Eine Adaption des Klassikers, die sich auf das Wesentliche beschränkt!

Werbung | Autor: Olivier Jouvray | Zeichner: Pierre Alary |
Titel: Moby Dick |
Erscheinungsdatum: 2014 | Verlag: Splitter | 128 Seiten |
Genre: Romanadaption| Reihe: Einzelband |
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Inhalt
Kaum jemand kennt die Legende um den großen weißen Pottwal nicht, den man Moby Dick nennt. Bei seiner ersten Bekanntschaft mit dem Koloss der Meere verliert Kapitän Ahab ein Bein und scheinbar auch seinen Verstand. Denn von nun an macht er Jagd auf seinen Erzfeind, ein Kampf um Leben und Tod.
Rezension
Bis zum Tod
1851 schrieb Herman Melville eine Geschichte über das Meer und seine Gefahren, über den Walfang, über Glauben und Wahn und ganz besonders über den schwimmenden Tod in Walgestalt. Ungekürzt misst dieser Klassiker stolze 800 Seiten, die angereichert sind mit interessanten und / oder seitenfüllenden Informationen rund um den Walfang der damaligen Zeit, philosophischen Gedanken und den fortschreitenden Wahn des Kapitäns. Als ich mich vor einigen Jahren selbst an dieses Werk machte, verzichtete ich auf die Philosophie und griff zur stark gekürzten Variante, die mir noch immer an mancher Stelle langatmig vorkam.

Doch nun, geschrumpft auf 128 Seiten und oftmals in textlosen Panels dargestellt, zeigt die Geschichte ihren rohen Kern. Womöglich werden nun die Liebhaber des Klassikers schimpfen, wenn die Philosophie wegfällt, entfernt man doch das Kernstück des Buches! Aber offen gestanden, habe ich die Geschichte in geraffter Form als weitaus spannender empfunden. Um die Graphic Novel völlig zu verstehen, ist es sicher hilfreich das Original zu kennen, doch auch so zeigen die Illustrationen mehr als deutlich die Gefühle der Mannschaft und besonders die des völlig in seinem Wahn gefangenen Kapitäns Ahab. Die Bilder leben von ihrer starken Farbgebung, die zum Beispiel das Meer in wichtigen Szenen oftmals blutrot zeigt, noch bevor die erste Harpune geworfen wurde.
Auch hier fand ich eigentlich niemanden der Besatzung wirklich richtig sympathisch, auch hier blutete mein Herz bei den gezeigten Fangszenen. Der Walfang ist eine grausame, blutige und völlig unnötige Sache, über die ich mir wohl aber ohne Moby Dick nicht so viele Gedanken machen würde, wie ich es tue.
Fazit
Wer sich für den Kampf zwischen dem weißen Pottwal und dem verbitterten Kapitän interessiert, aber vor der Länge des Klassikers zurückschreckt, dem sei dieser Comic ans Herz gelegt. Er vermittelt in farbenprächtigen Bildern das Wesentliche der Geschichte, ohne zu lang an einem Fleck zu verweilen.
Bewertung im Detail
Idee ★★★★★ ( 5 / 5 )
Handlung ★★★★★ ( 5 / 5 )
Charaktere ★★★★☆ ( 4 / 5 )
Zeichnungen ★★★★☆ ( 4 / 5 )
Emotionen ★★★★★ ( 5 / 5 )
= 4.6 ★★★★★







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