Fantastisches Setting, unverbrauchte Magie, facettenreiche Charaktere!

Werbung | Autor: S.A. Chakraborty | Titel: Die Stadt aus Messing |
Übersetzung: Kerstin Fricke |
Erscheinungsdatum: 2021 | Verlag: Panini |
608 Seiten | Genre: Fantasy | Reihe: Band 1 von 3

„Wenn das ein Ifrit war, was bist du dann? Eine Art Dschinn?“
Er verzog angewidert das Gesicht. „Ich bin kein Dschinn, Mädchen. Ich bin Daeva.“
(S.59)


Inhalt
Kairo, im 18. Jahrhundert. Nahri schlägt sich mit Handlesen, dem Vertrieb von billigen Heilmitteln und kleineren Diebstählen so durchs Leben, doch eigentlich will sie mehr sehen von der Welt. Sie will Medizin studieren, Menschen wirklich helfen. Doch als sie bei einem Ritual, an das sie selbst nicht glaubt, versehentlich einen uralten Dschinn heraufbeschwört, ändert sich die Richtung ihres Lebens schneller, als ihr lieb sein konnte.
Rezension
Unglaublich vielschichtig
Hach. Dieses Wort könnte bereits als Fazit dienen, denn es umschreibt recht gut, was ich vom ersten Band der Daevabad-Trilogie halte. Durch Zufall entdeckt, schnell eingesackt, wenig Erwartungen gehegt. Und dann wurde ich überrollt von einem Fantasy-Abenteuer, das in der unverbrauchten arabischen Welt spielt. Wir lernen die junge Nahri kennen, die als Waise auf den Straßen Kairos aufwuchs, mehr schlecht als recht durchs Leben taumelt – und sich selbst heilen kann. Bei einem Ritual zur Verbannung eines angeblichen Dämons ruft sie versehentlich den Dschinn (entschuldigung, den Daeva!) Darayavahoush zu sich, und während sie noch damit hadert, wie das überhaupt passieren konnte, da sind bereits die Ifrit hinter ihr her.
Zuflucht verspricht die Heimatstadt der Daeva, nämlich Daevabad. Doch auch hier herrscht Zwietracht zwischen den verschiedenen Stämmen der Dschinn, und Intrigen, Verrat und heimliche Komplotte bilden das Salz in der Wüstensuppe. Zugegeben, ich habe eine ganze Weile gebraucht, um halbwegs dahinterzusteigen, wer mit wem nicht so gut kann, wer warum auch immer etwas gegen die anderen Stämme hat und wie das am Ende überhaupt relevant sein könnte. Der Weltenaufbau ist ziemlich komplex und nimmt viel Raum im ersten Band ein. Doch es lohnt sich, wenn man sich darauf einlässt, denn man bekommt nicht nur eine fade kleine Magiewelt geboten, sondern ein funktionierendes, wenn auch reichlich toxisches Universum in sich. Das, gepaart mit der spannenden Darstellung des Daeva Dara, der sowohl Charme und Witz in sich trägt, wie auch alles zerstörende Macht, ergibt in meinen Augen einen Auftakt, der durchaus seinesgleichen sucht. Und ja, ein bisschen was fürs Herz ist auch dabei, wenn auch auf wirklich erträgliche Weise.
Fazit
Ich kann nicht behaupten, dass ich wirklich alles in diesem Buch verstanden habe, aber ich bin trotzdem schwer verliebt in diese Geschichte!
Bewertung im Detail
Handlung ★★★★★ ( 5 / 5 )
Atmosphäre ★★★★★ ( 5 / 5 )
Charaktere ★★★★★ ( 5 / 5 )
Sprache ★★★★★ ( 5 / 5 )
Emotionen ★★★★★ ( 5 / 5 )
= 5 ★★★★★
Mehr arabisches Flair
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