
Werbung | Erscheinungsdatum Erstausgabe :14.12.2017 Verlag : Diogenes
ISBN: 9783257070217 Fester Einband 352 Seiten Genre: Roman
![]()
![]()
![]()
![]()
„Was ich dir zu sagen habe, wird für dein Leben von großer Bedeutung sein.“
(S.9)![]()
Inhalt
Fumihiro Kuki. Das ist ein Name, den die Welt sich merken sollte. Denn Fumihiro ist der jüngste Spross der mächtigen Kuki-Familie, einer Familie, in der es Tradition ist, einen Sohn als Geschwür aufwachsen zu lassen. Doch der Junge bricht mit den Regeln und wehrt sich – um seine erste Liebe zu retten.
Rezension
Traditionen sind in Japan nach wie vor wichtiger Bestandteil der Kultur. Auch die Kuki-Familie hält an ihrer fest, indem der letzte Sohn als Geschwür aufgezogen wird. Ein Geschwür, das bedeutet, er soll Unglück über die Welt bringen. Das bedeutet, er lebt, um zu intrigieren, um zu manipulieren, um zu töten.
Doch Fumihiro interessiert die Tradition nicht. Er hat nur Interesse an Kaori, das Waisenmädchen, das sein Vater adoptiert, um ihm mit vierzehn die Hölle auf Erden zu zeigen. Indem er mit seiner Bestimmung bricht, tut er jedoch genau das, wofür sein Vater ihn erzog. Er tötet.
Der ganze Roman basiert auf Dingen, die man als typisch japanische Literatur erkennt. Detaillierte Szenen, lange Monologe voll Pathos, wichtige Erkenntnisse über das Leben und nicht zuletzt die ein oder andere prickelnde Szene. Und dann gibt es aber ebenfalls Figuren, die eher zufällig gestreut wirken, die weder Tiefe noch Sinn zu haben scheinen. Selbst der Protagonist konnte mich nicht für sich gewinnen, da er sich in vielen Belangen zu undurchsichtig, zu weit weg des Geschehens gab. Auch war der Wechsel der Szenen etwas unklar, meistens wusste ich nicht, wie jemand irgendwohin kam, wieso jemand plötzlich etwas weiß, was eigentlich passiert. Das machte es teilweise schwer, der Geschichte mit vollem Herzen zu folgen.
Was jedoch immer wieder auffiel, war die Tatsache der Belanglosigkeit, mit der die Figuren ihren bösen Absichten nachgingen. Warum will man ein junges, unschuldiges Mädchen mittels Drogen gefügig machen? Weil man gelangweilt ist und die nötigen Mittel dazu hat. Doch genau diese Belanglosigkeit hatte eben auch ihren Reiz. Kopfschüttelnd über die Motive der Personen saß ich da, raufte mir die Haare und verstand es nicht. Aber genau so sind manche Menschen. Warum zettele ich Missgunst, Neid, Hass, Krieg an? Weil ich mich daran bereichere. Weil ich es kann.
Doch neben all den pathetischen Monologen vom Ende der Welt schlummert etwas viel zarteres verborgen in den Zeilen der Geschichte. Etwas, das beschützt werden muss. Die Reinheit der Jugend, die erste Liebe. Und dafür wird Fumihiro zum Teil zu dem, was sein Vater in ihm sehen wollte. Ein Geschwür.
Fazit
Die Maske ist ein Buch, dem man Zeit geben sollte. Freunde der anspruchsvolleren Literatur werden voll auf ihre Kosten kommen, dem „Mainstream“-Leser ist es vielleicht etwas zu unkonventionell geschrieben. Irgendwo las ich den Vergleich mit einem Film Noir, und vielleicht ist das gar nicht so abwegig.
Bewertung im Detail
Idee ★★★★☆ ( 4 / 5 )
Handlung ★★★★☆ ( 4 / 5 )
Charaktere ★★★☆☆ ( 3 / 5 )
Sprache ★★★★☆ ( 4 / 5 )
Emotionen ★★★☆☆ ( 3 / 5 )
= 3.6 ★★★★
Ähnliche Themen, ähnliche Bücher
Haruki Murakami – 1Q84
![]()
Vielen Dank an den Diogenes Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!






Hinterlasse eine Antwort zu Rückblick auf den April – Buchperlenblog Antwort abbrechen