Düstere Adaption einer Erzählung von Guy de Maupassant – ganz im Stil der Schauergeschichten Edgar Allan Poes.

Werbung | Autor: Christophe Bec | Zeichner: Christophe Bec |
Titel: Die schwarzen Moore |
Erscheinungsdatum: 2016 | Verlag: Splitter | 64 Seiten |
Genre: Schauergeschichte | Reihe: Einzelband |
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Inhalt
Das Aubrac in Frankreich ist eine ziemlich karge Hochebene, die größtenteils von den Menschen gemieden wird. Alte Legenden werden noch immer von Generation zu Generation weitergegeben, die von einem menschenfressenden Monstrum aus den Mooren berichten. Fotograf Antoine verliebt sich in die wilde Ödnis und kehrt mmer wieder zu ihr zurück. Doch eines Abends wird er von aufkommendem Nebel und der Dunkelheit überrascht. Er findet ein großes, verwittertes Haus in der Gegend und bittet den Hausherrn um eine Übernachtung. Und damit beginnt ein beklemmendes Kammerspiel.
Rezension
Vom Wahnsinn gepackt
Die Geschichten, die von Christophe Bec erdacht und illustriert werden, gefallen mir ganz besonders gut. Immer wieder beweist er ein gutes Gespür dafür, wie man die Spannung aufrecht erhält und gibt so mancher Fiktion so viel Raum, dass man am Ende tatsächlich nicht mehr weiß, ob es nun real war – oder nicht.
Die schwarzen Moore bildet eine Adaption der Novelle „Die Angst“ von Guy de Maupassant aus dem 19. Jahrhundert. Übertragen in die Neuzeit begibt sich der Fotograf Antoine immer wieder in die Schwarzerlen-Moore in Aubric. Die Landschaft hat es ihm angetan, die wilde Schönheit des beinahe unberührten Landes. Was er nicht ahnt, ist ein Verbrechen, begangen vor über 18 Jahren. Ein Freund erschoss den anderen und ließ ihn von seinen eigenen Hunden bei lebendigem Leibe auffressen.

Zu diesem Mörder gerät er nichtsahnend in einer besonders nebeligen Nacht. Er bittet um eine Übernachtung, und obwohl die Tochter des Hauses angehalten wird, sich von ihm fernzuhalten, nähert sie sich Antoine in der Nacht an, während ihr Vater die Tür nach draußen bewacht. Denn einmal im Jahr soll ein Monster die Moore durchstreifen, ein Monster, dass dem Hausherrn bittere Rache schwor.
Das ganze spielt fast nur in den wenigen Räumen des Hauses, doch Christophe Bec findet genau die richtige Atmosphäre, um uns hineinzusaugen in dieses klaustrophobisch anmutende Kammerspiel. Wenige handelnde Personen, dafür viel psychologischer Spielraum, der hier aufeinander trifft und mit einer Spannungskurve, die einen bis zum Schluss nicht mehr loslässt.
Fazit
Eine Comicadaption einer Geschichte, die es locker mit den düsteren Werken Poes aufnehmen kann, die genauso undurchsichtig daher kommt und somit für genügend Überraschungen ganz bis zum Ende aufwartet.
Bewertung im Detail
Idee ★★★★★ ( 5 / 5 )
Handlung ★★★★★ ( 5 / 5 )
Charaktere ★★★★★ ( 5 / 5 )
Zeichnungen ★★★★★ ( 5 / 5 )
Emotionen ★★★★★ ( 5 / 5 )
= 5 ★★★★★
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