Wenn aus Büchern Schätze werden.
Kunst ist wichtig. Kunst ist alles, was um uns herum ist, geschieht, erklingt. Kunst ist wichtig für unser kleines Stückchen Seelenheil, ist Balsam für unsere Augen und Nahrung für unser Gehirn. Art Matters – und deswegen habe ich heute einige kunstvolle Bände für euch, bei denen sich Neil Gaiman Unterstützung von illustrativer Seite geholt hat!
Be bold.
Be rebellious.
Choose Art.
It matters.
Neil Gaiman
Sucht man nach Neil Gaiman, stolpert man früher oder später über den Illustrator Chris Riddell. Gaiman und Riddell verbindet eine langjährige Freundschaft. Geschichten wie Coraline, The Graveyard Book und Fortunately, the Milk! wurden von Chris Riddell bereits mit seinem unvergleichlichen Zeichnungen versehen.
In Art Matters nimmt sich der Illustrator die gesammelten kleinen und großen Alltagsweisheiten vor. Neil Gaiman ist ein wahres Füllhorn an Ansichten und Meinungen, die es zu verinnerlichen lohnt. Auch erzählt es von dem Tag, an dem Neil bereit war zu schreiben – und stattdessen einen Stuhl zusammenbaute. Das Büchlein ist immer wieder einen Blick wert, um zu schmunzeln, zu nicken und endlich wieder den Stift in die Hand zu nehmen.
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Der fiktive Diogenes Club (Na, welcher Sherlock-Freund erinnert sich wohl?) in London ist Schlüssel und Bindeglied zwischen fünf ausgewählten Geschichten Neil Gaimans, die in Likely Stories von Mark Buckingham illustriert erzählt werden und in eine Reihenfolge gebracht werden. Dabei sind diese Geschichten nicht neu, sie entstammen allesamt den Anthologien Smoke and Mirror sowie Fragile Things.
Wobei ich dank dieses Bandes Closing Time besonders schätzen gelernt habe, eine Geistergeschichte um ein geheimnisumwobenes Haus mitten im Wald. Alle Geschichten haben einen düsteren Unterton und eignen sich für den kurzen wohligen Schauer zwischendurch.
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Bereits in meiner Zusammenfassung der Kurzgeschichten zu Smoke & Mirror habe ich Troll Bridge hervorgehoben. Die Geschichte rund um den Jungen, der einen Troll unter einer Brücke aufstöbert und seitdem um sein Leben bangen muss, wurde von Colleen Doran auf märchenhafte Weise illustriert.
Großflächig untermalen die Bilder den traumartigen Stil, mit dem die Geschichte ihrem eigenen Rhythmus folgt. Es ist eine Geschichte, die ich immer und immer wieder lesen kann. Fol rol de ol rol.
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The Graveyard Book ist eine fantastische Geschichte rund um Nobody, einen Jungen, der auf dem Friedhof lebt. Noch ein Baby, wurde seine Familie brutal ermordet, nur er blieb durch ein Wunder verschont. Nach der Tat fand er seinen Weg zu den Gitterstäben des Friedhofes, und wurde dort von den toten Bewohnern desselben gefunden und – kurzerhand behalten.
Erzählt wird seine Geschichte in Kurzgeschichten, die etappenweise seinem Leben folgen, bis er schließlich 17 Jahre alt wird. P. Craig Russell hat nun aus dieser Geschichte einen Comic gemacht, der in zwei Bänden die Geschichte des Nobody Owens illustriert.
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Da haben wir ihn wieder, Chris Riddell, den Künstler mit den gestochen scharfen Zeichnungen. Neil Gaimans Märchenadaption von Dornröschen fand sich schon in Trigger Warning wieder, doch in illustrierter Variante bezaubert sie noch um einiges mehr. Denn hier ist alles ein wenig anders, ein wenig skurriler, ein wenig verzauberter.
Mit detailreichen Schwarzweißzeichnungen und wenigen Goldelementen illustrieren die Zeichnungen, ohne aufdringlich zu werden.
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Wer auf einen besonders rustikalen Anstrich steht, der sollte zu dieser Adaption greifen. Denn Eddie Campbell zeichnet die Kurzgeschichte, die ebenfalls schon in Trigger Warning zu finden war, mit meisterhaftem Pinselstrich. Die Bilder sind teilweise sehr plakativ gehalten, skizzenhaftes wechselt sich mit großen Pinselstrichen ab.
Die Geschichte erzählt von einem Zwerg, der auf der langjährigen Suche nach seiner verschollenen Tochter ist. Er zürnt ihr, glaubt er doch lange Zeit, dass sie absichtlich davonlief. Doch die Wahrheit liegt in einer Höhle in den Black Mountains verborgen. Neil Gaiman hat hierbei einmal mehr in den Topf der Mythen und Sagen gegriffen.
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Wer nun also Feuer gefangen hat und darauf brennt, selbst den Pinsel oder den Buntstift zu schwingen, dem sei noch dieses Malbuch ans Herz gelegt. Ich selbst ziehe es durchaus vor, hin und wieder in dieser eigenen kleinen Welt abzutauchen.
Und weil Illustrationen immer auch Geschichten sind, ermalt man sich sozusagen die Geschichten The Graveyard Book, Coraline, Fortunately, the Milk, Instructions und Crazy Hair.
Greift zu den Stiften und macht Kunst. Sie ist wichtig!
Das waren nun einige illustrierte Ausgaben, die aus der Zusammenarbeit von Neil Gaiman mit verschiedenen Künstlern entstanden sind. Es gibt noch mehr von ihnen, doch die kann jeder für sich selbst weiter entdecken. 🙂
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Ich liebe Riddells Sachen. irgendwie ist das der Stil, der am besten zu Gaimans Werken passt. Von ihm sind auch die anderen Comics super. Ich liebe die „Ada von Goth“-Reihe.
Grüße, Katharina.
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Oh, die muss ich mir defintiv mal näher anschauen! Ich mag seinen Stil auch sehr, er unterstützt hervorragend den Rhythmus der Geschichten.
Liebe Grüße!
Gabriela
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Hallo Gabriela,
du hast mich mit deinen Posts hier sehr neugierig gemacht!
Ich werde dann mal abtauchen, ob ich da auch Sachen auf deutsch bekomme.
Liebe Grüße Anett.
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Eigentlich sollten die meisten Sachen auch auf deutsch verfügbar sein. Das Märchen zB auf jeden Fall! 🙂
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Wow! Ich wusste gar nicht wie vielseitig der Autor ist und besonders schön finde ich es, dass ein Freund von ihm die Bilder zeichnet. Das zeigt auch Vertrauen 😀
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Da bin ich aber froh, dass ich dir da sein Spektrum an Geschichten näher bringen kann 🙂 ich liebe die Zeichnungen von Chris Riddell! ❤️
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„The coloring Book“ ist auch sofort auf meine Merkliste hinzugefügt worden…
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Ich seh schon, da isz einiges für dich dabei hier 😊
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Mein Lieblingszitat aus einem Twitterpost von Neil Gaiman: „Anything real you do that‘s important will be scary. Having kids. Getting married. Donating a kidney. Writing a book. Do it anyway.“
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Eina wahrer Poet eben. ❤️
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Liebe Gabriela,
danke, dass du mich zu diesem Beitrag hingeführt hast 🙂 Eine tolle Ergänzung zu meinen Comicwelten von Neil Gaiman.
„The Troll Bridge“ und die „Likely Stories“ kannte ich noch nicht, die muss ich mir merken!
Liebe Grüße,
Nico
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Huhu Nico!
Na aber gerne doch 😀 Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie dir beide Bücher gefallen werden!
Liebe Grüße!
Gabriela
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