Liebe Bücherfreunde – herzlich willkommen an Tag 2 der Must-Read-Blogtour!
Diese Blogtour entführt euch bis zum 12.03.2018 Tag für Tag und Blog für Blog in die Welt der Bücher, die man gelesen haben muss. Von der wunderbaren Smarty von ladysmartypants ins Leben gerufen, startete die Tour gestern bei ihr und ihrem Must Read Die Bücherdiebin und nun nehme ich euch heute an die Hand und bringe euch zu mir ins Wunderland.
Must Read:
Lewis Carroll – Alice im Wunderland & im Spiegelland

Freunde und Familie werden nun gleicherseits die Augen verdrehen und sich vermutlich trotzdem das Lächeln nicht verkneifen können. Denn wer mich kennt, der weiß: Es kann nur Alice bei mir sein.
Schon in Kindertagen lautete die korrekte Antwort auf die Frage des zu schauenden Filmes immer: Alice im Wunderland! Sehr zum Verdruss meiner lieben Mama. Und ich kann es mittlerweile nachvollziehen, der Disneyfilm ist einfach laut und grell und bunt und verrückt! Und trotzdem liebe ich ihn. Nun stellt euch aber mein Erstaunen vor, als ich zum ersten Mal die wahre Geschichte von Alice im Wunderland las.

Denn es gibt in dieser Geschichte, die ganz und gar nicht nur für Kinder gedacht ist, eine ganze Menge mehr zu entdecken. Wir begleiten Alice auf ihrem Weg ins Wunderland, den Kaninchenbau hinab, durch den Tränensee zur tierischen Konferenz mit dem Dodo und der falschen Suppenschildkröte. Doch kennt ihr zum Beispiel die Episode mit der Herzogin und ihrem Schwe – äh – Kind? Nein? Dann wird es aber Zeit! Aber auch all die bekannten Szenarien finden sich hier wieder, von der blauen Raupe, bis hin zur verrückten Teegesellschaft und der bösen Herzkönigin.
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Der erste Zeuge war der Hutmacher. Er trat ein mit einer Tasse in der einen und einem Butterbrot in der anderen Hand.
„Ich bitte um Verzeihung, Euer Majestät, dass ich das mitbringe, aber ich war noch nicht ganz fertig mit meinem Tee, als nach mir geschickt wurde.“
„Du hättest aber damit fertig sein sollen“, sagte der König. „Wann hast du denn damit angefangen?“
Der Hutmacher sah den Märzhasen an, der ihm in den Gerichtssaal gefolgt war, Arm in Arm mit der Haselmaus.
„Das war am vierzehnten März, glaube ich“, sagte er.
„Am fünfzehnten“, sagte der Märzhase.
„Am sechzehnten“, fügte die Haselmaus hinzu.
„Nehmt das zu Protokoll“, sagte der König zu den Geschworenen, und die Geschworenen schrieben die drei Daten eifrig auf ihre Tafeln, addierten sie dann und rechneten sie in Schillinge und Pfennige um.
(S.200)
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Meine beiden Ausgaben, illustriert von Benjamin Lacombe sind absolute Liebhaberstücke. Nicht nur sind die Abenteuer wundervoll illustriert, auch spielt der Schriftsatz hier eine besondere Rolle. Die Schriften werden größer und kleiner, gewinnen und verlieren an Bedeutung, kreisen sich ein wie ein Mäuseschwanz. Es ist ein Erlebnis, Alice zu folgen. Auch finden sich hier viele Gedichte und Wortwitze, die ich als Kind wohl niemals verstanden hätte.

Auch mit Alice im Spiegelland, dem zweiten Teil, ist Lewis Carroll ein wundervolles Abenteuer gelungen. Hier folgen wir Alice aus dem Spiegelhaus hinein in die Welt der singenden Blumen. Außerdem geraten wir in ein rasantes Schachspiel, welches sich die weiße und die rote Königin liefern. Und wir treffen hier auf Humpty Dumpty – das Ei, das nicht von der Mauer springen wollte – und Dideldum und Dideldei. Ihr seht, es lohnt sich, einen Blick in beide Bücher zu werfen, denn nur so findet man all die bekannten Figuren wieder, die in Adaptionen immer wieder durcheinander gewirbelt werden.

Nun bleibt mir gar nicht mehr viel zu sagen als: Seid so mutig wie Alice und stellt euch den Abenteuern im Wunderland. Es ist kein Kinderbuch, auch wenn es in vielen Köpfen so verankert ist. Es hat Witz und viel Ironie in sich, es lädt zum Nachdenken und Stirnrunzeln ein, lässt uns oftmals auflachen, und am Ende sind wir doch ganz froh, wenn wir wieder heraus sind aus dem Wunderland.
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„Ich verstehe das nicht!“, klagte Alice. „Es ist furchtbar verwirrend.“
„Das kommt davon, wenn man nach rückwärts lebt“, sagte die Königin freundlich, „das macht einen zuerst immer ein bisschen schwindlig, aber…“
„Nach rückwärts leben?“, wiederholte Alice sehr erstaunt. „Davon habe ich niemals gehört.“
„… es hat den großen Vorteil, dass das Gedächtnis in beide Richtungen arbeitet.“
„Das meinige arbeitet nur in einer Richtung“, erwiderte Alice. „Ich kann mich nicht an Dinge erinnern, bevor sie geschehen sind.“
„Das ist ein sehr armseliges Gedächtnis, dass nur nach rückwärts arbeitet“, bemerkte die Königin.
(S.113)![]()
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Die Blogtour entführt euch Tag für Tag und Blog für Blog in die Welt der Must-Read-Bücher. Gestern startete die Tour bei Smarty und der Bücherdiebin, morgen geht es zum Thema Lifestyle bei Andrea von Lohnt das Lesen weiter! 🙂
Das volle Programm der Tour findet ihr klickbar und toll aufgelistet hier. Viel Spaß beim Stöbern! ❤︎

![[Must-Read-Blogtour] Tag 2: Willkommen im Wunderland!](https://buchperlenblog.com/wp-content/uploads/2018/02/blogtour2.jpg?w=1024)





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