[Rezension] Erika Swyler – Der Tag, an dem mein Vater die Zeit anhielt

Achtung: ganz großes Highlight!

Werbung | Autorin: Erika Swyler | Titel: Der Tag, an dem mein Vater die Zeit anhielt |
Übersetzung: Astrid Finke |
Erscheinungsdatum: Februar 2021 | Verlag: Limes |
448 Seiten | Genre: Roman |

Bewertung: 5 von 5.

Beim Aufwachen hörte Nedda Papas Vogelgesang, den durchdringenden, heiseren Ruf einer Schwarzen Strandammer bei Wellenrauschen – eine Erinnerung an ihre Heimat und an DInge, die sie nie wiedersehen würde.

(S.9)

Inhalt

Nedda Papas ist elf Jahre alt. Ein gutes Alter, findet auch ihr Vater. Ein Alter, in dem man weder zu jung noch zu erwachsen für die Freuden des Lebens ist, die Welt entdeckt und neues lernen kann. Und zu lernen gibt es allerhand, besonders was die Raumfahrt Ende der 80er Jahre betrifft, für die sich Nedda ganz besonders interessiert. Der Tag jedoch, an dem die Challenger kurz nach dem Start in der Luft explodiert, wird Nedda für immer im Gedächtnis bleiben. Und zwar aus mehreren Gründen.

Rezension

Achtung, Highlight!

Erika Swyler hat mich mit diesem Buch total überrascht. Ich habe zwar eine Geschichte erwartet, die mich zum Staunen bringen könnte, ja vielleicht sogar zum Träumen anregt bei einem Was wäre wenn? Aber ich habe nicht damit gerechnet, dass dieses Buch so intelligent ist, so melancholisch schön, so nachdenklich machend und vor allem so mitreißend!

Es gibt zwei Zeitstränge, denen wir abwechselnd folgen. Im Jahr 1986 ist Nedda Papas elf Jahre alt, lebt in einem kleinen Ort namens Easter und sammelt die Embleme der Raumfahrt-Missionen. Wir lernen sie, ihre Familie und ihren besten Freund Denny kennen, wir erleben mit ihr gemeinsam den dramatischen Tod von sieben Astronauten, den Nedda in der Schule im Fernsehen sieht. Wir sehen, wie sie und Denny heimgeschickt werden, und wie sie ein Äffchen finden, was sie nicht berühren können. Irgendetwas ist um das Äffchen herum, was zwar nicht sichtbar ist, was aber Hände, Finger oder Stöcke abgleiten lässt.

Dann finden wir uns mit Nedda in einem Raumschiff wieder, irgendwo im Weltall, über den Mars hinaus und mit dem Ziel der Neukolonisation eines fernen Planeten. Das Warum erfahren wir erst nach und nach, eingestreut in Nebensätzen, die uns fragen lassen, wie es sein kann, dass zwischen Neddas elftem Lebensjahr und dieser Mission im All so wenig Zeit zu liegen scheint, und doch die Technologie so viel fortschrittlicher ist.

Das Buch nimmt sich Zeit, blättert verschiedene Seiten des Geschehens rund um die Familie Papas auf. Wir werfen nicht nur einen Blick in Neddas Kindheit, sondern auch einen auf ihre Mutter Betheen, die Chemie studiert hat, bevor sie sich der Kindererziehung und dem Backen von (Wasser-)Kuchen gewidmet hat. Wir erfahren, warum Nedda ihren Vater so sehr schätzt, der früher bei der NASA arbeitete und nun als Professor an der Universität lehrt. Der all ihre Fragen beantwortet, der ihr zeigt, wie das Weltall funktioniert. Der eine Maschine baut, die Ordnung in ein Chaos bringen soll, dessen Auswirkungen keiner vorhersehen konnte.

All das und noch vieles mehr verbirgt sich in dieser Geschichte, die zugleich Coming-of-Age, Familiendrama und Science Fiction ist. Die sich nicht in eine Schublade sperren lässt, die mit sympathischen Charakteren aufwartet, die trotzdem ihre besseren und ihre schlechteren Seiten haben. Und das alles geschrieben mit so viel Wärme, so viel Liebe für das Leben, dass einem das Herz aufgeht.

Fazit

Dieses Buch hat mich umgehauen, denn es ist so viel mehr als Klappentext und Cover – so schön es auch ist – vermuten lassen. Lesehighlight!

Bewertung im Detail

Idee ★★★★★ ( 5 / 5 )

Handlung ★★★★★ ( 5 / 5 )

Charaktere ★★★★★ ( 5 / 5 )

Sprache ★★★★★ ( 5 / 5 )

Emotionen ★★★★★ ( 5 / 5 )

= 5 ★★★★★

weitere Meinung

Literaturblog Saarland


Herzlichen Dank an den Limes Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!

6 Comments on “[Rezension] Erika Swyler – Der Tag, an dem mein Vater die Zeit anhielt

  1. Hallöchen Liebes,

    ich musste jetzt mal schauen, da mir das Cover so bekannt vorkam und ich meinte, es schon auf meiner Wunschliste zu haben. Und ich hatte recht. Es ist jetzt definitiv weiter nach oben geklettert.

    Vielen Dank für deine tollen Worte zu dem Werk.

    Cheerio
    RoXXie

    Gefällt 1 Person

    • Huhu Roxxie! 🙂
      Da freu ich mich aber, dass du das Buch sowieso auch schon auf deiner Liste hattest! =) Ich fand, es war eine ganz ganz wunderbare Erfahrung dieses BUch, und so anders, als ich gedacht habe. Ich hoffe, du schließt es ebenso ins Herz wie ich ♥

      Alles Liebe!
      Gabriela

      Like

  2. Pingback: Rückblick auf den März – Buchperlenblog

  3. Pingback: [Gewinnspiel] 1000 Buchseiten suchen ein Zuhause! – Buchperlenblog

Du möchtest was sagen? Dann los!

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

%d Bloggern gefällt das: