[Rezension] Michael Palin – Erebus

Vollgepackt mit Details!

Werbung | Autor: Michael Palin | Titel: Erebus |
Übersetzung: / |
Erscheinungsdatum: 2014 | Verlag: Goldmann |
396 Seiten | Genre: Sachbuch |

Bewertung: 4.5 von 5.

Doch im Verlauf des einen Jahres, in dem ich die Welt auf den Spuren der Erebus bereist und mich bis zur Erschöpfung mit Büchern, Briefen, Plänen, Zeichnungen, Fotografien, Seekarten, Tage-, Log- und Beschickungsbüchern befasst habe, hatte ich wiederholt Anlass, Hookers Strümpfen dafür zu danken, dass sie mich auf diese ungewöhnliche Reise geschickt haben.

(S.15)

Inhalt

Am 19. Mai 1845 brechen die HMS Erebus sowie ihr Schwesternschiff, die HMS Terror, gemeinsam auf in den Norden, um die letzte Lücke in der Nordwestpassage zu erkunden und zu schließen. Kapitän der Erebus ist Sir John Franklin. Dass drei Jahre später beide Schiffe mitsamt der Besatzung für immer verschollen sein sollen, ahnt zu diesem Zeitpunkt natürlich noch niemand. Michael Palin begibt sich auf Spurensuche und rekonstruiert für uns die Fahrten der Erebus anhand neuer Daten und Fakten. Wie sie erfolgreich der Antarktis entkam, um schlussendlich in der arktischen See zu verschwinden.

Rezension

Die Macht der Erwartungen

Geht es um die Schicksale verschiedenster Expeditionen an kalte, unbezwingbare oder entlegene Orte der Erde, ist mein Interesse sofort geweckt. Das Verschwinden der HMS Erebus sowie ihres Schwesternschiffes HMS Terror 1845 habe ich schon in anderer Literatur immer wieder fasziniert verfolgt. Natürlich erwartete ich mir von diesem Buch nun also genau das: Eine Rekonstruktion ihrer letzten Fahrt in den eisigen Norden.

Auch der Klappentext spricht zunächst nur von eben jener verhängnisvollen letzten Fahrt. Allerdings sollte man als Leser wissen, dass es eben nicht nur diese eine Schifffahrt gab, sondern auch noch eine frühere, weniger dramatisch verlaufende, in die Antarktis. Beide Fahrten werden von Michael Palin detailliert und zum Teil mit einem kleinen Augenzwinkern beschrieben und mit Tagebucheinträgen und Briefen der Crewmitglieder ergänzt. Bis es jedoch tatsächlich spannend – zumindest für die sensationslüsternen wie mich – wird, vergehen einige viele Seiten. Auch gibt es einige Längen im Buch, die sich mit der Zwischenräumen der beiden Fahrten decken. Dagegen kommt das Schicksal des Schiffes am Ende beinahe ein wenig zu kurz für meinen Geschmack, aber auch nur beinahe. Denn Palin wartet mit den verschiedenen Stadien der Untersuchung des Schicksals der beiden Schiffe auf, zeigt, wie sich die Meinung der Bevölkerung mit dem Verstreichen der Zeit immer wieder wandelt, was neue Techniken an neuen Erkenntnissen bringen und auf wen man bereits ganz zu Beginn hätte hören sollen.

Fazit

Ein sehr interessantes Buch, das sich mehr auf das Schiff als auf die Besatzung konzentriert, was man zumindest zu Beginn des Buches wissen sollte. Aber wem das zusagt, dem wünsche ich viel Freude beim Lesen und einige erhellende Momente!

Bewertung im Detail

Handlung ★★★★☆ ( 5 / 5 )

Informationsgehalt ★★★★★ ( 5 / 5 )

Sprache ★★★★★ ( 5 / 5 )

Emotionen ★★★☆☆ ( 3 / 5 )

= 4.5 ★★★★

schnörkel

Herzlichen Dank an den Goldmann Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

4 Comments on “[Rezension] Michael Palin – Erebus

  1. Dass der Anteil des Buches, der sich der eigentlichen letzten Fahrt der beiden Schiffe zuwendet, relativ überschaubar ist, fand ich auch schade. Im Grunde aber auch folgerichtig, denn während man über vorangegangene Expeditionen detailliert berichten kann und umfangreiches Quellenmaterial zur Verfügung hat, ist beides hinsichtlich der letzten Fahrt eben nicht der Fall. Freut mich aber, dass es dir ebenfalls gefallen hat. 🙂

    Gefällt 1 Person

    • Natürlich, da stimme ich dir auf jeden fall zu – aber so spannend wie eben die verheerende zweite Fahrt ist es eben nicht, weshalb sich das Ganze dann doch irgendwie etwas zieht. Aber die vielen interessanten Fakten am Schluss haben das dann wieder wettgemacht =)

      Gefällt 1 Person

  2. Huhu,
    ich habe das Buch auch letztens gelesen. Mich persönlich hat es nicht gestört, dass die Franklin-Expedition nur einen kleineren Teil ausmacht. Das Buch heißt ja auch „Erebus“ und nicht „Die Franklin-Expedition“, aber der Klapptext suggeriert da schon anderes, da hast du Recht. Was mich persönlich eher noch gestört hat, sind die Einschübe aus den Reiseerfahurngen des Autors, die hatten für mich so gar keinen Mehrwert, für die Geschichte rund um die Erebus. Trotzdem hat mir das Buch gut gefallen =D

    Hier ist meine Rezi, auch mit Link zu deiner =)
    Liebste Grüße, Sandra

    Like

    • Huhu Sandra!
      Danke für die Verlinkung, das trag ich bei mir dann auch gern noch ein =)

      An seine Reiseerfahrungen kann ich mich zB gar nicht mehr so recht erinnern, war wohl bei mir ähnlich mit dem Mehrwert 😀

      Alles Liebe!
      Gabriela

      Gefällt 1 Person

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