[Rezension] Eva Feller – Die Highlanderin

Leider zu viel Perfektion in einer Person.

Werbung | Autor: Eva Feller | Titel: Die Highlanderin |
Erscheinungsdatum: 2021 | Verlag: Aufbau |
505 Seiten | Genre: Historischer Roman |

Bewertung: 3 von 5.

„Es wird alles gut“, murmelte sie, „wenn du uns eines Tages im Jenseits wiedersiehst, wirst du den Göttern gleich sein. Du allein hast mit deiner Bestimmung die Macht dazu.“

(S.30)

Inhalt

Als junges Mädchen verlässt Enja mit ihrer Mutter auf einem Schiff ihr Heimatdorf. Sie ist eine Auserwählte, heißt es. Warum und wofür, und was genau ihre Bestimmung ist, das erfährt sie nicht, denn das Schiff sinkt während eines Sturms auf dem Meer und nur Enja überlebt. Sie wird zwar gerettet, jedoch direkt im Anschluss in die Sklaverei im Orient verkauft.

Vor Enja liegt ein langer Weg, der sie aus der Sklaverei hinaus und in die Arme Schottlands treiben wird.

Rezension

Sprunghafte Perfektion

Auf Die Highlanderin von Eva Feller habe ich mich sehr gefreut, denn die Story rund um eine außergewöhnliche junge Frau in der rauen Welt Schottlands klang unglaublich spannend. Abwechselnd lernen wir nun die offensichtlich sehr gut ausgebildete Kriegerin Enja kennen, wie sie sich unerschütterlich ihren Weg durch Schottland bahnt, sowie das junge Mädchen, das sie einst war, allein im Orient, zunächst als Sklavin,später als Gehilfin eines Medicus und während ihrer Ausbildung als Assassine.

Der spätere Zeitpunkt des Buches schlängelt sich am Wirken des englischen Königs Eduard I. entlang, der Schottland unter die englische Krone stellen will. Enja, ihrem weißblonden Haar nach zu urteilen eine Isländerin, stellt sich gemeinsam mit den schottischen Clans dem englischen König, um ihre selbstgewählte Heimat zu verteidigen.

Was mir zunächst gut gefiel, raubte der Geschichte jedoch zusehends die Spannung. Die Sprünge in den Zeiten führen dazu, dass einzelne Handlungsstränge nicht wirklich auserzählt werden, nicht richtig abschließen können. Wenn wir später wieder in diese Zeit zurückkehren, wird die Handlung bereits vorangeschritten sein, ohne dass wir davon alles mitbekommen haben. Auch konnte ich Enja als Hauptcharakter nicht wirklich greifen. Von Beginn an wird sie als menschliche, ja eigentlich gottgleiche Perfektion beschrieben. Was sie auch macht, alles gelingt ihr und dazu auch noch schneller und besser und intelligenter als allen anderen. Sie lernt in atemberaubender Geschwindigkeit sowohl fremde Sprachen als auch die Kunst der Heilung sowie die des Tötens. Und natürlich ist auch ihre Schönheit atemberaubend, ihre stolze Haltung immer wieder eine Erwähnung wert.

Auch springt die Geschichte nicht nur in den Zeiten, sondern auch in den Sichtweisen. Erleben wir Enjas Abenteuer aus der Ich-Perspektive, so folgen wir in kurzen Abschnitten auch anderen Personen in ihrem Handeln. Das mag als Stilmittel interessant sein, riss mich jedoch erst recht aus der Geschichte heraus, da mir im Grunde doch nur immer wieder erzählt wurde, wie unglaublich Enja doch in allem war.

Trotz aller Kritik ist die Geschichte grundlegend nicht schlecht. Gerade in den Landschaftsbeschreibungen zeigt die Autorin ihr Talent, schafft lebendige Welten und lässt uns abwechselnd den Staub und die Hitze der orientalischen Städte fühlen, als auch die kühle Feuchtigkeit der schottischen Highlands. Würde die Geschichte weniger hin und her springen und der Protagonistin mehr tatsächliche Menschlichkeit und vor allem mehr Tiefe in ihren eigenen Gefühlen zugesprochen werden, so wäre Die Highlanderin durchaus ein abenteuerlich-spannender Roman für dunkle Herbsttage.

Fazit

Solide Idee, jedoch mit einigen durchgehenden Schwächen, bei denen ich bis zum Schluss nicht wirklich warm wurde mit Enja und ihrem Kampf gegen den englischen König. Schade!

Bewertung im Detail

Handlung ★★★☆☆ ( 3 / 5 )

Charaktere ★★★☆☆ ( 3 / 5 )

Atmosphäre ★★★☆☆ ( 3 / 5 )

Sprache ★★★★☆ ( 4 / 5 )

Emotionen ★★☆☆☆ ( 2 / 5 )

= 3 ★★★

weitere Meinungen

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Herzlichen Dank an die Autorin und den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!

One Comment on “[Rezension] Eva Feller – Die Highlanderin

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