Wenn aus Büchern Schätze werden.
Wir erinnern uns: Bölthorn, der sprechende Mops, aus Lars Simons Fantasy-Reihe rund um Lennart Malmkvist und mein Mops Yoshi kennen sich bereits. Schon zu Band 1 Lennart Malmkvist und der ziemlich seltsame Mops des Buri Bolmen trafen sie sich im Zauberscherzartikelladen des verstorbenen Buri Bolmen. Yoshi plagt seither das schlechte Gewissen, hat er seinem Gast doch sämtliche Kekse weggefuttert. Der Anstand verlangt es, dass es dieses Mal besser wird. Also lud Yoshi seinen Freund Bölthorn zu sich nach Hause ein, um mit ihm gemeinsam ein paar Leberwurstkekse zu backen – und ihn zu seinem neuesten Abenteuer ein wenig auszuhorchen.
*Bölli, mein Freund! Komm rein, ich habe schon alles vorbereitet. [das Klappern der Schüsseln ist ohrenbetäubend] Wo ist denn nur … Wo hab ich bloß das … Aha, hier ist es ja. Fast so gut versteckt, wie eines der schwarzen Pergamente. Schön, dass du es einrichten konntest! Nachdem die Leberwurstkekse bei unserem letzten Gespräch auf wundersame Weise [verzieht dabei leicht amüsiert die Schnauze] einfach verschwanden, wollte ich dieses Mal garantieren, dass du auch welche abbekommst. Wir backen sie zusammen. Und schau mal, was mir Lennart ausgeborgt hat! [schlägt ein beinahe zierliches Büchlein auf, dessen Titel in alten, kaum zu entziffernden Buchstaben geschrieben steht] „Geheimes bewährtes Kochbuch in sechs Absätze gethei…“ wie? Getheilet. Nun gut. Hat Buri Bolmen oft daraus etwas nachgekocht, oder ist die magische Küche für dich eher Neuland?
Also ich weiß, dass Lars Simon dafür eine alte Schrift, beziehungsweise ein altes Wienerisches Kochbuch als Vorlage verwendet hat aus dem Jahre 1783, kein Witz! Das war sechs Jahre vor Beginn der französischen Revolution. Erstaunlich, was? Ich glaube aber, dass er die Rezepte eigenmächtig etwas abgeändert hat, und nun gibt es dieses Zauberkochbuch … Ich kann mich nicht entsinnen, dass Buri jemals etwas daraus nachgekocht hat. Es war nicht seine Art der Magie, und er hatte fürs Kochen kein Talent. Entweder hat ihn Maria Calvino mit Leckereien versorgt, oder er hat sich eine Dose Ravioli warm gemacht.
*Ich habe Lennart gebeten, ein paar unserer Zutaten wie in eurem aktuellen Abenteuer zu verzaubern. Ich glaube, er hatte viel Spaß dabei, so wie die Haferflocken glitzern. Hoffentlich war es nicht zu viel, nicht dass wir am Ende noch durch die Küche schweben [lacht schnaufend]. Lennart wird aber tatsächlich immer besser in der Zauberkunst, oder? Ich glaube, es stecken noch unentdeckte Talente in ihm.
Kann er uns hören? [blickt sich um]. Ganz ehrlich? Lennart ist ziemlich begabt. Natürlich hat am Anfang nicht alles geklappt, aber dafür, dass er erst seit so kurzer Zeit in der Ausbildung ist, macht er seine Sache wirklich gut. Ich will ihn nur nicht zu sehr loben, sonst strengt er sich vielleicht nicht mehr genug an. Außerdem gibt es wirklich noch einiges zu lernen für ihn, und es klappt beileibe noch nicht alles perfekt.
*Das Gericht, dass ihr gekocht habt, klang übrigens sehr lecker. Ich glaube, wäre ich an deiner Stelle gewesen, hätte ich nicht an mich halten können und wäre selbst in der Schüssel in der Küche des zauberhaften Professor Hellström gelandet. Wie dann wohl der wunderliche Gast aus Trindemossen reagiert hätte?
Na, ja. Das war Neuland für uns und für Lennart sowieso. Ein wenig geschwitzt habe ich schon – also im übertragenen Sinne, Du verstehst … Aber um selbst Hunger zu verspüren, nun, dafür war ich zugegebenermaßen zu aufgeregt. Ich habe so ein … so ein … so einen ‚Gast’ ja auch noch nicht zuvor in realiter gesehen. Gerochen hat es allerdings wirklich nicht übel. [grinst]
*Den Professor habe ich wirklich ins Herz geschlossen. Er dich scheinbar auch, du … wie hat er dich genannt? Dickliches Mopstier. [feixt in sich hinein] Mach dir nichts draus, so werd‘ ich auch hin und wieder bezeichnet. Meinst du, wir hören von ihm nochmal was im nächsten Teil?
Da musst Du schon den Lars Simon fragen. Ich persönlich glaube das aber kaum. Und wenn, dann wird der Professor wahrscheinlich nur am Rande eine Rolle spielen und vielleicht lediglich einen kurzen Gastauftritt haben. Er ist ja auch nicht mehr der jüngste, und nach all dem, was er erlebt hat, gehe ich davon aus, dass er nicht mehr Lennarts und meine Nähe sucht, ganz gleich, ob er mich mochte oder nicht. Schade ist das schon – ich mag ihn nämlich auch gut leiden, trotz der ständigen Stichelei wegen meiner Figur. Das regt mich aber nicht wirklich auf, denn: Ich bin ja eigentlich gar kein Mops, sondern nur gefangen in dieser speckigen Fellhülle. Vielleicht besuche ich den Professor mal, wenn sich die Wogen etwas geglättet haben und ruhigere Zeiten angebrochen sind.
*Mich würde ja auch wirklich interessieren, wer denn nun hinter – bzw. in der – orakelnden Keksdose steckt. Du hast da einen Verdacht, nicht wahr? Wie kamst du darauf?
Ich bin sicher, es ist Järnskägg, Eisenbart. Er hat sich verraten über seinen Hang zur Lyrik und Poesie und auch über sein Wesen. Er ist schon immer ein Spieler gewesen, eine tragische Figur, aber auch einmal ein wirklich begabter Zauberer und obendrein einer der vier Wächter der Dunklen Pergamente. Ich denke, von ihm werden wir noch hören, und ich hoffe, nur Gutes, denn ohne ihn dürfte es Lennart schwer fallen, gegen Krähenbein anzutreten. Es gibt da diese Prophezeiung, aber jetzt genug davon …
*Eure Reise führt euch dieses Mal tief hinein in den Wald von Göteborg, nach Trindemossen. Alte Runen, verzauberte Wächter, das Feenreich – langsam wird es wirklich magisch!
Ja, das alles spitzt sich zu. Die meisten Menschen glauben ja nicht an Magie … sie sind blind! Viele werden sich noch wundern. Ich weiß ja, was alles möglich ist zwischen Himmel und Erde, im Guten wie im Schlechten. Ich hoffe sehr, dass alles gut ausgeht, ich weiß auch nicht, was noch alles auf uns zukommen wird, aber leichter dürften die Aufgaben kaum werden. Krähenbein wird immer mächtiger, er hat viele Helfer, und Lennart muss noch sehr viel lernen.
*[Holt die fertigen Kekse aus dem Ofen] Das hätten wir. Laut diesem magischen Kochbuch werden uns diese Kekse einen Wunsch erfüllen. Der Zauber soll etwa eine halbe Stunde anhalten. Weißt du schon, was du dir wünschen wirst? Ich wünsche mir auf jeden Fall, dass das nächste Abenteuer von Lennart Malmkvist und dir nicht mehr lange auf sich warten lässt. Das Ende war wirklich traumatisch für mich und ich hoffe sehr, dass ihr da noch die Kurve bekommt.
Wie? Ich darf nicht alle Kekse essen, damit ich einen Wunsch erfüllt bekomme? Wie schade! [Schaut Yoshi ernst an, dann grinst er über beide Lefzen]. Ich habe schon verstanden. Ein Keks, ein Wunsch. [denkt nach]. Hab was. Es geht um Liebe, um meine Liebe und um meinen Fluch. [hält kurz inne] Nee, das geht nicht. Hält ja nur eine halbe Stunde. Ich glaube, dann wünsche ich mir, dass zehntausend Leute dieses Interview in der nächsten halben Stunde lesen. Davon haben wir dann alle etwas, oder? [lacht röchelnd, schnappt sich einen Keks und fährt mampfend fort] Sie schmecken auf jeden Fall schon einmal sehr gut!
*[applaudiert kurz spontan] Einen besseren Wunsch kann man kaum äußern. Ich würde sagen, das haben wir ganz gut hingekriegt! Nimm dir ruhig ein paar Kekse mit, ich glaube, ich muss mich jetzt erst einmal hinlegen und ausruhen. Backen ist eine anstrengende Sache. Hoffentlich sehen wir uns bald wieder, Bölli – und vielen Dank für das Interview!
Gern geschehen. Ich bin ja bestechlich. Zumindest mit solchen Keksen.
Ich hoffe, euch hat dieses kleine Interview erneut ebenso viel Spaß bereitet wie Yoshi, Bölthorn, Lars Simon und mir!
Wenn ihr nun neugierig geworden seid auf die wunderbare Fantasy-Reihe rund um Lennart Malmkvist, so könnt ihr euch hier das Interview mit Bölthorn zu Band 1 anschauen und hier die Rezension zu Band 1 – Lennart Malmkvist und der ziemlich seltsame Mops des Buri Bolmen.
Schnee von gestern, ihr wollt wissen, wie es in Band 2 – Lennart Malmkvist und der ganz und gar wunderliche Gast aus Trindemossen – weitergeht? Dann könnt ihr ab morgen hier die Rezension zu Band 2 lesen!
Mein Papa liebt diese Bücher und ich muss auch noch unbedingt mal reinlesen. Wenn ich doch nicht nur so viele andere Bücher noch hätte.
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Da hat dein Papa völlig recht damit! 🙂 Es steckt sehr viel in ihnen, was man ihnen aufgrund des spaßigen Covers gar nicht zutrauen würde – nimm dir also unbedingt die Zeit! 😊
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Werde ich machen!
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Sehr klasse 😀
Ich möchte jetzt UNBEDINGT mehr über den Mops lesen. Du hast mich sehr neugierig gemacht.
LG,
Sandra
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Schon für diesen Satz hat es sich doch gelohnt 😊 du wirst es nicht bereuen 💕
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Pingback: [Rezension] Lars Simon – Lennart Malmkvist und der ganz und gar wunderliche Gast aus Trindemossen – Buchperlenblog
Hallo Liebes, oh was ist das für ein wundervolles Bild von Yoshi ❤ da hast du ihn von seiner Keksseite getroffen! Das Interview ist wirklich gelungen und deine Fragen mehr als interessant! Ich muss mir den ersten Band gleich mal auf meine Wunschliste schreiben!
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Huhu Herzerl 💕
Von seiner Keksseite – das werde ich mir merken! 😄 Freut mich, dass es dir gefallen hat und du vor allem nun neugierig aug die Reihe bist! Ich bin jedenfalls def. begeistert 😊
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