[Rezension] Matthias Lehmann – Die Favoritin

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WerbungErscheinungsdatum Erstausgabe: 26.04.2016  Verlag : Carlsen

ISBN: 9783551728166  Fester Einband 160 Seiten  Genre: Graphic Novel

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Inhalt

Constance lebt bei ihren Großeltern auf einem alten Herrensitz irgendwo im Frankreich der 70er Jahre. Die Großmutter überwacht sie Tag und Nacht, sie darf den Garten nicht verlassen und wird daheim unterrichtet. Der Opa tut nichts anderes, als den ganzen Tag sein verlorenes Leben in Alkohol zu ertränken. Schläge und seelische Misshandlungen sind an der Tagesordnung. Doch als Constances Großmutter ein portugiesisches Ehepaar einstellt, lüftet sich der Vorhang und zum Vorschein kommt eine tieftraurige Wahrheit.

Rezension

Diese Graphic Novel des französischen Zeichners Matthias Lehmann besticht durch harte Bilder. Hart in ihren Konturen, hart in ihrer Erzählung. Die Bilder sind schwarzweiß gehalten, wirken beinahe wie Holzschnitte. Die Figuren sind eigenwillig gezeichnet und unterstreichen dabei doch so sehr den Ton der Geschichte, die sie erzählen sollen, was mir wirklich gut gefiel.

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Constance wächst in einem lieblosen Haushalt bei ihren Großeltern auf, kleinste Fehler werden mit schwerer körperlicher Züchtigung geahndet. Der erste Kontakt zu anderen Kindern wird hergestellt, als die Großmutter schließlich das portugiesische Paar mit seinen beiden Kindern einstellt. Die Kinder faszinieren Constance, da sie so ganz anders als sie selbst leben, so viel freier sind. Auf raue Art beginnt sich Constance gegen ihre Lebensumstände zu währen und entpuppt sich dabei keines Falls als kleines unbedarftes Mädchen.

Vielmehr wird ein böses Geheimnis der Familie gelüftet, denn Constance ist gar nicht Constance und die Großeltern nicht ihre eigenen. Ich möchte nicht den Clou der Geschichte vorwegnehmen, also verrat ich euch nur so viel: Es steckt Ungeheuerliches hinter der Fassade. Um die Geschichte zu verstehen, sollte man sich auf jeden Fall die Zeit vor Augen führen, vor 50 Jahren gingen die Menschen noch mit vielen Dingen anders um. Homosexualität. Geisteskrankheiten. Identitäten. All diese Einschränkungen waren der Auslöser, dass es in der Geschichte zu so etwas kommen konnte. Das Ende ist recht offen gehalten, so dass man als Leser ein wenig unwillig zurück bleibt. Wie geht das Leben aller Beteiligter weiter? Doch da lässt uns der Autor mit unseren Gedanken allein.

Fazit

Sehr dichte Atmosphäre, gepaart mit eindringlichen Bildern in eigenwilligem Stil. Absolut lesenswert für alle, die in Graphic Novels und Comics nicht nur bunte Bilder sehen wollen, sondern einer erschütternden Geschichte folgen möchten.

Bewertung im Detail

Idee ★★★★★ ( 5 / 5 )

Handlung ★★★★★ ( 5 / 5 )

Charaktere ★★★★☆ ( 4 / 5 )

Sprache ★★★★☆ ( 4 / 5 )

Emotionen ★★★★☆ ( 4 / 5 )

= 4.4 ★★★★

Weitere Stimmen

Like a Dream

schnörkel

 

5 Comments on “[Rezension] Matthias Lehmann – Die Favoritin

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