[Rezension] Douglas Preston – Die Stadt des Affengottes

stadt_affengott.jpg

Werbung

Erscheinungsdatum Erstausgabe: 04.09.2017

Verlag : DVA

ISBN: 9783421047571

Genre: Sachbuch

Fester Einband 380 Seiten

beimVerlagBestellen

sterne4

schnörkel

anführung_unten

Die Schlange rührte sich nicht, ihre glänzenden Augen fest auf mich gerichtet. Es war still geworden im Urwald. (S.164)

anführung_oben

Inhalt

Douglas Preston darf mit einem Team aus Archäologen, Wissenschaftlern und Forschern zu einer Expedition zu einem der letzten weißen Flecken unserer Weltkarte aufbrechen. La Mosquitia in Honduras. Hier versprechen sich die Archäologen einen sensationellen Fund, die weiße Stadt, die Stadt des Affengottes. Dank hochmoderner Techniken ist es endlich gelungen, den Regenwald aus der Luft zu kartieren. Was sie sehen, ist eine noch unberührte Ruinenstadt mitten im wilden Dschungel.

Rezension

Alte Kulturen, Mythen und Legenden faszinieren mich schon mein Leben lang. Dieses Buch versprach alles zu vereinen: Abenteuer, Forschergeist und Spannung. Und ich wurde nicht enttäuscht.

Doch es ist nicht das schnelle Abenteuer, auf dass wir hier stoßen. Die ersten 100 Seiten beschäftigt sich Preston mit der Geschichte der Mosquitia, mit zahlreichen gescheiterten Expeditionen auf der Suche nach der verlorenen Stadt. Detailliert beschreibt er, wie Forschungsreisen betrieben und wieder abgebrochen wurden. Erst in den letzten Jahren war die Technik so weit entwickelt, dass es möglich wurde, mit Hilfe eines LIDAR die dicht bewachsene Oberfläche des Regenwaldes zu durchbrechen. Hierzu werden abertausende Laserstrahlen auf den Boden gesandt und aus diesen Daten dann Karten erstellt.

anführung_unten

Wir flogen über einen ursprünglichen Garten Eden und schossen Milliarden von Laserstrahlen in einen Urwald, den womöglich seit fünfhundert Jahren kein menschlicher Fuß mehr betreten hatte. Es war ein Anschlag des 21. Jahrhunderts auf ein uraltes Geheimnis. (S.119)

anführung_oben

Doch auch nachdem das Team sichere Spuren einer alten Stätte fand, dauerte es wieder lange, bevor sie alle Genehmigungen der Regierung eingeholt und den ersten Fuß in dieses unberührte Land setzen konnten. Mit Preston an seiner Seite erlebt man den Klang des Urwaldes, sieht Klammeraffen in den Baumwipfeln, bangt bei jedem Schritt, auf eine Lanzenotter zu treffen. Ohne die vorher sorgfältig erstellten Karten wäre das Team vermutlich an der Stätte vorbeigegangen, ohne etwas zu ahnen. Alles ist vom Urwald zurückerobert worden.

Im weiteren Verlauf schildert Preston eingängig den Fluch, der auf der alten Stadt liegen soll, legt schlüssige Argumente vor, weshalb die ehemaligen Bewohner Hals über Kopf verschwanden. Auch werden schlimme Epidemien beschrieben, die Europäer unter Kolumbus‘ Flagge in die Neue Welt einschleppten und die Tod und Verderben über die Ureinwohner brachten.

Doch dem nicht genug, der Fluch scheint auch heute noch zu wirken. Monate nach der Expedition erkrankt die Hälfte der Exkursionsteilnehmer schwer. Meiner Ansicht nach etwas zu detailliert, fast langatmig beschreibt der Autor die Krankheit, die sie befallen hat, deren Auswirkungen und Heilmethoden.

Was mich sehr beeindruckte, war, dass fast keiner der Teilnehmer der ersten Expedition in späteren Jahren Abstand von diesem Projekt nahm. Viele von ihnen flogen wieder hin, führten erste Ausgrabungen durch und erforschen derzeit die untergegangene Kultur mitten im Regenwald.

Fazit

Ein sehr spannend geschriebenes Sachbuch; für jeden geeignet, der sich für diesen Teil unserer Welt interessiert. Hin und wieder etwas langatmig, doch lernt man recht viel über das Entdecken in heutiger Zeit, die nötige Technik und einen der letzten blinden Flecken auf unserer Erde.

Bewertung im Detail

Idee ★★★★★ ( 5 / 5 )

Handlung ★★★★☆ ( 4 / 5 )

Charaktere ★★★★☆ ( 4 / 5 )

Sprache ★★★★☆ ( 4 / 5 )

Emotionen ★★★☆☆ ( 3 / 5 )

= 4 ★★★★

weitere Stimme

buchweiser

 

schnörkel

9 Antworten zu „[Rezension] Douglas Preston – Die Stadt des Affengottes”.

  1. Avatar von Lesen... in vollen Zügen

    Darüber hab ich jetzt schon so viel Gutes gelesen, da möchte ich auch mal reinschauen. 🙂

    Gefällt 2 Personen

    1. Avatar von Buchperlenblog

      Es ist auf jeden Fall super lehrreich 🙂

      Gefällt 1 Person

  2. Avatar von Sorben

    Ich habe es mir als Hörbuch geholt. Fand es eher so lala. Einige Stellen sind extrem langatmig und es kommt bei mir auch nie das Gefühl des Abenteuers auf. Bei dem Hörbuch riss David Nathan als Erzähler aber vieles raus.

    Gefällt 2 Personen

    1. Avatar von Buchperlenblog

      Der gute Nathan. 😄 Seiner Stimme hört man auch einfach gerne zu. Man sollte halt ja auch nicht aus den Augen verlieren, dass es ein Sachbuch ist. Und Sachbücher wollen ja vorangig eines: Wissen vermitteln. Und das fand ich, hat Preston sehr anschaulich getan. 🙂

      Gefällt 2 Personen

      1. Avatar von Sorben

        Ja, das stimmt. Das Buch an sich ist auch gut. Nur die Stellen u.a. über den Bananenhandel und die Leishmaniose passten für mich nicht unbedingt zum eigentlichem Thema. Wobei es interessant war. Vielleicht bin ich auch nur mit einer anderen Erwartungshaltung herangegangen und jetzt etwas zu kritisch 🙂

        Gefällt 1 Person

      2. Avatar von Buchperlenblog

        Nee genau das waren auch die Stellen, die ich auch etwas lang fand. ^^

        Gefällt 1 Person

  3. Avatar von trinasbuecherwelt

    Muss ehrlich gestehen habe noch nicht viel davon gehört, deine Rezension ist dennoch äußerst informativ und gut strukturiert. #litnetzwerk

    Lieben Gruß

    Laura

    Gefällt 1 Person

    1. Avatar von Buchperlenblog

      Dankeschön! 🙂
      So lange ist daa Buch auch noch nicht auf dem Markt und ich denke, thematisch muss man sich dafür interessieren, damit es einem auffällt 🙂

      Gefällt 1 Person

  4. Avatar von Zum ersten Mal dabei #litnetzwerk – Trinas Bücherwelt

    […] von kunterbunteflaschenpost – Rezension zu „Die Stadt des Affengottes“ auf Buchperlenblog – 10 Dinge die dich als Bookaholic outen auf readbooksandfallinlove – Blogtour zum Buch […]

    Like

Hinterlasse eine Antwort zu Lesen… in vollen Zügen Antwort abbrechen

Willkommen beim Buchperlenblog!

Mein Name ist Gabriela, und seit 2017 findet ihr hier Buchtipps aus diversen Genres. Egal ob Fantasy, Horror oder Geschichten aus dem wahren Leben, übersetzt oder englisch –
das gewisse Etwas muss sein.
Übrigens: Ich liebe auch Comics! ♥

Aktuelle Lektüre
Let’s connect

Fairy tales are more than true: not because they tell us that dragons exist, but because they tell us that dragons can be beaten. – Neil Gaiman

Allgemein Buchgedanken und Vorstellungen Bücher-ABC Comicperlen auf dem Canapé Comics / Graphic Novels Er[Quick]liches aus der Literatur Fantasy Gewinnspiel Historische Romane horror Kinder- / Jugendbücher Klassiker Krimi & Thriller Leseprojekt: Stephen King Mittendrin Mittwoch Monatsrückblick Montagsfrage Perlentauchen Rezensionen Romane Sachbuch The Story Behind Writing Friday