Und, was wolltest du schon immer über die Flaschenpost wissen?

Werbung | Autor: Wolfgang Struck |
Titel: Flaschenpost – Ferne Botschaften, frühe Vermessungen und ein legendäres Experiment |
Übersetzung: / |
Erscheinungsdatum: September 2022 | Verlag: mare |
224 Seiten | Genre: Sachbuch

Einliegenden Zettel fand ich am 20ten Juli um 11 UIhr Morgens ungefähr 30 Fuß vom Ufer im Wasser. Die Flasche war recht schön zu und kein Sand drin. Die Flasche hätte ich gerne ganz erhalten, darum versuchte ich den Zettel mit einer Stricknadel herauszuziehen, welches mir nicht gelangt.
(S.25)


Inhalt
Am 14. Juli 1864 wird von Eduard Brinkmann an Bord der Norfolk die erste offizielle Flaschenpost ins Meer geworfen. Sie enthält ein ausfüllbares Dokument und die Bitte, der Finder dieser Flasche möge den Inhalt an das Hamburgh Observatory zurückzusenden, an einen gewissen Georg Neumayer, Geophysiker und Polarforscher von Beruf. Damit beginnt ein spannendes Experiment, um die Strömungen der Meere zu erkunden.
Rezension
Ferne Botschaften
Denken wir an eine Botschaft in einer Flasche, ausgesetzt auf dem Meer, so kommen unweigerlich die romantischsten und gefährlichsten Gedanke zutage. Natürlich stellen wir uns dabei vor, wie heimliche Liebesbotschaften über das offene Meer getragen werden, Schatzkarten gar oder Hilferufe von einsam Gestrandeten. Wie schnöde kommt da erst einmal die Realität daher, wenn wir erfahren, dass diese Botschaften zunächst und außerdem überwiegend der Wissenschaft dienen sollten?
Georg Neymeyer hat 1864 ein großangelegtes Projekt begonnen, bei dem insgesamt tausende von Flaschen ins Meer geworfen wurden, immer in der stillen Hoffnung, dass zumindest einige wenige von menschlicher Hand wieder aufgelesen werden würden. Dabei sollte diese Flaschenpost hauptsächlich dazu dienen, die Strömungen des Meeres zu katalogisieren. Doch wie kann man solches bewerkstelligen, wenn manche Flaschen erst nach Jahren, manche niemals und manche gleichzeitig Abgeworfenen an unterschiedlichen Stellen aufgefunden werden?
Dieses Buch widmet sich dem Verlauf dieses Experimentes, und zeigt anschaulich vereinzelt zurückgesandte Nachrichten. Manchmal wird es dabei recht wissenschaftlich, auch wenn der Ton des Autors durchaus zu unterhalten weiß. Ein wenig Interesse an der maritimen Forschung sollte also bei diesem Sachbuch durchaus vorhanden sein, denn sonst könnte es etwas trocken werden.
Im Übrigen habe ich gelernt, dass die Mehrzahl der Flaschenpost als Flaschenposten bezeichnet wird. Nun denn!
Fazit
Wer sich für maritime Forschung interessiert und nicht allzu romantische Gefühle erwartet, der sollte auf jeden Fall mal einen Blick in dieses schön gestaltete Buch werfen!
Bewertung im Detail
Handlung ★★★★☆ ( 4 / 5 )
Informationsgehalt ★★★★★ ( 5 / 5 )
Sprache ★★★★☆ ( 4 / 5 )
= 4.3 ★★★★

Herzlichen Dank an den mare Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!






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