Wenn aus Büchern Schätze werden.
Mal eine andere Annäherung an das Thema Depression.
Werbung | Autor: Jochen Gutsch, Maxim Leo | Titel: Frankie |
Übersetzung: / |
Erscheinungsdatum: März 2023 | Verlag: Penguin |
192 Seiten | Genre: Roman
Detail 1: Da war wirklich ein Mann.
Detail 2: Er stand auf nem Stuhl.
Detail 3: Von der Zimmerdecke hing ein Faden herunter.
Detail 4: Den Faden trug der Mann um den Hals.
(S.9)
Diese Geschichte wird uns von Frankie erzählt. Frankie ist ein Kater. Eines Tages wandert er an dem verlassenen Haus vorbei, welches plötzlich gar nicht mehr so verlassen scheint. Denn Frankie sieht dort einen Mann, der mit einem Faden zu spielen scheint, der von der Decke herab hängt. Was dieser Mann tatsächlich vorhat, das begreift Frankie nicht, aber durch dieses Aufeinandertreffen von Mann und Kater wird beider Leben miteinander verknüpft.
Frankie ist ein freilaufender Kater. Nachdem seine letzte Besitzerin gestorben ist, wandert er ziellos in seinem Dorf herum, bis er eines Tages auf Richard Gold trifft. Während sich Gold versucht zu erhängen. Doch als er Frankie sieht, wie dieser ihn beobachtet, da wirft er etwas nach dem Kater, trifft ihn am Kopf und bekommt Gewissensbisse. Das wollte er schließlich nicht, deshalb ruft er die Tierärztin an. Frankie dagegen, ein wenig neben der Spur wegen dieses harten Treffers, vergisst die goldene Regel Nummer 1 und beginnt, mit Gold zu reden.
Wir haben nun also ein Zweiergespann bestehend aus Mann und Kater, die miteinander reden können, und nun unweigerlich miteinander zutun haben. Denn Gold soll sich um den Kater kümmern, bis es ihm besser geht und Frankie kümmert sich im Gegenzug so gut es geht um Gold, dessen Frau gestorben und der keinerlei Lebenssinn mehr sieht. Dabei versteht Frankie lange Zeit nicht, wieso Gold so ist wie er ist, oder wieso er sein Leben beenden will. Das Ganze erzählt uns Frankie rückblickend auf humorvolle Art und Weise, wobei mir manche Szenen schon ein wenig drüber erschienen. Humor ist immer schwierig zu treffen, mir gingen einige Gespräche zwischen ihm und anderen Tieren schon fast auf die Nerven, weil sie so gewollt flapsig waren, und ich denke, dass es gut ist, dass das Buch nicht länger ist.
Was man dem Buch aber auf jeden Fall anrechnen kann, ist die Tatsache, dass es sich Depressionen und damit verbundenen Suizidversuchen auf eine andere Art und Weise annähert. NIcht nur, dass nicht alles nur ernst erzählt wird, auch bringt Frankie immer wieder hervor, dass es so etwas im Tierreich nicht gibt, weshalb er auch lange nicht versteht, was eigentlich in Gold vorgeht.
Ein sehr humorvolles Buch zu einem ernsten Thema. Den Humor und den Schreibstil muss man allerdings mögen, weshalb ich grundsätzlich empfehle, erst einmal reinzulesen, bevor man sich für oder gegen das Buch entscheidet.
Handlung ★★★☆☆ ( 3 / 5 )
Atmosphäre ★★★★☆ ( 4 / 5 )
Charaktere ★★★★☆ ( 4 / 5 )
Sprache ★★★☆☆ ( 3 / 5 )
Emotionen ★★★★☆ ( 4 / 5 )
= 3.6 ★★★★
Herzlichen Dank an den Penguin Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!
Juhu Gabi,
da hast du wieder ja was tolles entdeckt. Tatsächlich sehe ich mich hier ein bisschen, denn wie du weißt habe ich 2 Kater, welche ich unendlich liebe, die aber in einer Zeit in mein Leben kamen, als ich psychisch wirklich auf der Kippe stand. Und tatsächlich haben die beiden dafür gesorgt, das ich wieder ins Leben fand.
Tatsächlich reizt mich das Buch dadurch um so mehr. Nur der Aspekt dass die beiden miteinander reden irritiert mich etwas.
Trotzdem finde ich es schön, dass man hier anscheinend ein Buch geschrieben hat, dass den Ernst der Krankheit aufzeigt, aber dies in ein Szenario packt, dass für viele leicht begriffen werden kann.
Liebe Grüße, Anja
LikeGefällt 1 Person
Huhu Anja!
Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Tiere besonders in so schweren Zeiten einen Rettungsanker darstellen können. Yoshi fängt mich ja auch immer wieder auf, wenn mir mal alles zu viel wird.
Ich würd dir auf jeden Fall die Leseprobe empfehlen, den Stil muss man mögen, der is an sich schon sehr speziell. 😅
Liebe Grüße!
Gabriela
LikeLike
Pingback: Rückblick auf den März – Buchperlenblog
Ich habe auf Seite 49 aufgehört zu lesen. Die Ausdrucksweise ist mir zu unangenehm, fäkal, passt nicht, da es sich um einen Kater handelt und aus seiner Sicht geschrieben ist.
Ein schräger Roman und die Erzählweise ist sicher gewöhnungsbedürftig.
LikeGefällt 1 Person
Das kann ich nachvollziehen, dass du abgebrochen hast. Gerade den Stil, den muss man mögen. Bei mir wars hart an der Grenze, da wars gut, dass das Buch eben nur 180 Seiten lang ist 😄
LikeLike
Pingback: [Die Sonntagsleserin] April 2023 - Phantásienreisen
Hi Gabriela,
ich hatte das Buch meiner Schwiegermama zum Geburtstag geschenkt, weil sie selbst Katzenbesitzerin ist.
Vielleicht leih ich es mir mal aus. Irgendwie bin ich auf den Stil neugierig.
Liebe Grüße
Tina
LikeGefällt 1 Person
Huhu Tina!
Vielleicht kann sie dir ja auch erzählen, wie sie es fand, so als Einstieg. 😀
Liebe Grüße!
Gabriela
LikeLike