Ein herrlicher Einblick in die griechische Mythologie!

Werbung | Autor: Madeline Miller | Titel: Ich bin Circe |
Erscheinungsdatum: 2019 | Verlag: Eisele  |
520 Seiten | Genre: Mythologie | 

Bewertung: 5 von 5.

Als ich geboren wurde, gab es für das, was ich war, keinen Namen. Deshalb war ich für die anderen eine Nymphe, denn man ging davon aus, dass ich mich wie meine Mutter und Tanten und meine unzähligen Cousinen entwickeln würde.

( S.7 )

Inhalt

Geboren als Tochter einer Najade und Helios, dem Sonnengott, ist Circe eine Nymphe mit eigentlich sehr bescheidenen Fähigkeiten. Von ihren Eltern und den drei Geschwistern herabgewürdigt, führt sie viele Jahre ein einsames Leben. Erst als ihre Zauberkräfte erwachen, die es so vorher nicht auf der Welt gab, ändert sich ihr Leben schlagartig. In die Verbannung auf eine einsame Insel geschickt, wird sie zu der Zauberin, die wir aus den Mythen der Antike kennen.

Rezension

Zauber der Antike

Die griechische Mythologie hat in den letzten Jahren einen interessanten Aufschwung in unserer Literatur erhalten. Zu meinem Leidwesen wurden allerdings meistens nur schöne Götter mit scheinbar unscheinbaren Frauen gepaart, so dass der Zauber der Antike einfach nicht vorhanden war. Ganz anders bei Madeline Millers Ich bin Circe. Denn hier atmen die Seiten all diesen Zauber vergangener Tage aus, bringen uns zurück zu einer Zeit, in der Götter noch auf der Erde wandelten und ihre Spielchen mit uns Sterblichen trieben.

Auf mitreißende Art und Weise verfolgen wir die vielen Jahrhunderte, in denen Circe als Göttin und Hexe unter uns weilte. Wobei unter uns wohl zu viel gesagt ist, denn nach ihrer Verbannung auf die Insel Aiaia ist sie ziemlich einsam. Als eines von vier Kindern von Helios, dem Sonnengott, und einer Najade, hat sie Zauberkräfte entwickelt. Doch während diese von ihren Geschwistern weitgehend anerkannt und gefördert werden, wird Circe für sie bestraft, nachdem sie einen Sterblichen in einen Gott, und die schnippische Nymphe Scylla in das Meeresungeheuer verwandelte, das auf den Klippen in der Nähe der todbringenden Strudels Charybdis haust und dort unzählige Opfer unter den Seefahrern vertilgt.

Madeline Miller verwebt bekannte und unbekanntere Episoden aus Circes Leben in ihrem Roman und gibt der antiken Zauberin einen äußerst interessanten Rahmen. Dabei lässt sie sich bewusst Raum für eigene Interpretationen, und warum auch nicht, es gibt schließlich auch in der Mythologie immer wieder unterschiedliche Überlieferungen. So wird beispielsweise aus der Verführungskünstlerin (schließlich kommt das Wort bezirzen nicht von ungefähr) eine Frau, die sich mit ihren Kräften gegen übergriffige Männer wehrt. Als sich schließlich Odysseus auf ihre Insel verirrt, nimmt ihr weiteres Leben einen Verlauf, den sie so wohl nicht vorhergesehen hat. Der Stil ist dabei wunderbar eingängig, wenn auch eher ruhiger Natur. Wir Leser bekommen hier einen tiefen Einblick in Circes Welt, one jedoch ständig von Action und spannungsgeladenen Szenen verfolgt zu werden.

Fazit

Für mich ein ganz hervorragendes Buch und ich freue mich schon sehr auf Madeline Millers Das Lied des Achill, welches ebenfalls im antiken Griechenland angesiedelt ist.

Bewertung im Detail

Handlung ★★★★★ ( 5 / 5 )

Charaktere ★★★★★ ( 5 / 5 )

Atmosphäre ★★★★★ ( 5 / 5 )

Sprache ★★★★★ ( 5 / 5 )

Emotionen ★★★★★ ( 5 / 5 )

5 ★★★★★

14 Antworten zu „[Rezension] Madeline Miller – Ich bin Circe”.

  1. Avatar von Kat @ Bookish Blades

    Freut mich, dass das Buch dir so gut gefallen hat!! Es ist eines meiner liebsten Bücher überhaupt und ich freue mich jedes Mal, wenn es jemandem gefällt 🙂 ❤

    Gefällt 1 Person

    1. Avatar von Buchperlenblog

      Huhu Kat!
      Das kann ich sehr gut nachvollziehen, es ist ein wirklich wirklich tolles Buch, was zur Abwechslung auch mal ohne den ganzen romantisierten Käse auskommt =)
      Hast du auch das Lied des Achill gelesen?

      Liebe Grüße!
      Gabriela

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  2. Avatar von Nico aus dem Buchwinkel
    Nico aus dem Buchwinkel

    Hey Gabriela,

    „Ich bin Circe“ ist das Buch zur griechischen Mythologie, das mich bisher mit Abstand am meisten verzaubert und in den Bann geschlagen hat. Für mich tatsächlich eines der besten und erinnerungswürdigsten Bücher, die ich je gelesen habe. Schön, dass es dir auch gut gefallen hat 🙂

    Liebe Grüße,
    Nico

    Gefällt 1 Person

    1. Avatar von Buchperlenblog

      Huhu Nico!
      Da kann ich dir nur absolut zustimmen! Ich find es auch richtig toll, dass es zwar eigene Interpretationen der Mythen ausprobiert, sich aber im Stil den alten Zauber behält und kein 0815 Romantasymärchen draus macht. ♥

      Liebe Grüße!
      Gabriela

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  3. Avatar von Rückblick auf den März – Buchperlenblog

    […] Highlight war dann allerdings endlich Madeline Millers Ich bin Circe. In dieser Adaption des griechischen Mythos rund um die Zauberin Circe, die Männer in Schweine […]

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  4. Avatar von LeseWelle
    LeseWelle

    Das Buch ist soooo toll! 😀
    Bei mir liegt auch noch „Das Lied des Achill“ auf dem SuB. Vielleicht zum nächsten Bingo. 😉
    Liebe Grüße
    Diana

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    1. Avatar von Buchperlenblog

      Dann lesen wir es vllt gemeinsam beim nächsten Bingo, das wäre doch schön =)

      Liebe Grüße!
      Gabriela

      Gefällt 1 Person

  5. Avatar von [Halbjahres-Resümee] Mid Year Book Freakout Tag – Buchperlenblog

    […] habe ich immer Spaß an meinen Rezensionen, aber .. Da ich so viel Freude an Circe von Madeline Miller hatte, hat mir die Rezension dazu auch einfach viel Freude bereitet. Endlich […]

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  6. Avatar von Liegeradler

    Zum Thema „Mythologie“ haben wir grade eine Neuerscheinung vorgestellt:

    Big Ideas. Das Mythologie-Buch

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    1. Avatar von Buchperlenblog

      Interessanter Einblick auf jeden Fall! 🙂

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  7. Avatar von [Rezension] Jennifer Saint – Ich, Ariadne – Buchperlenblog

    […] Miller – Ich bin CirceMadeleine Miller – Das Lied des […]

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  8. Avatar von Holger Fischer

    Kirke (Circe, Zirze)

    „Jemanden bezirzen“ ist eine berühmte Redewendung, die sich von der Zauberin Kirke aus der griechischen Mythologie ableitet. „Jemanden mit seinem Liebreiz betören“ ist damit gemeint.

    Odyssee

    In Homers Odyssee spielt Kirke eine bedeutsame Rolle. Kirke lebt auf der Insel Aiaia, was mit „Klagen“ übersetzt wird. Daraus wird gefolgert, dass sich die Insel Aiaia in der Nähe zum Eingang in den Hades befindet. Odysseus landete auf der Insel der Kirke, nachdem er bei den Laistrygonen war. Er schickte eine Erkundungstruppe los, die von Kirke in Schweine verwandelt wurde. Ist es schlimm, in ein Schwein verwandelt zu werden?

    Genetik

    Genetisch gibt es eine Übereinstimmung von ca. 95% zwischen Schwein und Mensch. Nahezu identisch, könnte man meinen. Demnach wäre es nicht so schlimm, als Mensch plötzlich in ein Schwein verwandelt zu werden. Naja, ich stelle es mir trotzdem etwas merkwürdig vor, gerade noch ein Menschen zu sein…..und mich im nächsten Augenblick als Schwein wiederzufinden. Die Geschichte der Zauberin Kirke ->

    https://www.mythologie-antike.com/t328-kirke-mythologie-auch-zirze-circe-gottin-der-zauberei-tochter-des-helios-und-der-perse

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  9. Avatar von [Rezension] Jennifer Saint – Elektra, die hell Leuchtende – Buchperlenblog

    […] Miller – Ich bin CirceMadeline Miller – Das Lied des AchillJennifer Saint – Ich, […]

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