Liebe Bücherwürmer!
Willkommen zurück [Im Rausch der Trilogien] mit Justin Cronins Wälzer-Reihe Der Übergang! Gestern habt ihr bei Ida mehr über die künstliche Intelligenz AIDAN aus den Illuminae-Akten erfahren, welches Potenzial und welche Gefahr sich dahinter verbirgt, heute möchte ich gern davon erzählen, was es mir so schwer machte, der Geschichte rund um die Virals aus der Passage-Trilogie voll Elan zu folgen. Auf geht’s!
Wenn die Langeweile winkt

Ihr kennt das bestimmt: Ihr freut euch total auf ein Buch, eine Reihe, eine Geschichte. Sie verspricht Abenteuer, Gefahren, Liebe. Kurz gesagt, alles was man sich wünscht. Doch irgendwie will der Funke nicht so richtig überspringen, dabei macht der Autor grundlegend nichts verkehrt.
Ein Vergleich
Interessanterweise ergeht es mir immer wieder bei Dystopien epischen Ausmaßes so. Der Vergleich von Justin Cronin zu Stephen King liegt nahe, werden beide Geschichten doch sowieso immer wieder miteinander verbunden. Und mit beiden hatte ich Probleme.
Der Auftakt ist bei beiden Endzeitszenarien imposant. Während beim letzten Gefecht die Menschheit beinahe komplett dahingerafft wird von einem aus einer geheimen Forschungsstation ausgebrochenen Virus, so verwandelt dieser Virus im Übergang die Menschen in Monstren, in vampirähnliche Wesen, die willenlos und brutal zu Werke gehen. Justin Cronin hat mich über viele hunderte Seiten hellauf begeistern können für diese Geschichte, hat mich mitfiebern lassen mit den Überlebenden, hat mich ein kleines Mädchen ins Herz schließen lassen, das die Retterin der Welt sein soll.
Und nun?
Doch irgendwann ist die Katastrophe vorbei. Was soll nun passieren? In der Neverending-Serie The Walking Dead greift man zum Mittel der gegenseitigen Ausrottung der Übriggebliebenen, statt des Kampfes gegen die Untoten. Denn nichts liegt schließlich näher, als sich auf üble und immer noch üblere Weise auszuschalten, wenn man sowieso nur noch wenige zählt. (Achtung, Ironie.)
Kings Überlebende rotten sich in zwei Lagern zusammen, die Guten und die Bösen, Weiß gegen Schwarz. Welche Seite wird am Ende die Welt beherrschen?
Und Cronin? Der geht zunächst den sicheren Weg. Seine Überlebenden helfen sich gegenseitig. Natürlich gibt es auch in dieser Endzeit Gruppierungen, die meinen, sich über die restlichen Menschen erheben zu können. Doch diese tauchen erst später auf. Zunächst ist der Fortbestand der Menschen das wichtigste, und das habe ich dieser Reihe hoch angerechnet. Aber so löblich dieser Ausgang ist, so träge ist er teilweise in der Umsetzung. Menschen sind Gewohnheitstiere. Natürlich versuchen wir, so gut es geht, unseren Lebensstandard weiter zu behalten. So verwendet Cronin sehr viel Zeit und Seiten darauf, den Wiederaufbau einer einzelnen Kolonie zu beschreiben. Später einer Stadt, einer Zweiten, eines Armeelagers. Und immer wieder sind es die kleinen, doch durchaus menschlichen Probleme, die die Geschichte aufhalten.
Eine Lösung?
Es ist, als wäre das Herz stehen geblieben, nachdem die Menschen verschwunden sind. Nachdem sich die Katastrophe beruhigt hat. Als wären Monster und blutsaugende Wesen keine nennenswerte Gefahr mehr. Der Kampf gegen sie, gegen die Zwölf zum Beispiel, verebbt irgendwo im Sand. Langeweile kommt auf. Was kommt denn nun?
Die Brücke zwischen Katastrophe und spannendem Finale zu finden, fällt so manches Mal schwer. Während ich bei King noch leidlich interessiert dem Aufbau der neuen Menschlichkeit folgte, interessierten mich die vielen Charaktere Cronins mit der Zeit immer weniger. Es war zu viel Banalität im Spiel, zu viel Herumgehetze in Zeit und Raum, zu wenig Auflösung der Gefahr. Die Frage ist allerdings: Funktionieren Dystopien ohne Zwischenmenschliches?
Diese Frage würde ich nun gern an euch abgeben. Habt ihr Dystopien gelesen, die ebensolche Längen mit sich brachten, ja, die euch vielleicht die Geschichte vergällten, weil sie in Belanglosigkeiten mündeten? Oder braucht ihr diese Pause zwischen den großen Ereignissen? Und natürlich, Tipps zu mitreißenden Geschichten nehme ich wie immer sehr gern entgegen!
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Im Rausch der Trilogien – Vom Ende der Welt
19.08.19 Ida: Kaufman/Kristoff – Die Illuminae-Akten
20.08.19 Gabriela: Justin Cronin – Die Passage-Trilogie
21.08.19 Ida: AIDAN, die künstliche Intelligenz: Monster oder Held?
22.08.19 Gabriela: Weltuntergang – und was kommt danach?
23.08.19 Ida: Aus dem Nähkästchen geplaudert – 4 Fragen von Gabriela
Gabriela: Von Leser zu Leser: Ein Interview … mit mir!

![[Im Rausch der Trilogien] Weltuntergang – und was kommt danach?](https://buchperlenblog.com/wp-content/uploads/2019/05/im_rausch_der_trilogien_titel.jpg?w=1000)





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