[Rezension] Anne Helene Bubenzer – Die unglaubliche Geschichte des Henry N. Brown

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Erscheinungsdatum Erstausgabe:15.09.2008

Verlag: Thiele Verlag

ISBN: 9783851790283

Flexibler Einband 414 Seiten

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Ich habe lange gebraucht, um einzusehen, dass ich kaum einen Ersatz für ihn darstellen konnte: Ich bin eben doch nur ein Bär. Aber einer mit einem großen Herzen. (S.40)

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Inhalt

Am 16. Juli 1921 erblickt Henry N. Brown das Licht der Welt. Er ist ein Teddybär, liebevoll von seiner ersten Besitzerin und Freundin Alice zusammengenäht. Er kann fühlen, er kann hören, er kann denken – doch mitteilen kann er sich nicht. Stumm erlebt er an der Seite etlicher Menschen deren Leben mit, liebt, lacht und leidet mit ihnen und versucht ihnen immer ein guter Freund zu sein. Und ganz tief in ihm trägt er das wohl wichtigste auf der Welt: die Liebe.

Rezension

Eine Geschichte, die zu Herzen geht. Der Bär Henry N. Brown (wobei das N. für nearly, also fast steht – eine Unverschämtheit, um es in Henrys Worten auszudrücken!) lebt nicht nur ein Leben. Er lebt viele. So ein Teddybär kann natürlich nicht sterben, wie andere Lebewesen es früher oder später müssen, aber für ihn beginnen immer neue Lebensabschnitte. Im englischen Bath beginnt es. Alice, seine erste Besitzerin, näht ihn liebevoll zusammen und findet in ihm einen Freund, einen Trostspender, der ihr über den Verlust ihres Geliebten im ersten Weltkrieg hinweg helfen soll. Doch dann verlieren sich die beiden an einem Bahnhof und so beginnt Henrys Reise quer über den ganzen Globus. Mit ihm zusammen lernen wir die verschiedensten Menschen kennen. So lernt man, dass nicht jede Familie, jeder Mensch, gleich ist, aber das sie doch eines vereint: Das Bedürfnis nach Liebe. Henry wird zum Spielgefährten und zum Freund vieler Kinder in England, Frankreich, Deutschland, Norwegen und der Ukraine.

Seine Geschichte erzählt er uns, als er um sein eigenes Leben bangt. An einem Flughafen in Österreich soll er aufgeschnitten werden, denn in ihm steckt ein höchst ungewöhnlicher Gegenstand. Während er nun auf sein Ende wartet, erzählt er aus seinem über 80 Jahre währenden Lebens.

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Ich habe Angst, und ausnahmsweise nicht um jemand anderen, sondern um mich. Denn ich kann mir nicht vorstellen, dass ich es überlebe, wenn man mir die Brust aufschneidet und die Liebe herausnimmt. (S.16)

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Wir erleben den großen Umbruch der 20er Jahre mit, wir fürchten uns mit einer französischen Familie vor den Deutschen in den 40ern, wir erleben ungestüme Teenager und gebrochene Kinderherzen. Wir erleben Liebe, Leid und Verlust und das alles durch die Augen eines Teddybären. Nicht selten kam es während der Lektüre vor, dass mir mein eigenes Herz ganz schwer wurde, ich aufstand und meinen eigenen Henry hervorholte, seinen Duft einatmete und ihm liebevoll über den Kopf strich. Dieses Buch hat mich an meine eigene, geborgene Kindheit erinnert, daran, wie liebevoll meine Familie ist. Und wie viel Glück ich hatte, denn dieses Glück teilen nicht alle mit mir. Es kommt darauf an, in welchem Land wir leben, in welcher Zeit und in welcher Familie.

Die Sprache ist wunderschön, voll schlauer Gedanken und Poesie, doch niemals zu aufdringlich. Der kleine Bär und seine verschiedenen Besitzer wachsen einem ans Herz. Die einen mehr, die anderen weniger.

Fazit

Dieses Buch ist ein wahrer kleiner Schatz, der ein wärmendes Gefühl in mir zurücklässt. Einfühlsam geschrieben, mit witzigen Anekdoten und dann wieder dem unvermittelten Drang zum Weinen hält es alle Emotionen parat, die sich ein Leser wünschen kann. Ohne Kitsch, dafür aber mit jeder Menge Liebe wird dieses Buch einen Platz in meinem Herzen behalten.

Bewertung im Detail

Idee ★★★★★ ( 5 / 5 )

Handlung ★★★★☆ ( 4 / 5 )

Charaktere ★★★★★ ( 5 / 5 )

Sprache ★★★★★ ( 5 / 5 )

Emotionen ★★★★★ ( 5 / 5 )

= 4.8 ★★★★★

 

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10 Comments on “[Rezension] Anne Helene Bubenzer – Die unglaubliche Geschichte des Henry N. Brown

  1. Haach! Es freut mich ja so, dass dir Henry auch so ans Herz gewachsen ist! Auch ich habe mein Lieblingskuscheltier beim Lesen oft bei mir gehabt und es noch einmal so wie früher fest an mich gedrückt 🙂

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    • Ein richtiges Herzensbuch ♥
      Ich musste dabei auch oft an Yoshis Lieblingsteddy denken und dann tat er mir sehr, sehr leid. Wenn in ihm das gleiche leben steckt, wie in Henry, dann hat er sehr oft Mopsatem in der Nase… 😀

      Gefällt 1 Person

  2. Übrignes gibt es auch noch „Das Weihnachtswunder des Henry N. Brown“… Ich glaube, das zieht demnächst bei mir ein um in der Weihnachtszeit gelesen zu werden ♥

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  3. Pingback: Mittendrin Mittwoch #26 – Bin das ich? – Buchperlenblog

  4. Hach das hast du einfach umwerfend beschrieben. Ich liebe ja solche Bücher die von starken Emotionen rühren. Diese Geschichte ist definitiv etwas für meinen Lesegeschmack. Vielen Dank für’s Vorstellen!

    Gefällt 1 Person

  5. Pingback: Rückblick auf den August – Buchperlenblog

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