Wenn aus Büchern Schätze werden.
Arrrgh! Hisst die Segel, lichtet den Anker – volle Fahrt voraus mit Käpt’n Blackbeard!
Werbung | Autor & Zeichnungen: Jean-Yves Delitte
Titel: Blackbeard – Hängt sie höher! |
Erscheinungsdatum: Februar 2021 |
Verlag: Splitter | 48 Seiten |
Genre: Abenteuer | Reihe: Band 1 von 2 |
Wir schreiben das Jahr 1721. Im Londoner Gefängnis erhält der Schriftsteller Daniel Defoe Zugang zu einem Inhaftierten, der ihm eine Geschichte erzählen soll. Eine Geschichte seiner eigenen Unschuld, aber vor allem eine Geschichte über einen der berüchtigsten Piraten aller Zeiten: Edward Teach, besser bekannt als Blackbeard. Vorhang auf für eín maritimes Abenteuer!
Jean-Yves Delitte ist kein Unbekannter im Comic-Kosmos. Seine zahlreichen maritimen Comics rund um die berühmtesten Schiffe und Schlachten sind definitiv einen Blick wert für alle, die ebenso wie ich auf von Gischt schäumenden Wellen, endlose Weiten und bärbeißige Männer und Frauen stehen. Dieses Mal widmet er sich nicht einem Schiff per se, sondern einem der berühmtesten Piraten der Karibik, die unsere Geschichtsbücher kennen dürften: Blackbeard. Ein Mann, über dessen Herkunft wenig bekannt ist, der aber scheinbar doch in seiner Jugend die Annehmlichkeiten einer wohlhabenden Familie genossen hat. Blackbeard, der mit brennenden Lunten im Bart sich selbst als eine Teufelserscheinung inszenierte und so ganze Schiffe einnehmen konnte, ohne mit dem Säbel oder der Machete ein Blutbad anzurichten.
Der Gefängnisinsasse behauptet nun also, ein Komplize dieses tollkühnen Piratenkapitäns gewesen zu sein – und dennoch unschuldig. Doch wieso eigentlich unschuldig, von welchem Abenteuer wird er uns wohl erzählen? Nun, alles beginnt mit … natürlich, einem Überfall auf ein Schiff.
Die Zeichnungen sind genauso rau wie die See, die sie wiedergeben. Die Männer (und es sind natürlich fast nur Männer auf den Schiffen zu sehen) haben wind- und wettergegerbte Gesichter, rissige Kleidung, ein loses Mundwerk – kurzum, wir können uns in der gezeigten Atmosphäre schnell fallen lassen. Dabei wechselt das Geschehen beständig zwischen Blackbeard und Port Royal auf Jamaika. Hier befindet sich jemand, der im Laufe der Geschichte eine offene Rechnung mit Blackbeard begleichen möchte und dafür den berühmt-berüchtigten Benjamin Hornigold anheuert. Ob das wohl gut geht? Immerhin verbindet Hornigold und Blackbeart eine gemeinsame Vergangenheit.
Einziges Manko dieses an sich wunderbaren, stilechten Buches ist die relative Kürze. Bei 48 Seiten ist der Spaß recht schnell vorbei und es bleibt nur zu hoffen, dass der finale zweite Band nicht allzu lang auf sich warten lässt.
Wer sich ein bisschen imaginären Wind um die Nase wehen lassen möchte, wer das Salz der See schmecken und auf große Schatzsuche gehen möchte, der sollte sich Blackbeard zur Seite stellen – aber Achtung: nur wer anpacken kann, ist auf einem Piratenschiff willkommen!
Idee ★★★★★ ( 5 / 5 )
Handlung ★★★★☆ ( 4 / 5 )
Charaktere ★★★★★ ( 5 / 5 )
Zeichnungen ★★★★★ ( 5 / 5 )
Emotionen ★★★★☆ ( 4 / 5 )
= 4.6 ★★★★★
Herzlichen Dank an den Splitter Verlag für die Bereitstellung des Rezensonsexemplars!
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