[Rezension] Neal & Jarrod Shusterman – Dry

Gar nicht so abwegiges Zukunftsszenario!

Werbung | Autor: Neal & Jarrod Shusterman | Titel: Dry |
Übersetzer:  Kristian Lutze, Pauline Kurbasik |
Erscheinungsdatum: 2019 | Verlag: Sauerländer |
448 Seiten | Genre: Dystopie |

Bewertung: 4 von 5.

Der Wasserhahn in der Küche gibt sehr bizarre Geräusche von sich. Er keucht und hustet, als hätte er einen Asthmaanfall. Er gurgelt wie ein Ertrinkender, spuckt einmal und verstummt dann ganz.

(S.9)

Inhalt

Was wäre, wenn man den Wasserhahn aufdrehen und nichts passieren würde? Was wäre, wenn man so unvorstellbaren Durst hat, dass man über Grenzen geht? Ein Szenario, so erschreckend wie realistisch. Vielleicht nicht heute oder morgen. Aber vielleicht irgendwann.

Rezension

Wasserzombies

Das Szenario, welches Neal und Jarrod Shustermann in dieser Dystopie entwerfen, ist erschreckend realistisch. In Zeiten, in denen der Klimawandel immer unbestreitbarer ist, stellt man sich früher oder später die Frage: Was passiert, wenn wir eines Tages kein Trinkwasser mehr zur Verfügung hätten?

In Alyssas Welt ist Wasser schon lang eine knappe Ressource. Die Menschen sind angehalten, sparsam mit dem Wasser umzugehen, Rasensprengung oder Swimming Pools sind verboten. Und nun hat die Regierung Arizonas auch noch beschlossen, die Schleußen dichtzumachen und das übrige Wasser für sich zu behalten. Die Bevölkerung Kaliforniens ist angehalten, Ruhe zu bewahren, doch natürlich bleibt niemand ruhig. Nicht, wenn draußen sommerliche Höchsttemperaturen herrschen und drinnen kein Tropfen Wasser mehr zu bekommen ist. Schnell sind die Supermärke leergefegt und die Menschen zeigen ihr wahres Gesicht im Kampf um den letzten Liter Trinkwasser.

Auch Alyssa und ihre Familie leiden unter dem Verlust des nassen Elements. Eine einzige Familie in der Nachbarschaft hat bereits vorgesorgt und sich einen Vorrat nötigster Lebensmittel angelegt – und wurde dafür bis zuletzt verlacht. Nun jedoch will jeder etwas von ihnen abhaben, man wäre ja schließlich schon jahrelang miteinander bekannt. Auch Alyssa hat Kelton, den Jungen der Nachbarsfamilie, lange als Nerd betrachtet und vorallem missachtet, doch die äußeren Umstände bringen sie nun zusammen. Als Alyssas Eltern bei dem Versuch, Wasser zu holen, spurlos verschwinden, finden sich die beiden zusammen mit Alyssas jüngerem Bruder Garrett und zwei fremden Teenagern auf der Straße wieder, auf der Flucht vor den Menschen und auf der Suche nach dem mittlerweile kostbarsten Gut der Welt: Wasser.

Die Geschichte ist ziemlich rasant, an allen Ecken lauern neue Gefahren und ich fand es interessant, wie unterschiedlich die Gefahren waren, denen man auf einer so trocknen Welt begegnen kann.Auch die wechselnde Gruppendynamik zwischen den Jugendlichen ist einnehmend und jeder hat so seine Ecken und Kanten, die man zu schätzen lernt. Trotzdem merkt man dem Buch an der ein oder anderen Stelle deutlich an, dass es sich an jüngere Leser richtet. Gerade wenn Alyssa oder Kelton über den Verbleib ihrer Eltern nachdenken könnten, ja vielleicht sogar sollten, so werden diese Gedanken schnell beiseite geschoben. So hektisch manche Erlebnisse auch sein mögen, es gab ruhige Momente, in denen wohl kaum einer die Gedanken an das Schicksal der Angehörigen über so viele Tage in den Hintergrund rücken könnte. Auch das Ende war mir persönlich zu Happy-Endig und wäre mit einem anderen Ausgang durchaus realistischer gewesen.

Fazit

Ein interessantes Szenario, welches mit Zukunftsängsten spielt, die nicht so abwegig sind, wie sie auf den ersten Blick erscheinen mögen. Aber Achtung, unbedingt genügend Wasser bereitsstellen beim Lesen!

Bewertung im Detail

Idee ★★★★☆ ( 4 / 5 )

Handlung ★★★★☆ ( 4 / 5 )

Charaktere ★★★★☆ ( 4 / 5 )

Sprache ★★★★☆ ( 4 / 5 )

Emotionen ★★★★☆ ( 4 / 5 )

= 4 ★★★★

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