[Rezension] Terry Miles – Rabbits

Werbung | Autor: Terry Miles | Titel: Rabbits |
Erscheinungsdatum: März 2022 | Verlag: Penguin  |
490 Seiten | Genre: Roman | 

Bewertung: 3 von 5.

„Dieser Dokumentarfilm ist 1989 entstanden, und der Kaiserspecht gilt seit 1956 als ausgestorben.“
„Whoa.“ Annie beäugte den Bildschirm. „Und was bedeutet das jetzt?“
„Das ist Rabbits“, flüsterte Emily und fuhr den Computer herunter.

( S.14 )

Inhalt

Es existiert ein geheimes Untergrundspiel namens Rabbits. Viele spielen es, doch kaum einer redet darüber. Auch K. will es spielen, seit er in einer finsteren Nacht in seiner Jugend das erste Mal in Berührung mit diesem Spiel kam, auf einer Straße, während einer rasanten Autofahrt, die mit dem Tod einer Freundin endete.

Doch was steckt eigentlich hinter Rabbits? Und warum verschwimmt in K.s Leben immer häufiger Realität und Traum?

Rezension

Schwammig

Die Grundidee dieses Romans hat mich ungemein gereizt. Ein geheimes Spiel, bei dem man Rätsel lösen und Hinweisen folgen muss, um am Ende als Sieger hervorzugehen und seinen innigsten Herzenswunsch erfüllt zu bekommen. Die Geschichte startet auch spannend, denn obwohl eine der ersten Regeln von Rabbits lautet, dass man nicht über Rabbits reden darf, tut K. genau das besonders gern. Er veranstaltet Treffen, bei denen er Interessierten das Spiel näher bringen will.

Genau wie diese Interessierten schwamm ich auch gleich auf einer leicht hysterisch-euphorischen Welle, wollte mehr über dieses ominöse Spiel wissen, bei dem angeblich Menschen sogar zu Tode kommen konnten. Doch sowohl K. als auch der Autor lassen uns im Grunde auf einer Sandbank auflaufen. Drumherum nur Wellen von leeren, immer wieder wiederholten Floskeln, die mehr als nur schwammig erklären, worum es bei diesem Spiel eigentlich geht, wie man es spielt und welcher Sinn dahinter steckt. Das mag eine Zeit lang die Spannungskurve erhöhen, führte aber bei mir über kurz oder lang zu Frustration, da ich bis zum Ende hin nicht wirklich sagen kann, was es mit diesem Spiel eigentlich auf sich hat.

Denn ab einem gewissen Zeitpunkt dreht sich die Handlung weniger darum, Rabbits zu spielen, als vielmehr darum, warum man es nicht spielen sollte. Und es dabei eben doch spielt. Oder so ähnlich. Denn dank der Diskrepanzen in der Realität, die man mit Hilfe des Spiels aufzudecken versucht, kommt es zu Verschiebungen in unserer Realität, die die Struktur unseres Universums nicht nur gefährden, sondern zum Einsturz bringen. Verstanden? Gut, denn viel mehr werdet ihr aus diesem Buch nicht herauslesen können. Zwar wurden immer wieder Fragen gestellt, doch selten beantwortet, und wenn doch, dann so künstlich aufgeblasen, dass man in der Fülle an Phrasen vergebens den Sinn dahinter sucht.

An sich ist das Tempo dieser Geschichte sehr flott, manchmal jagt man genauso atemlos hinter den Ereignissen her wie die Protagonisten K. und Chloe, bis K. wieder einmal in eine verschobene Traumrealität zu fallen scheint, aus der ihn nur eine Ohnmacht rettet. Und die ganze Zeit hofft man, dass man ein wenig miträtseln darf, einem logischen Faden folgt, der mir aber scheinbar durch die Lappen gegangen ist. Trotzdem habe ich das Buch nicht ungern gelesen, war irgendwie schon angefixt von der Grundstory, auch wenn ich bis zuletzt nicht wirklich weiß, ob ich es jetzt mochte oder nicht. Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass Rabbits als Film ganz gut funktionieren würde.

Fazit

Eine sehr interessante Idee eines Untergrund-Rätselspiels mit versteckten Hinweisen und Diskrepanzen in unserer Welt, aber leider viel zu schwammig erklärt, um auch nur ansatzweise greifbar zu sein. Auch die irgendwie flach gebliebenen Charaktere laden nicht unbedingt dazu ein, mit ihnen mitzufiebern. Schade!

Bewertung im Detail

Handlung ★★★☆☆ ( 3 / 5 )

Charaktere ★★☆☆☆ ( 2 / 5 )

Atmosphäre ★★★★☆ ( 4 / 5 )

Sprache ★★★☆☆ ( 3 / 5 )

Emotionen ★★★☆☆ ( 3 / 5 )

3 ★★★

weitere Meinung

Fluchtpunkt Lesen


Vielen Dank an den Penguin Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!

3 Comments on “[Rezension] Terry Miles – Rabbits

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