Wenn aus Büchern Schätze werden.
War mir leider zu konstruiert, um wirklich spannend zu sein.
Werbung | Autor: Mike Landin | Titel: Rote Tränen |
Erscheinungsdatum: Juni 2020 | Verlag: Books on Demand |
342 Seiten | Genre: Roman mit Krimielementen |
Es war stockdunkel. Ich lag auf dem Rücken, mein Herz schlug bis zum Hals und meine Schläfen pochten schmerzhaft.
(S.6)
Dass Jacobs Eltern zurück in die alte Heimat in den Alpen ziehen wollen, passt dem Siebzehnjährigen eigentlich überhaupt nicht. Nur für seine Schwester Lena macht er gute Mine zum bösen Spiel. Doch einmal angekommen, lernt er nicht nur seine Nachbarin Hannah besser kennen, sondern auch die Geheimnisse, die dieser Ort in sich birgt. Und die Fäden scheinen mit seinen Eltern verknüpft zu sein.
Als Jacob mit seiner Familie auf dem Hallerhof in den Berchtesgadener Alpen ankommt, scheint von Anfang an ein Schatten über seiner Familie zu liegen. Die erste Begegnung in der neuen Umgebung verläuft nicht gerade friedfertig, die Eltern streiten, nur Lena und Jacob sind nach wie vor geschwisterlich für einander da. Als dann in einem Gespräch von einem verschwundenen Mädchen aus der Gegend die Rede ist, und klar wird, dass es sich keinesfalls um einen Einzelfall handelt, kommt langsam aber sicher eine Vergangenheit ans Tageslicht, die besonders Jacobs Mutter schwer zu schaffen macht.
Die Idee hat durchaus seinen Reiz: alte Geheimnisse und offene Rechnungen, unaufgearbeitete Probleme, alte Freundschaften. Doch so richtig wurde ich nicht warm mit Jacob und seiner Familie. Das Schweigen seiner Eltern zu den verschwundenen Mädchen bringt Jacob dazu, zusammen mit der Nachbarstochter Hannah ein paar Nachforschungen zu betreiben. Aber dann geht irgendwie alles Schlag auf Schlag und man hetzt gefühlt nur noch von Ort zu Ort und anderen Personen hinterher.
Viel von dem, was geschieht, wirkte mir zu zufällig, zu sehr konstruiert, um mich gespannt weiterlesen zu lassen. Auch empfand ich diverse Szenen der Handlungen als überzogen, um realistisch zu wirken. Anders gesagt: aus einem recht beschaulichen Bergkrimi wurde kurzzeitig ein Til-Schweiger-Action-Tatort, um dann doch wieder in die Beschaulichkeit zurückzuwechseln und mich seltsam unbefriedigt zurückzulassen.
Gute Idee mit einigen Stolperfallen. Für ein Debüt ist dieser kriminalistische Roman nicht verkehrt, aber mir fehlte es doch an der ein oder anderen Stelle an Emotionen und an weniger konstruierten Überraschungen, um vollkommen zu überzeugen.
Idee ★★★★☆ ( 4/5 )
Handlung ★★★☆☆ ( 3/5 )
Charaktere ★★★☆☆ ( 3/5 )
Sprache ★★★★☆ ( 4/5 )
Emotionen ★★☆☆☆ ( 2/5 )
= 3.2 ★★★
Herzlichen Dank an den Autor für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
So spalten sich die Geschmäcker… Ich fand das Buch sehr gut. Es konnte mich zu 100% überzeugen. 😊
LikeGefällt 1 Person
Und das ist auch gut so =)
Ich empfand es einfach gleichzeitig als viel zu viel Komplott, aber gleichzeitig auch wieder zu wenig ausgetüftelt.
Liebe Grüße!
Gabriela
LikeLike
Pingback: Rückblick auf den September – Buchperlenblog
Pingback: „Rote Tränen“ von Mike Landin – Gila's Bücherstube
Ich fand es sehr gut! Aber die Geschmäcker sind ja Gott sei Dank verschieden.😀
LikeGefällt 1 Person
Denk ich auch 😀 (Wäre ja auch andernfalls einfach langweilig)
LikeLike