An sich interessant, allerdings mit fehlender charakterlicher Tiefe.

Werbung | Autor: Heike Wolff | Titel: Der Untergang von Phaistos |
Übersetzung: / |
Erscheinungsdatum: 2022 | Verlag: Akres | Istolé |
354 Seiten | Genre: historischer Romani |

Meine Geschichte beginnt im Frühjahr auf dem Kofinas, dem heiligen Berg.
(S.7)


Inhalt
Ide, die Prinzessin von Phaistos, ist mittlerweile eine alte Frau. Ein letztes Mal möchte sie ihre Heimat auf Kreta besuchen, und erzählt einem Kapitän ihre Geschichte. Ihre, und die vom Untergang ihres Volkes.
Rezension
Historische Romane haben immer ihren ganz besonderen Reiz. Eintauchen in fremde Welten, in untergegangene Reiche. Die Geschichte Kretas ist eine, die mir kaum bis gar nicht bekannt war, weshalb ich gern zu diesem Buch gegriffen habe.
Wir lauschen Ides Erzählung, wie sie sich eine strahlende Zukunft mit dem Kapitän der väterlichen Flotte ausmalt, wie sie gemeinsam mit ihrer Schwester Pareia, der Hohepriesterin, herrschen möchte. Doch ein Krieg scheint bevor zu stehen, so dass ihr Vater andere Pläne mit seiner heiratsfähigen Tochter hat. Um ein neues Bündnis zu knüpfen, will er sie mit dem Sohn eines Achäers aus Pylon verheiraten, doch Ide versucht alles, um diesem Schicksal doch noch zu entgehen, und trotzdem ihr Volk zu retten.
Die Geschichte um Phaistos an sich war interessant, die Beschreibung der Landschaften und Orte unterhaltsam. Doch mit was ich meine Probleme hatte, das waren die Figuren. Ob Rand- oder Hauptfigur, sie kamen mir alle irgendwie flach vor. Sie folgten alle einem vorgezeichneten Schema, wurden in die dafür vorgesehenen Schubladen gedrückt und handelten mitunter überstürzt und aus meiner Sicht wenig glaubhaft. Ja, die Geschichte wird von Ide rückblickend erzählt, doch ich hätte mir insgesamt mehr Show und weniger Tell gewünscht, tiefere Einblicke in die Seelen der Personen. Etwas, um die Prinzessin und das Gefolge greifen zu können. So hatte ich zwar Mitleid mit ihrem Schicksal, fieberte aber wenig mit und haderte eher mit ihren Handlungen, die mitunter scheinbar aus dem nichts kamen. Schade!
Fazit
Eine fiktive Geschichte über den Untergang Phaistos, die so oder so ähnlich hätte passiert sein können, mit vielen interessanten Orten, aber leider wenig überzeugenden Charakteren.
Bewertung im Detail
Handlung ★★★☆☆ ( 3 / 5 )
Atmosphäre ★★★★☆ ( 4 / 5 )
Charaktere ★★☆☆☆ ( 2 / 5 )
Sprache ★★★★☆ ( 4 / 5 )
Emotionen ★★★☆☆ ( 3 / 5 )
= 3.2 ★★★

Vielen Dank an die Autorin für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!






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