Eine Abwärtsspirale des menschlichen Geistes mit interessantem Plottwist!

Werbung | Autor: B.A. Paris | Titel: Breakdown – Sie musste sterben. Und du bist schuld. |
Erscheinungsdatum: Oktober 2018 | Verlag: blanvalet | 430 Seiten | Genre: Psychothriller
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Es fällt mir schwer, mich zu konzentrieren, weil ich lästigerweise mit einem Ohr aufs Telefon höre. Auch das Ticken der Uhr lenkt mich ab. Es scheint mit jeder Sekunde lauter zu werden und lenkt meinen Blick auf das Zifferblatt, während die Zeiger langsam von 9.00 und dann auf 9.30 Uhr vorrücken. Die volle und die halbe Stunde kommen und gehen ohne besondere Vorkommnisse, und als ich eben zu glauben anfange, der Spuk sei wirklich vorbei, beginnt das Telefon zu klingeln.
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Inhalt
Es tobt ein fürchterliches Gewitter, als Cass von einem Treffen mit Kollegen in der Nacht nach Hause fährt. Wider besseren Wissens nimmt sie die Abkürzung durch den Wald, als sie ein am Straßenrand stehendes Auto sieht, eine junge Frau sitzt am Steuer. Sie hält, wartet, ob die andere Hilfe benötigt, doch als nichts passiert, fährt Cass schließlich weiter. Am nächsten Tag hört sie in den Nachrichten von dem Tod einer jungen Frau. Und weil die eigenen Schuldgefühle nicht schon schwer genug wiegen, erhält sie nun auch noch bedrohliche Anrufe. Ist sie vielleicht die Nächste?
Rezension
Die Suche nach der Wahrheit
Der Name B.A. Paris hat sich mir äußerst positiv nach ihrem Debüt mit Saving Grace ins Gedächtnis gebrannt. Nun ist ihr zweiter Psychothriller bei mir eingezogen und hat für einige nervöse Stunden gesorgt.
Mit Cass erleben wir eine Protagonistin, der so langsam der Boden unter den Füßen entrissen wird. Wirkt sie bereits anfangs etwas hektisch, so steigert sich dieser Zustand immer mehr in einer Abwärtsspirale des menschlichen Geistes. Nach dem Tod der jungen Frau in ihrer unmittelbaren Umgebung fürchtet sie, den Mörder auf sich aufmerksam gemacht zu haben. Eigene Schuldgefühle halten sie davon ab, die Polizei zu benachrichtigen, weil sie dann ihr eigenes Fehlverhalten eingestehen müsste. Tägliche Anrufe, die in endlosem Schweigen münden, zermürben sie, Gedächtnisverlust droht sie an den Rand des Wahnsinns zu bringen. Immer dabei der fürsorgliche Ehemann Matthew, der seiner Frau beistehen will, auch wenn ihm scheinbar selbst irgendwann der Geduldsfaden reißt. Denn benebelt von einem Pillencocktail schafft Cass es kaum noch, den Tag durchzustehen, vergisst Verabredungen oder Einkäufe.
Doch was ist Wirklichkeit, was Einbildung? Leidet Cass – ebenso wie ihre Mutter- an früher Demenz oder sind die Lücken in der Erinnerung anderer Art? Man kann nicht viel sagen, ohne zu viel zu verraten. Nur so viel: Auch wenn ich nicht ganz warm wurde mit Cass als Hauptcharakter, so lag mir doch die Aufklärung des Geschehens sehr am Herzen. Und ja, man könnte behaupten, dass vielleicht gegen Ende hin zu viel Zufall geholfen hätte. Aber dennoch hatte ich tolle Lesestunden, in denen ich Cass gefolgt bin, hinab in die rätselhaften Tiefen des Gedächtnisses, um eine Wahrheit aufzudecken, die in ihrer perfiden Gemeinheit durchaus überzeugen kann.
Fazit
Ein würdiger Nachfolger nach einem glänzenden Debüt, wenn auch nicht mehr ganz so fesselnd. Breakdown sorgt dennoch für einen Sog, dem man sich nicht so leicht entziehen kann.
Bewertung im Detail
Idee ★★★★☆ ( 4 / 5 )
Handlung ★★★★☆ ( 4 / 5 )
Charaktere ★★★★☆ ( 4 / 5 )
Sprache ★★★★★ ( 5 / 5 )
Emotionen ★★★★☆ ( 4 / 5 )
= 4.2 ★★★★
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Herzlichen Dank an den blanvalet Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares!






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