[Rezension] Thomas Pollan – Die Abenteuer der außergewöhnlichen Familie Wilda – Im Zwielicht

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Erscheinungsdatum Erstausgabe : 30.05.2017

Verlag : Independently published

ISBN: 9781521403594

Flexibler Einband 293 Seiten

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Die Dämonen hatten die Witterung verloren. Die Meute entfernte sich. Durchstreifte weiter den Wald auf der Suche nach ihnen. S.42

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Inhalt

Charles Wilda hat eine außergewöhnliche Familie. Nur ahnt er lange Zeit nichts davon. Erst, als eine Geschäftsreise nach Genf anders endet als geplant und seine Frau im Koma liegt, eröffnet sich ihm, dass es mehr als eine Realität gibt. Wilde Amazonen, Seelensammler und nichts geringeres als das Ende der Welt erwarten ihn. Willkommen im Zwielicht, Charly.

Rezension

Vom Autor zur Leserunde auf Lovelybooks eingeladen, hatte ich viel Hoffnung in die Geschichte gesetzt. Das Cover entspricht genau meinem Geschmack, die Inhaltsangabe versprach Witz und Spannung gleichermaßen.

Lauf, Charly, lauf!

Leider konnte mich die Geschichte dann doch nicht so recht erreichen. Es passiert vieles in Charlys Realität und im Zwielicht. Die Ideen sind sowohl kurios als auch interessant. Doch war mir vieles zu schnell herunter geschrieben. Ganze Handlungsstränge wurden innerhalb einiger Kommas abgehandelt. Charly rennt, verheddert sich, stürzt, rappelt sich wieder auf und das alles in einem einzigen Atemzug. Ich verstehe die Intention des Autors, dass er die großen Distanzen der verschiedenen Handlungsorte in raschem Tempo bewältigen wollte, doch wirkt das Gesamtwerk dann leider auch sehr gehetzt.

Charly obliegt keine geringere Aufgabe, als die Welt zu retten. Begleitend zur Hauptstory beginnen die einzelnen Teile des Buches mit einem Blick auf Gott. Es ist nicht der Gott aller Götter, wie wir ihn kennen, aber er arbeitet an seiner Schöpfung. Doch macht er einen entscheidenden Fehler, indem er Lucifer zu den Engeln erhebt und sich danach für Jahrtausende in den Urlaub begibt. Dieser Fehler muss nun von Charly und den Amazonen ausgebügelt werden. Diese Abschnitte lockern die recht düstere Stimmung im Buch immer wieder auf.

Fremde Charaktere

Sämtliche Charaktere blieben mir mehr oder weniger fremd, ich konnte mich mit keinem so recht anfreunden. Charly, der dicke Verlierertyp, dem niemand etwas zutraut. Sein Bruder Conrad, der ohne Charlys Wissen von seiner Frau Clonie ins Zwielicht eingeführt wird. Clonie und ihr ungeborenes Kind, die man bisher nicht kennenlernen konnte, da sie von Anbeginn an im Koma liegt. Die Randfiguren kamen mir noch am nahesten, so halten Mr. Smoke und Mr. Evergreen, zwei dämonische Seelensammler einige spaßig-gruselige Momente für den Leser parat. Auch der aufopferungsvolle Saint Germain, ein Mann, dem die Zeit nichts anhaben kann, hinterlässt einen gewissen Eindruck.

Apropos Eindruck. Man findet gelegentlich Erinnerungen an andere literarische Werke. Unter anderem taucht der dunkle Turm von Stephen Kings Epos gegen Ende des Buches auf. Auch Neil Gaimans von mir hoch geschätzter Roman Niemalsland stand scheinbar für einige Ideen Pate. Nun weiß ich, dass man die Autoren nicht untereinander vergleichen sollte, doch gerade dieser Vergleich drängt sich immer wieder auf. Und nicht unbedingt positiv für das Zwielicht. Denn während das Niemalsland von Gaiman während des Lesens plastisch vor mir erschien, blieb mir das NiemalsNiemandLand von Pollan fremd.

Eins der größten Mankos des Buches ist jedoch die grammatikalische Richtigkeit. Trotz Lektorat und bereits 30 Testlesern habe ich im Laufe des Buches mehrere Dutzend Fehlerchen gefunden und sie an den Autor weitergeleitet. Das er sich dahingehend sehr aufgeschlossen gezeigt hat, rechne ich ihm hoch an. Nun schrieb er mir, dass am 31. August die finale Version zum Kauf bereit steht. Da ich aber im Voraus davon ausging, bereits ein finales Buch vor mir zu haben, muss ich es leider eben doch erwähnen. Natürlich gibt es Leser, die weder so penibel sind wie ich, noch sich daran besonders stören. Ich gehöre da leider nicht dazu. Wer sich also für dieses Buch interessiert: Wartet bis Ende August, damit ihr nicht auch über die Fehler fallt und es euch den Lesespaß nimmt.

Fazit

Im Zwielicht ist der erste Band einer kleinen Reihe. Wie viele Teile noch folgen werden, kann ich an dieser Stelle nicht sagen. Grundlegend ist dieses Buch durchaus kurzweilig, hat aber meiner Ansicht nach noch Luft nach oben. Wer sich nicht von dem rasanten Tempo durch die Welt abschrecken lässt, den heiße ich herzlich willkommen im Zwielicht.

Nachtrag

Thomas Pollan schrieb nun, dass er das Buch vorerst komplett vom Markt nimmt, um ihm eine Generalüberholung zukommen zu lassen.

 

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One Comment on “[Rezension] Thomas Pollan – Die Abenteuer der außergewöhnlichen Familie Wilda – Im Zwielicht

  1. Pingback: Rückblick auf den Juli – Buchperlenblog

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