Wenn aus Büchern Schätze werden.
Revolvermänner, zu mir!
Aye, ihr habt richtig gesehen, die Reise zum Dunklen Turm von Stephen King geht natürlich weiter! Den nunmehr dritten Teil habe ich schon vor einer Weile begonnen, doch mussten wir gezwungener Maßen einen etwas längeren Halt in Lud machen, der Stadt des Ticktackmannes. Ihr wisst nicht von wem ich rede? Dann seid froh, denn mit Ticky ist nicht gut Kirschen essen, besonders nicht nun, wo Roland Deschain aus Gilead und sein Ka-Tet mit Blaine, dem Monotrail-Zug auf und davon gefahren sind. Doch ich greife vor.
Ich ziele nicht mit der Hand; wer mit der Hand zielt, hat das Angesicht seines Vaters vergessen.
Ich ziele mit dem Auge.
Ich schieße nicht mit der Hand; wer mit der Hand schießt, hat das Angesicht seines Vaters vergessen.
Ich schieße mit dem Verstand.
Ich töte nicht mit meiner Waffe; wer mit seiner Waffe tötet, hat das Angesicht seines Vaters vergessen.
Ich töte mit dem Herzen.
(S.12)
Wir erinnern uns. Wir sind mit Roland Deschain, Eddie Dean und Odetta – Susannah – Dean vom westlichen Meer aufgebrochen Richtung Endwelt. Der Weg ist beschwerlich, die Kräfte noch nicht geordnet. Roland bringt seinen neuen Gefährten bei, wie man sich als Revolvermann verhalten sollte, wie man schießt, und vor allem: wie man trifft.
Der erste wirklich ernst zu nehmende Gegner für Susannah ist ein übergroßer Bär, dessen Fell zerrissen und mit Maden durchsetzt ist. Auf seinem Kopf befindet sich eine Art Antenne, eine sogenannte Denkerkappe. Wir können also daraus schlussfolgern, dass dieser Bär keineswegs ein reines Lebewesen ist, sondern vielmehr eine Mischung aus Tier und Maschine. Als er von Susannah erschossen wird, erschließt sich Roland und seinem Ka-Tet auch seine wahre Funktion.
In Rolands Welt gilt noch das Prinzip „Die Erde ist eine Scheibe“. Der dunkle Turm, der die Welten zusammenhält, steht in der Mitte von allem. Hier regiert den Sagen nach der Scharlachrote König, der so langsam den Verstand zu verlieren scheint. Doch nicht nur der Dunkle Turm schwankt, auch seine Stützen beginnen einzustürzen. Denn der Turm wird von sechs Balken gehalten, die sich in ihm treffen. An jedem Ende steht ein anderes Tier, das das jeweilige Portal bewacht. Bär und Schildkröte, Fisch und Ratte, Adler und Löwe, Wolf und Elefant, Fledermaus und Hase, Hund und Pferd. Die zwölf Portale sind Durchgänge, Türen in Mittwelt hinein und wieder hinaus. Hier scheint die Realität dünner zu sein, sie vibriert und man spürt die Milliarden Universen, die uns umgeben deutlicher als anderswo. Auch die Balken haben eine große Aufgabe, denn sie stützen die Universen, und sorgen dafür, dass die Schwerkraft, das Zusammenwirken von Raum, Größe und Dimensionen funktioniert. Brechen die Balken zusammen, dann spürt man das in jeder Welt, auch in unserer eigenen.
Für Roland ist der Pfad des Bären Shardik der wichtigste, denn an ihm orientiert er sich nun und folgt ihm ins Zentrum der Welt. Aber etwas beschäftigt ihn mehr als der Turm, sein Geist ist zweigeteilt. Gibt es den Jungen Jake, den er einst an der Zwischenstation traf (Band 1) oder sind seine Erinnerungen falsch? Über dieses Paradoxon, dass er selbst erschaffen hat während seiner Reise, gerät er beinahe in die Fänge des Wahnsinns und nur mit knapper Not gelingt es den Gefährten, Roland zu heilen.
Auf unserem weiteren Weg treffen wir auf die untergegangene Stadt Lud, eine Art New York Mittwelts. Hier lauern Gefahren ganz besonderer Art. Denn nicht nur menschliche Abgründe tun sich hier auf, sondern auch Blaine, der Mono, eine Einschienenbahn mit Überschallgeschwindigkeit sorgt für knisternde Spannung. Die Reise endet abrupt und King entschuldigt sich bei seinen Lesern im Nachwort dafür auch wortreich. Glücklich ist der, der schnellstmöglich zu Band 4: Glas greifen kann. So wie ich. Und dann reisen wir zurück zu Rolands Jugendjahren, meinem liebsten Teil von allen liebsten Teilen.
Lange Tage und angenehme Nächte, Mitreisende! Bis bald!
Buchperle goes Mittwelt – die etwas andere Besprechung zu Stephen Kings Saga des Dunklem Turms:
Teil 1: Anfang und Ende
Teil 2: Mischen und Ziehen
Teil 3: Von Balken, die die Welten stützen
Hallo Liebes, die Turm Reihe von King ist ja unglaublich gelobt und ich finde es super toll, dass du alle Bände wieder liest! Ich bin gespannt wie es weiter geht! ❤
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Huhu Liebes!
Ich freu mich auch schon auf den nächsten Teil, Mittwelt ist für mich wie für andere Hogwarts ☺️❤️
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Hallo Gabriela,
so passend das deine Reise nach Mittwelt sich jetzt fortsetzt, denn ich habe zufällig heute mit dem dritten Teil begonnen. 😀
Vielleicht halte ich ja mit dir mit und kann den vierten dann auch ungefähr dann beginnen, wenn dein nächster Beitrag erscheint. 😉
Liebe Grüße
Diana von lese-welle.de
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Huhu Diana!
Oh wie toll, dann viel Vergnügen bei den alten Leutchen von River Crossing 😊 ich hoffe, ich komme bald zu Band 4, er ist mein absoluter Lieblingsteil ❤️
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Da erinnerst mich daran, dass ich da mal Teil 3 weiter lesen muss 😉
Teil 4 ist auch mein Lieblingsteil. Sehr einfühlsam und schockierend. Noch besser als das Ende von Teil 3.
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Na du, da wirds Zeit 😂 oh ja, der vierte Teil vereint so viel aus Rolands Welt, ich muss unbedingt bald wieder weiterlesen 😍
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Hast mich mit der Besprechung angestachelt und bin nun mitten drin in der Handvoll Staub.
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Sehr schön! 😄
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