
Werbung | Autor: Stephen King | Titel: Sara |
Übersetzung: Joachim Körber |
Erscheinungsdatum: 1998 | Verlag: Heyne |
640 Seiten | Genre: Horror |

In einem Augenblick strahlender Epiphanie, den ich nie vergessen habe – wie könnte ich? Es war einer der schlimmsten Augenblicke meines Lebens -, begriff ich, dass es kein Fehler war, der korrigiert werden, oder ein Traum, aus dem ich erwachen würde. Johanna war tot.
(S.25)


Inhalt
Mike Noonan ist ein erfolgreicher Schriftsteller, er steht regelmäßig auf den Bestsellerlisten, wenn auch nie ganz oben. Doch dann stirbt seine Frau Johanna unerwartet, was ihn in ein tiefes Loch stürzt. Um sich zu fangen, nimmt er sich eine Auszeit in dem Sommerhaus, das Jo und er am Dark Score Lake in der Nähe von Castle Rock besitzen. Nur, dass hier die Dunkelheit schon auf ihn gewartet hat.
Rezension
Ein Sack voll Knochen
Es ist doch immer wieder schade, wie deutsche Titel Wortspiele vernichten können. Klar, der Name Sara hat durchaus auch seine Berechtigung, schließlich heißt das Sommerhaus der Noonans Sara Lacht (was sich im Laufe der Story durchaus erklären wird), jedoch ist der Originaltitel Bag of Bones sehr viel vielschichtiger. Denn auf diesen Sack voller Knochen wird immer wieder Bezug genommen, sei es das Gefühl Mikes, nur noch ein Sack voller Knochen zu sein seit dem Tod seiner Frau, sei es das dramatische Ende des Buches.
Was uns in Sara erwartet, ist ebenfalls sehr vielschichtig. Wir haben hier das von King bereits häufig verwendete Motiv des Schriftstellers, nur dass dieser mitten in einer Schreibblockade steckt, seit seine Frau verstarb. Diese Tragödie wird schnell überschattet von den unheimlichen Vorgängen in Sara Lacht, Geräusche, wandernde Schatten, Botschaften bildende Küchenmagnete. Die zufällige Begegnung mit Kyra und ihrer jungen Mutter Mattie bringt dann das Rad des Schicksals endlich vollends ins Rollen. Denn hier im TR90, der kleinen Gemeinde am Dark Score Lake, gbt es Geheimnisse – Säcke voller Knochen – die seit sehr vielen Jahren darauf warten, endlich ausgegraben zu werden.
King schafft hier meisterhaft den Spagat zwischen äußerst menschlichem Grauen und Horrorelementen. Die von ihm geschaffenen Figuren haben ihre Ecken und Kanten, mit denen sie mir schnell ans Herz gewachsen sind. Allen voran die kleine Kyra, das Herzstück des Buches gewissermaßen. Ich rannte förmlich durch die Seiten, die außerdem noch jede Menge Easter Eggs für King-Fans bereit halten.
Zum Beispiel schreibt Mike Noonan in Sara Lacht an einem Roman, dessen Protagonist auf den Namen Ray Garraty hört. Ja, da bekam ich gleich wohlige Schauer, ist Garraty doch der Läufer aus Todesmarsch, einem, meiner Meinung nach, der besten Romane von King (aka Bachmann).
Doch viel größer sind die Anspielungen an den Dunklen Turm, die uns immer wieder begegnen werden. Mike spürt, dass seine Welt an manchen Stellen dünner zu sein scheint, dass andere Welten durchflackern. Er findet in traumartigen Sequenzen Türen zu anderen Zeiten, er wird mit der Zahl 19 konfrontiert. Und nicht zuletzt lassen sich alle drei von ihm veröffentlichte Romane auf den Scharlachroten König beziehen. Oh ja, die Präsenz des Turmes ist am Dark Score Lake äußerst deutlich zu spüren.
Fazit
Keine Ahnung, warum dieses Buch so untergegangen zu sein scheint. Sara hat alles, was man sich nur wünschen kann: Sympathische Figuren, eine packende Story und jede Menge Horrorelemente. Und den Dunklen Turm, halleluja.
Bewertung im Detail
Handlung ★★★★★ ( 5 / 5 )
Atmosphäre ★★★★★ ( 5 / 5 )
Charaktere ★★★★★ ( 5 / 5 )
Sprache ★★★★★ ( 5 / 5 )
Emotionen ★★★★★ ( 5 / 5 )
= 5 ★★★★★
Weitere Meinung


![[King-Universum] Sara](https://buchperlenblog.com/wp-content/uploads/2020/06/king_universum_titel_2.jpg?w=1000)





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