Wenn aus Büchern Schätze werden.
Spannend, blutig – und reichlich nackt.
Werbung | Autoren: Jim Butcher | Titel: Die dunklen Fälle des Harry Dresden: Wolfsjagd (2) |
Übersetzung: Jürgen Langowski |
Erscheinungsdatum: November 2022 | Verlag: Blanvalet |
448 Seiten | Genre: Urban Fantasy / Krimi | Reihe: Band 2* von 17
*Die Bücher können getrennt voneinander gelesen werden
Was ihn auch getötet hatte, es war nichts Menschliches gewesen. Das Gesicht war nicht mehr vorhanden. Irgendetwas hatte ihm die Lippen abgerissen, ich konnte seine blutigen Zähne sehen.
(S.22)
Harry Blackstone Copperfield Dresden ist der einzige offen praktizierende Magier in Chicago, und als solcher steht er der hiesigen Polizei von Zeit zu Zeit als Berater zur Seite, wenn die Fälle eindeutig in eine übernatürliche Richtung gehen. Dieses Mal sieht er sich einer äußerst blutigen Angelegenheit gegenüber, die auch von ihm alles abverlangen wird.
Willkommen zurück im magisch heimgesuchten Chicago! Erneut führt uns unser Weg an der Seite von Harry Dresden in die finsteren Abgründe dieser Stadt, die teilweise übernatürlicher Art sind, teilweise aber auch einfach schrecklich menschlich.
Nachdem unser freundschaftliches Verhältnis zu Lieutenant Karrin Murphy nach Band 1 deutlich gelitten hat, braucht sie nun doch endlich wieder Hilfe bei einem Fall. Denn es tauchen – immer zu Vollmondnächten – äußerst blutig zerstümmelte Leichen auf, die eindeutig tierische Spuren tragen. Bisse, Pfotenabdrücke – der Eindruck einer Werwolfattacke lässt sich kaum verleugnen.
Schnell geraten wir hinein in einen Strudel aus verschiedensten Wolfsrudeln, die in Chicago ihr Unwesen treiben und bei denen man auch leicht ein wenig den Überblick verlieren kann. Erschwerend kommt hinzu, dass bei all der Action dieses Bandes mitunter die zwischenmenschlichen Beziehungen und Aspekte etwas untergehen, manche eigentlich interessante Nebencharaktere nicht genug vorgestellt werden. Außerdem hat unser Chauvinist Dresden reichlich Zeit, um besonders die weibliche Anatomie zu studieren, denn wer sich in einen Wolf verwandeln kann, der ist früher oder später nackt. Und Dresden wird auch nicht müde, diesen Umstand immer und immer wieder zu erwähnen, falls man es vergessen haben sollte. Ich gebe zu, dass mich das irgendwann tatsächlich genervt hat, weniger des offenkundigen Sexismus wegen, sondern mehr wegen dieser ständigen Wiederholung.
Ansonsten gefiel mir der Fall an sich sehr gut, wir schnappen zwischen den blutrünstigen Szenen durchaus Fetzen aus Dresdens Vergangenheit auf, die neugierig auf mehr machen. Nur mit Lieutenant Karrin Murphy werde ich nach wie vor nicht warm. Sie mag ihre Gründe für ihr Nichtvertrauen haben, aber ihren Überreaktionen kann ich mitunter nur mit Unverständnis begegnen.
Wer ausblenden kann, dass Verwandlungen mit Nacktheit einhergehen, die beständig wiederholt werden müssen, der findet sich in einem spannenden magisch-düsteren Abenteuer wieder, dass Harry Dresden bis an seine Grenzen führen wird.
Handlung ★★★★☆ ( 4 / 5 )
Atmosphäre ★★★★★ ( 5 / 5 )
Charaktere ★★★☆☆ ( 3 / 5 )
Sprache ★★★★☆ ( 4 / 5 )
Emotionen ★★★★☆ ( 4 / 5 )
= 4 ★★★★
Benedict Jacka – Die Alex-Verus-Reihe
Herzlichen Dank an den blanvalet Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!
Pingback: Rückblick auf den April – Buchperlenblog
Pingback: [Rezension] Jim Butcher – Harry Dresden: Grabesruhe – Buchperlenblog