[Comic-Empfehlung] Mathieu Bablet – Shangri-La

Tiefgründig und sehr komplex!

Werbung | Autor: Mathieu Bablet | Zeichner: Mathieu Bablet |
Titel: Shangri-La |
Erscheinungsdatum: Juni 2021 | Verlag: Splitter | 224 Seiten |
Genre: Science-Fiction | Reihe: Einzelband |

Bewertung: 5 von 5.

Inhalt

Die Erde ist ein unbewohnbarer Planet geworden, die Menschheit lebt seit vielen Jahrhunderten in einer Raumstation. Das Leben ist einfach, denn der Megakonzern Tianzhu kümmert sich um alles. Leben, um zu arbeiten, um Geld zu bekommen, um Tianzhus Produkte zu konsumieren. Ein perfekter Kreislauf. Doch irgendwann werden Menschen diesen Kreislauf in Frage stellen, verlangen nach mehr, nach Freiheit.

Rezension

Die Komplexität Mensch

Shangri-La ist ein Comic, der mit einer unglaublichen Tiefgründigkeit aufwarten kann. Er spiegelt nicht nur uns Menschen wider, so wie wir im Kern unseres Seins wirklich sind, er zeigt auch alle unsere Unzulänglichkeiten, unsere Hoffnungen und Träume.

Die Menschheit lebt ein kontrolliertes Leben auf der Raumstation, für alles ist gesorgt, alle sind gleichgestellt. Alle? Natürlich nicht. Da Tiere die Zerstörung der Erde nicht überlebt haben, wurden aus den Genen der Hunde und Katzen sogenannte Animoiden gezüchtet. Tiere, die sowohl sprechen als auch arbeiten können, und die doch nur als Ventil zum Frustabbau für die Menschen fungieren. Ja, Rassismus ist auch in einer scheinbar perfekten Welt allgegenwärtig.

Shangri-La | Innenseite

Wir begleiten nun also Scott, seinen Bruder Virgil und einige andere in dieser Raumstation. Es gibt ungeklärte Explosionen, denen Scott nachgehen soll, doch nachdem er seine Informationen an Tianzhu abgeliefert hat, lässt man ihn weiterhin im Dunkeln tappen. Währenddessen erheben sich einige der Menschen auf der Raumstation zu einer Rebellion, angeführt von Mister Sunshine, der die Menschen zum Nachdenken und Handeln aufruft. Ein dritter Handlungsstrang ist der der Wissenschaftler, die aus dem Nichts menschliches Leben erschaffen wollen. Leben, dass aus Materie und Antimaterie entsteht, etwas, was nur der Urknall zu tun vermochte. Gottgleich, der Natur überlegen. Dieser Homo Stellaris soll den Titan einen Mond des Saturn, bevölkern und eine eigene Zivilisation gründen, während die Menschen weiterhin auf der Raumstation eingeschlossen sind.

Die Komplexität der Themen kann man in einer Rezension kaum wiedergeben, so viele Aspekte werden angesprochen und auf eindringliche Art und Weise bebildert. Es ist erschreckend, wie unsere Zukunft aussehen könnte und – wenn wir ganz tief in uns hineinhören – vermutlich auch sein wird. Denn was wir auf über 200 Seiten erleben, ist keineswegs reine Science Fiction. Dieses Buch ist äußerst gesellschaftskritisch und hinterfragt vieles von dem, was wir heute schon erleben.

Fazit

Ein Comic, für den man sich definitiv Zeit nehmen sollte, denn die Geschichte lässt uns Leser auf jeder Seite innehalten und darüber nachdenken. So vieles, was man wiedererkennen kann, so vieles, vor dem wir uns fürchten sollten. Und auch das Ende kommt mit einem besonderen Aha-Effekt daher, der unser ganzes Dasein in Frage stellen könnte. Absolut lesenswert!

Bewertung im Detail

Handlung ★★★★★ ( 5 / 5 )

Atmosphäre ★★★★★ ( 5 / 5 )

Charaktere ★★★★★ ( 5 / 5 )

Zeichnungen ★★★★☆ ( 4 / 5 )

Emotionen ★★★★★ ( 5 / 5 )

= 4.8 ★★★★

weitere Meinung

Nerd mit Nadel

schnörkel

Herzlichen Dank an den Splitter Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares!

One Comment on “[Comic-Empfehlung] Mathieu Bablet – Shangri-La

  1. Pingback: Rückblick auf den Januar – Buchperlenblog

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