Wenn aus Büchern Schätze werden.
Spannender Auftakt zu einem entsetzlichen Abenteuer!
Werbung | Autor: Giovanna & Tom Fletcher | Titel: Eve of Man |
Übersetzer: Friedrich Pflüger|
Erscheinungsdatum: 23. August 2019 | Verlag: dtv |
444 Seiten | Genre: Jugendbuch / Dystopie | Reihe: 1 von 3
Die Wissenschaft mühte sich über Jahre. Dann Jahrzehnte. Die Ursache blieb unbekannt. Der Durchbruch blieb aus. Und ohne Ursache auch keine Behandlung. Die Zukunft der Menschheit lief ab im Takt der biologischen Uhren der verbliebenen Frauen im gebärfähigen Alter.
(S. 8)
Stell dir eine Welt vor, die von Männern beherrscht wird. Eine Welt, in der keine Frau mehr geboren wurde, und das seit über 50 Jahren. Eine Welt, die von Kriegen überschattet und von Trauer übermannt wird. Eine aussterbende Welt. Und dann stell dir vor, wie sie schlussendlich auf die Welt kommt: Eve.
Wir leben nach wie vor in einer männergemachten Welt. Sie dominieren uns, sie führen uns, sie bestimmen über unser Leben. Und doch sind sie abhängig von uns, von unserer naturgegebenen Fähigkeit Leben zu schenken. Aber was, wenn Mutter Natur beschließt, einzugreifen? Was, wenn plötzlich keine Mädchen mehr geboren werden, wenn nur noch ein Junge nach dem nächsten das Licht der Welt erblickt?
In dieser Welt befinden wir uns hier. 50 Jahre ist es her, seit die letzte Frau auf die Welt kam. Doch dann, ein Wunder. Aus einfachen Verhältnissen stammend und in Liebe geboren wird Eve. Die Retterin der Menschheit. Die, die den menschlichen Stammbaum neu anführen soll. Sie wächst in einem eigens für sie gebauten Turm auf, hoch oben über den Köpfen aller anderen, bewacht und beschützt, mit einem Hologramm als bester Freundin. Doch die Fassade beginnt zu bröckeln, als Eve sich an ihrem 16. Geburtstag den drei für sie ausgewählten Kandidaten stellen muss. Einer von ihnen soll es werden, ihr Adam.
Es kommt natürlich ganz anders als von allen geplant und ich muss gestehen,. die Liebesgeschichte, die sich bereits im Klappentext angekündigt hat, hat mich skeptisch reagieren lassen. Hoffentlich hat diese Liebe keinen allzu hohen Stellenwert, hoffentlich wird es nicht zu teeniehaft-schnulzig, hoffentlich ist nicht jeder zweite Satz voll sehnsuchtsvoller Seufzer durchwirkt, hoffentlich … Und ich kann euch sagen: Die Hoffnung hat sich bewahrheitet! Ja, es gibt Liebe in dieser Geschichte, und ja, sie ist phänomenal tiefgründig, aber sie ist nicht so überspitzt dargestellt, wie ich anfangs befürchtete. Vielmehr wurde Rücksicht genommen auf die zarten, aufkeimenden Gefühle. Es wird nicht alles vergessen, was bis eben noch wichtig erschien, nur weil Er plötzlich da ist. Die Geschichte wird aus Eves sowie aus Brams Sicht erlebt. Bram ist der Sohn des großen Dr. Wells, dessen bahnbrechende Erfindungen Eves Leben so komfortabel – und überwachbar – wie nur möglich gemacht haben. Ich fand es wirklich schön zu sehen, wie sich beide Seiten auf den jeweiligen Part ihrer Geschichte eingeschossen haben, ohne immer wieder schmachtend nach dem anderen zu verlangen. Nein, stattdessen wird die Geschichte vorangetrieben, beide Personen entwickeln sich weiter und trotzdem spürt man das zwischen ihnen entstandene Band, ohne dass man permanent darauf gestoßen wird.
Die Geschichte an sich lebt von vielen großen und kleinen Geheimnissen, Rebellion im Stillen und Rebellion mittels Gewalt. Die Welt, die uns gezeigt wird, ist ebenso realistisch wie erschreckend und die Experimente … Nun ja. Ich möchte ehrlich gesagt nicht wissen, wie nah diese tatsächlich an der Realität vorbeischrammen.
Ein rundum gelungener Auftakt zu einer sehr dystopischen Trilogie, die auf weiteres Ungemach hoffen lässt. Definitiv ein kleines Highlight am sonst so grauen Einheitsbrei-Jugendhimmel.
Idee ★★★★☆ ( 4 / 5 )
Handlung ★★★★★ ( 5 / 5 )
Charaktere ★★★★★ ( 5 / 5 )
Sprache ★★★★☆ ( 4 / 5 )
Emotionen ★★★★★ ( 5 / 5 )
= 4.6 ★★★★★
Herzlichen Dank an den dtv Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!
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