[Rezension] Royce Buckinham – Die Klinge des Waldes

Trotz aller Spannung wurden Flora und ich keine wirklichen Freunde – schade!

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Werbung | Autor: Royce Buckingham | Titel: Die Klinge des Waldes |
Erscheinungsdatum: November 2017 | Verlag: blanvalet| 700 Seiten | Genre: Fantasy|

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Ich konnte ihn nicht am Leben lassen. Das ist Euer Fehler. Ihr habt ihn hierhergebracht. Ihr habt ihn getötet.

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Inhalt

Zwei Prinzessinnen in den Wipfeln des Waldes. Ihr Lebensweg von Geburt an festgeschrieben. Doch dann kommt alles anders – natürlich – und die eine landet beim Wüstenvolk, während die andere versucht, die Schwester zu retten. Doch auch hier kommt es anders als geplant und Flora Evangelin sieht sich am Ende aus ihrem eigenen Königreich verbannt. Doch hier beginnt die Geschichte erst so richtig.

Rezension

Der Weg ist das Ziel

Viele Steine liegen Flora Evangelin im Weg von der königlich-verwöhnten Tochter zur Verbannten und schließlich zu ihrem langsamen Aufstieg in den Rang als gewissenlose Meuchelmörderin. Von der unsicheren Göre entwickelt sich Flora langsam und reell zu der Person, die von Geburt an in ihrem Herzen steckt. Sie weiß es nicht immer besser, sie macht Fehler und sie ist nicht unbedingt immer ein Charakter, den man besonders gerne mag. Aber das macht gar nichts, es gibt ihr die Kanten, die sie braucht. Auch wird sie nicht über Nacht zur Heldin, was ich ebenfalls wirklich gut fand.

Nach ihrer Verbannung macht sie sich auf den Weg in die Stadt Schmutz. Und der Name der Stadt lässt bereits erahnen, dass die Namen der Bezirke und die ihrer Herzoge und Herzoginnen ihren Produkten und Eigenschaften entsprechen. Die 35 Bezirke der Stadt teilen sich auf in die Bereiche Wein, Glas, Lehm, Stahl, Gewand, … Ihr seht, da ist einiges dabei. So merkwürdig es ist, von Herzog Glas zu lesen, der mit seinem Freund Herzog Wein flüstert, so sinnvoll erscheint es. Denn so konnte man die Freundschaften und Feindschaften untereinander recht schnell durchschauen. Doch mit der Zeit wurde ich der teilweise recht abstrusen Namen überdrüssig, ich sehnte mich nach normalen Bezeichnungen. Manch einer mag jetzt sagen, es sind nur Namen, aber irgendwie nahmen sie mir mit der Zeit ein wenig die Freude an der Geschichte. Auch steckte ich ab der Hälfte des Buches fest, kam nicht so recht voran, las lieber anderes oder tat mich schwer, überhaupt zu lesen. Was ich mir gar nicht recht erklären kann, denn die Geschichte ist durchaus interessant, sie ist spannend und an mancher Stelle überraschend blutrünstig und brutal. Doch so richtig wollte der Funke einfach nicht überspringen, so sehr ich es auch wollte. Vielleicht, weil sie dahinplätschert und erst gegen Ende hin wieder etwas an Fahrt aufnimmt.

Auch fand ich es merkwürdig, wie viel Verrat und Merkwürdigkeiten Flora in all der Zeit einfach einzustecken scheint. Sie sinnt nicht nach Rache, sie denkt nicht einmal über manches nach, wie mir schien. Nur ganz am Rande tauchte dann noch manchmal die Erwähnung eines Ereignisses auf, als ob dem Autor wieder einfiel, dass einmal etwas vorgefallen war. Die betroffenen Personen wurden jedoch aus Floras Gedächtnis radiert, sie verschwanden und lösten sich auf.

Fazit

Die bisher durchweg positiven Meinungen zeigen, dass dieses Buch wirklich lesenswert ist für alle Freunde der (ruhigeren) Fantasy, die gern auf die typische 0815-Liebesstory als Sahnehäubchen (oder als dicker Kuchenboden) verzichten können. Dass ich nicht so richtig Zugang zu Flora Evangelin und ihrem Weg vom verwöhnten Gör zur zweigesichtigen Meuchelmörderin fand, ist wohl eher als Ausnahme zu betrachten.

Bewertung im Detail

Idee ★★★★☆ ( 4 / 5 )

Handlung ★★★☆☆ ( 3 / 5 )

Charaktere ★★★★☆ ( 4 / 5 )

Sprache ★★★★☆ ( 4 / 5 )

Emotionen ★★☆☆☆ ( 2 / 5 )

= 3.4 ★★★

Weitere Stimmen

Geschichtentaucher

schnörkel


Herzlichen Dank an den blanvalet Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares!

6 Comments on “[Rezension] Royce Buckinham – Die Klinge des Waldes

  1. Guten Morgen Liebes,
    Ich muss unbedingt die Beiträge bei dir nachlesen ❤ mach dich also auf einen Haufen Herzchen bereit! ❤
    Ich mag Fantasy Bücher die ganz ohne Liebesdrama auskommen! Schade konnte dich dieses hier nicht ganz überzeugen.

    Gefällt 1 Person

  2. G’day, Daniela.
    Manchmal können Namenskonstruckte ähnlch wie Reißzwecken auf den Lesefluß wirken. Vor allem wenn sich mit Namen nichts verknüpfen läßt. Im Ideal ist ein Name gleichbedeitend mit einem fundierten Charakter (den wir zudem weiter kennenlernen, während der Lektüre). Viele Hülsen in die Handlung zu werfen belebt die Story eher selten.

    Der große Vorteil des Mediums Film ist, daß man/frau sich anhand der Gesichter zu orientieren vermag. Hier ist (just bei der ersten Sehung) nicht wesentlich sich alle Namen zu merken.

    Von „Krieg und Frieden“ wird ja gelegentlich gesagt, daß die in der Handlung geführte schiere Menge an Figuren/Name ein wenig zur Unübersichtlichkeit führt.🙂

    bonté

    Gefällt 1 Person

    • Da magst du durchaus recht haben. Ich meinte allerdings, dass mir hauptsächlich die Sache mit den merkwürdigen Namen an sich auf den Geist ging, die Fülle nicht, damit komm ich super klar.

      Wo wir gerade bei Namen sind.. Ich heiße Gabriela, nicht Daniela. 😅

      Like

      • …mea maxima culpa, Gabriela. Ich werfe mich gedanklich in reichlich Asche 🙂…
        Ein Akt persönlicher Namensverwirrkellung, sorry. Ich war vor Dir auf Danielas Seite – von daher wohl.

        Stimmt, merkwürdige Namen können einem ein Lesebein stellen. „Burrquilar Gxinvkorll“ jetzt beispielhaft 😀.

        bonté

        Gefällt 1 Person

  3. Pingback: Rückblick auf den Dezember – Buchperlenblog

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