Mehr Jugendbuch als Thriller.

Werbung | Autor: Ivar Leon Menger | Titel: Als das Böse kam |
Übersetzung: / |
Erscheinungsdatum: Juli 2022 | Verlag: dtv |
320 Seiten | Genre: Roman |

„Wo liegt Nordland?“, frage ich und beuge mich weit über die Weltkarte.
„Und Südland? Ich kann sie nirgends finden.“
(S.13)


Inhalt
Sie leben auf einer kleinen Insel, niemals betreten sie das Festland, niemand kommt zu ihnen. Denn die beiden Kinder Juno und Boy müssen vor der Welt versteckt werden, vor dem lauernden Bösen da draußen, dass sie töten will. Und doch werden sie eines Tages natürlich gefunden.
Rezension
Zu seicht
Von Klein auf wurde der mittlerweile sechzehnjährigen Juno eingetrichtert, dass niemand sie jemals zu Gesicht bekommen soll, schon gar nicht der alte Postbote, der einmal wöchentlich auf die kleine Insel kommt, um den Eltern die Post zu bringen. Denn niemand da draußen darf wissen, dass Mutter und Vater nicht allein sind auf dieser Insel. Denn dann kämen die Fremdlinge zu ihnen und würden sie töten wollen, aus Rache für etwas, dass der Vater viele Jahre zuvor in Südland getan hat.
Boy ist noch immer jung genug, um diese Dinge zu glauben, sie nicht zu hinterfragen. So war es schon immer auf der Insel, so wird es schon stimmen. Doch bei Juno regen sich neue Gefühle, sie hinterfragt, grübelt, versucht zu ergründen, weshalb sie sich eigentlich verstecken müssen. Als der alte Postbote sie eines Tages doch entdeckt, gerät ihre kleine Welt zusehends aus den Fugen.
Ivar Leon Menger war mir bisher durch seine Hörspielreihe Monster 1983 bekannt und sehr positiv im Gedächtnis geblieben. Nun also gibt es seinen ersten Thriller. Als das Böse kam ist leicht zugänglich. Die Sprache ist simpel gehalten, einer Sechzehnjährigen angemessen. Doch ebenso wie sprachlich, so agiert Juno auch immer wieder wie ein pubertierender Teenager, verliebt sich Hals über Kopf bei der allerersten Möglichkeit und verfällt immer wieder in seltsam deplatzierte Schwärmereien, die ich in einem Thriller nicht gebraucht hätte. Auch generell fehlte mir oftmals der Thrill im Thriller, die Ereignisse waren zwar durchaus spannend, aber doch eher auf Jugendbuchniveau. Was keinesfalls abwertend gemeint ist, aber eben nicht das, was ich erwartet habe, was dann doch irgendwie enttäuschend war.
Fazit
Für einen wahren Thriller eindeutig zu seicht, aber von der Story her und den kleinen Plottwists ganz angenehm für zwischendurch.
Bewertung im Detail
Handlung ★★★☆☆ ( 3 / 5 )
Atmosphäre ★★★★☆ ( 4 / 5 )
Charaktere ★★★★☆ ( 4 / 5 )
Sprache ★★★★☆ ( 4 / 5 )
Emotionen ★★★☆☆ ( 3 / 5 )
= 3.6 ★★★★







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