialisierung und Ökonomisierung zu tragen hat.
Dort leben die Bäuerin Meili und ihr Mann Kongzi, ein Nachkomme von Konfuzius in der sechsundsiebzigsten Generation. Die beiden wollen neben ihrem ersten Kind, einem Mädchen, einen Sohn, um das Erbe fortzusetzen. Da Ihnen die Behörden, die für alle die Ein-Kind-Ehe vorschreiben, mit Zwangssterilisation drohen, fliehen sie. Auf dem Jangtse, einem letzten Hort staatlicher Unorganisiertheit und mithin gewisser Freiheiten, führen sie ein illegales Tagelöhner- und Flussnomadenleben. Jahrelang schlagen sie sich auf vergifteten Gewässern und in ruinierten Landschaften durch, bevor sie schließlich auf einem Müllplatz für die Ausschlachtung westlichen Elektronikschrotts landen…
Bei Ma Jian stehen die einfachen Menschen im Vordergrund und ihre dramatischen Schicksale im Zuge eines gewaltigen politischen Umbruchs. Sein erschütternder Roman über ihr Leben ist Geschichte von unten; es ist auch die Geschichte des Jangtse, seiner ökologischen Krisen durch Staudammbau und Begradigung; es ist die Geschichte der chinesischen Industrialisierung und des Preises, den die Menschen dafür zu zahlen haben – ein ungeschminktes, schockierendes Porträt von China im Wandel.
Und nun zu meinem liebsten Stück japanischer Geschichte. Ich kann gar nicht sagen, wie oft ich Die Geisha nun schon gelesen habe, aber es ist jedes Mal aufs Neue ein ganz besonderes Lesevergnügen.
Die achtjährige Chiyo lebt in einem armseligen japanischen Fischernest. Als die Mutter im Sterben liegt, verkauft der Vater seine Tochter, die eine außergewöhnliche Schönheit zu werden verspricht, an ein Geisha-Haus in der alten Kaiserstadt Kyoto. Hier absolviert sie im mörderischen Konkurrenzkampf mit anderen Mädchen die harte Ausbildung zur Geisha. Mit seinem Roman führt der amerikanische Autor Arthur Golden in eine
Welt, die es so nur in Japan gibt.
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Mineko Iwasaki war mehr als ein Jahrzehnt Japans berühmteste Geisha. In ihrer Autobiographie enthüllt sie nun als erste Geisha diewahren Geheimnisse ihres Standes. Der ergreifende Bericht einer Frau, die nie eine Kindheit hatte.
Das war sie, meine literarische Reise nach Asien. Vielleicht konnte ich ja dem einen oder anderen eines dieser Bücher ans Herz legen, habe vielleicht Neugier geweckt, sich an einem der bildgewaltigen Romane zu versuchen. Oder vielleicht kennt ihr selbst Bücher, die ihr empfehlen könnt? Dann immer her mit den Tipps! 🙂
Hier findet ihr nochmal eine literarische Reise nach … Asien – Teil 1 zum nachlesen und stöbern.
Huhu! 🙂
Ich finde literarische Ausflüge in die ganze Welt immer herrlich und begebe mich gelegentlich auch auf Reisen in mir noch unbekannte Ecken und Winkel. Leider geht das ja im „echten Leben“ nicht immer so schnell – es mangelt an Geld und Zeit. Gut, dass wir Bücher haben! 😀 Deine Lesetipps für Asien finde ich allesamt sehr gelungen, „Die Geisha“ kenne ich bereits und finde sowohl Buch als auch Film sehr gelungen.
Liebste Grüße
Nina von
BookBlossom ♥♥♥
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Oh wie lieb von dir, danke! 🙂 hach die Geisha … könnt ich direkt nochmal lesen. Jetzt sofort. 😅
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