Einmal alle neun Jahre schwingt die Tür zum Slade House auf – nutzt die Gunst der Stunde! Aber Vorsicht: Betreten auf eigene Gefahr!

Werbung | Autor: David Mitchell | Titel: Slade House
Erscheinungsdatum Erstausgabe: 15.05.2018 | Verlag: Rowohlt
Fester Einband 240 Seiten | Genre: Schauerroman
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Etwas … sickert heraus und schwebt direkt vor meinen Augen, sieh nur: eine helle Sternenwolke, so klein, dass sie in meine Hand hineinpassen würde.
(S.38)![]()
Inhalt
Eine kleine, unscheinbare Gasse. Sie fällt kaum auf, man möchte schwören, sie war nie hier. Doch da findet man eine kleine schwarze Pforte, und dahinter … Dahinter liegt das Slade House, und du hast Glück, denn heute ist Tag der offenen Tür, also tritt herein und verweile bei uns.
Rezension
Ich mag den Charme alter Schauerromane, ich mag das weitestgehend unblutige Gruseln unter der Bettdecke, wenn Geisterhände nach mir greifen. Gleich vorweg: Der richtige Grusel kam bei diesem Buch nicht auf, aber dennoch ist es ein Pageturner. Denn Slade House ist in seinen Einzelteilen sehr komplex, bietet Wege, denen man gedanklich folgen kann. In einer Rezension las ich den Verweis zu David Mitchells Knochenuhren, das wohl thematisch mit dem Slade House verbunden sein könnte. Da ich dieses Werk noch nicht kenne, werde ich diesem Hinweis gerne nachgehen.
Slade House besteht aus vielen Einzelschicksalen, ein Zyklus von neun Jahren erschafft dieses Haus der Vergangenheit immer wieder neu, um Besucher hineinzulocken. Besucher, die sich ahnungslos in ihr Schicksal begeben. Die Ausgangssituation ist immer anders, doch David Mitchell schafft es trotz neuer Umschreibungen, trotz neuer Gedanken, den alten Lauf der Dinge als immer wiederkehrende Spirale zu komponieren. In ihrer Gleichheit sind die einzelnen Schicksale immer wieder anders, neu, erfrischend, erschreckend.
Man folgt jedem neuem Gast in der Ich-Perspektive, jeder bringt seine eigene Persönlichkeit mit und unterscheidet sich von den anderen. Eines jedoch haben sie alle gemeinsam: Sie sind auserwählt. Denn nicht jeder nutzt dem Slade House und seinen Bewohnern, nicht jeder kann auserkoren werden für eine gewisse … Aufgabe.
Was ihr genau entdeckt, wenn ihr euch für einen Besuch des Slade House wappnet, möchte ich euch nicht einmal ansatzweise verraten. Denn der feine Grusel liegt im eigenen Entdecken der Möglichkeiten. Mir hat dieses Buch wirklich gut gefallen, auch wenn der Gruselfaktor geringer als erwartet ausfiel.
Fazit
Wenn ihr mutig genug seid, dann schnappt euch dieses wunderbare Buch, das in seiner spiralförmigen Welt einzigartig ist. Denn auch wenn der subtile Grusel tiefer hätte sein können, so kommt man doch nicht umhin zu bewundern, auf welche Wege David Mitchell seine Leser geistig zu führen vermag.
Bewertung im Detail
Idee ★★★★★ ( 5 / 5 )
Handlung ★★★★☆ ( 4 / 5 )
Charaktere ★★★★☆ ( 4 / 5 )
Sprache ★★★★★ ( 5 / 5 )
Emotionen ★★★☆☆ ( 3 / 5 )
=4.2 ★★★★
weitere Meinungen
Erinnert an:
Neil Gaiman – Coraline

Herzlichen Dank an den Rowohlt Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares!






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