Wenn aus Büchern Schätze werden.
Überraschend unkitschig.
Werbung | Autor: Emily Stone | Titel: Für immer im Dezember |
Übersetzung: Babette Schröder |
Erscheinungsdatum: September 2022 | Verlag: Penguin |
464 Seiten | Genre: Liebesroman
Josie ließ eine Hand in ihre Manteltasche gleiten und strich mit zwei Fingern über den glatten Umschlag. Wie es aussah, würde Weihnachten dieses Jahr ziemlich trist werden.
(S.23)
Weihnachten ist jedes Jahr aufs Neue eine Herausforderung für Josie. Denn als sie neun Jahre alt war, verlor sie ihre Eltern bei einem tragischen Unfall an Heiligabend. Seitdem schreibt sie ihnen jedes Jahr einen Brief, und versucht sich ansonsten so weit es geht irgendwie abzulenken. Doch nun hat sie mit ihrem Freund Schluss gemacht, nachdem er sie mit einer Kollegin betrog und steht plötzlich ganz allein da. Bis sie mit ihrem Fahrrad beinahe Max umfährt …
Na, bei dem rosafarbenen Cover werden sicherlich einige treue Blogleser und Leserinnen kurz geschmunzelt haben – was ist denn hier los? Ja, tatsächlich hätte ich auch nicht zu diesem Buch im Normalfall gegriffen, aber irgendwie brauche ich derzeit etwas ans Herz gehende. Und ich hatte die latente Hoffnung, dass das Cover an diesem Buch vielleicht sogar das Kitschigste sein möge.
Und nun die Entwarnung: Es ist tatsächlich nicht kitschig! Vielmehr erwartet uns ein ganzes Jahr an der Seite von Josie, die Ende zwanzig ist und scheinbar immernoch nicht so recht im Leben angekommen zu sein scheint. Ihr Job ist gestrichen, ihr Freund ebenfalls. Auch wenn Oliver das so noch nicht so recht einsehen möchte. Stattdessen lernt Josie unverhofft den zunächst ein wenig mürrischen Max kennen, indem sie ihn mit ihrem Fahrrad umfährt. Okay, vielleicht nicht besonders elegant, aber was solls.
Doch nach ein paar schönen Tagen verschwindet Max spurlos wieder aus Josies Leben, und sie und auch wir LeserInnen stehen erst einmal ganz verdattert da. Wie, das wars jetzt? Nein, denn natürlich kreuzen sich die Wege der beiden immer wieder. Das schöne dabei war, zu beobachten, dass sich Josie zwar nach und nach weiterentwickelt, sich aber dennoch immer treu bleibt. Nichts mit überstürzter Gefühlsduselei oder großem dramatischen Geseufze – Gottseidank!
Stattdessen wird uns glaubhaft eine Geschichte erzählt, die durchaus so im wahren Leben stattfinden könnte. Mit Höhen und Tiefen, neuen Chancen und Gedanken an ein Vielleicht. Und wenn ich mal davon absehe, dass die Menschen in diesem Buch an Mimik nicht besonders viel mehr zu bieten haben, als abwechselnd eine oder beide Augenbrauen hochzuziehen, liest es sich wirklich gut. Und auch das Ende weiß zu überraschen, denn damit hatte ich so nun wirklich nicht gerechnet. Da verschwamm dann doch kurz die Sicht auf die Zeilen.
Über den Tellerrand geblickt – oder besser gesagt hinter dieses bonbonfarbene Cover -, habe ich tatsächlich eine berührende Geschichte gefunden, die mich für sich begeistern konnte.
Handlung ★★★★☆ ( 4 / 5 )
Atmosphäre ★★★★★ ( 5 / 5 )
Charaktere ★★★★☆ ( 4 / 5 )
Sprache ★★★★☆ ( 4 / 5 )
Emotionen ★★★★★ ( 5 / 5 )
= 4.4 ★★★★
Herzlichen Dank an den Penguin Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!
Liebe Gabriela,
das ist ja so toll! Ich habe jetzt deine Rezension nur mal überflogen, denn das Buch steht auch noch bei mir auf der Leseliste für diesen Monat! Nun freue ich mich besonders darauf.
Manchmal ist es doch toll, über den Tellerrand zu blicken 🙂
Liebe Grüße Anett
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Liebste Anett!
Ach guck, dann bin ich doch sehr gespannt, wie du zu Josie und Max stehst! Viel Freude damit auf jeden Fall ♥
Liebe Grüße!
Gabriela
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Hallöchen Gabriela,
ach, ist das das Ergebnis deiner Frage auf Social Media zu nicht kitschigen Liebesromanen? Wenn ja, hat das gut funktioniert.
Liebe Grüße
Tina
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Huhu Tina!
Tatächlich nur bedingt, das hab ich dann selbst gefunden und für gut befunden 😀
Liebe Grüße!
Gabriela
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