Wenn aus Büchern Schätze werden.
Veröffentlicht am 17. Juni 2017 von Buchperlenblog
Erscheinungsdatum Erstausgabe: 24.10.2011
Verlag: Blanvalet
ISBN: 9783442379507
Genre: Roman / Krimi
Flexibler Einband 368 Seiten
Ich stand vor dem Rumpf eines Möbelwagens, auf dem eine blutrote Aufschrift verkündete: ACHTUNG BISSIGER HUN, als wäre das betreffende Tier dem Schreiber an die Gurgel gesprungen, ehe er den letzten Buchstaben hatte ausführen können. (S. 223)
Halunken, Tod & Teufel ist der 3. Band der Reihe, kann aber auch unabhängig von den Vorgängern gelesen werden.
Es ist Kirmes in Bishop’s Lacey und Flavia lässt sich von der alten Wahrsagerin Fenella in die Kristallkugel schauen. Was Flavia erfährt, lässt sie erschrocken aufspringen, eine Kerze fällt um und das Zelt brennt lichterloh. Als Entschädigung bietet Flavia der Zigeunerin an, auf ihrem Grundstück zu nächtigen, um sich von diesem Schrecken zu erholen. Doch damit tritt sie eine Reihe von Ereignissen los, die nicht für jeden glimpflich ausgehen.
Oh, Flavia! Auch Band 3 konnte mich vollauf überzeugen. Die kleine Miss Naseweis schlich sich vor Monaten in mein Herz und wird dort wohl auch noch eine ganze Weile bleiben. Gewohnt keck und spitzfindig, ist sie der Polizei wieder einmal einen großen Schritt voraus. Auch ihr Vater zeigt sich mittlerweile leicht beeindruckt, was aufgrund der de Luce’schen Steifheit schon fast an ein Wunder grenzt.
Der Fall ist wieder einmal kriminologisch gut aufgebaut, vergangene Fehden mit neuen Ereignissen verwoben. Eine alte Sekte, die Humpler, kommt zurück ans Licht. Kinder werden an den Füßen – wie Achilles – gehalten und kopfüber ins Wasser getunkt, voilá – die Taufe ist vollbracht. Dass dabei einiges schief gehen kann, wird einem im Laufe der Geschichte überaus deutlich bewusst.
Auch glänzt Flavia wieder mit ihrer Spürnase und ihrem Sinn dafür, anderen Bewohnern des idyllisch-englischen Dorfes wertvolle Informationen direkt aus dem Ärmel zu drehen. Auch wenn Inspector Hewitt nicht sonderlich begeistert erscheint, so sollte er in zukünftigen Bänden doch einmal eine direkte Zusammenarbeit mit der Elfjährigen in Erwägung ziehen.
Nicht neu sind die Garstigkeiten, mit denen Feely und Daffy ihre Schwester Flavia überziehen. Da mir die Kleine so sehr ans Herz gewachsen ist, tut sie mir in diesen Momenten einfach nur leid. Als Einzelkind aufgewachsen, weiß ich natürlich nicht, was natürliche Geschwisterhassliebe ist, und wo die beiden eindeutig zu weit gehen. Was mag sich in ihren Köpfen festgesetzt haben, dass sie ihre Schwester allzu böse behandeln? Auch Flavia findet darauf keine Antwort bislang.
Ich hatte schon lange festgestellt, dass beim Umgang von Schwestern miteinander immer irgendetwas Unsichtbares unter der Oberfläche lauerte, aber mir wurde erst jetzt so richtig bewusst, dass es in unserem Fall vor allem finstere Absichten waren, die uns drei unausgesprochen verbanden. (S. 42)
Wirklich neu dagegen ist Porcelaine, die Enkelin der Wahrsagerin Fenella. So schwierig die Grundsituation der beiden Mädchen auch ist, so findet Flavia in Porcelaine doch erstmalig eine Freundin. Und die braucht sie dringend. Denn Flavia ist ein sehr einsames Kind, verdrängt diese Tatsache jedoch immer wieder gekonnt, indem sie Gespräche mit Gladys führt, dem Fahrrad, dass einst ihrer Mutter Harriet gehörte. Ich hoffe, Porcelaine wird ein fester Punkt für Flavia, auch wenn sie mittlerweile zurück in London ist.
Flavia de Luce ist für mich ein großes Flauschkissen, in dem ich es mir gemütlich machen kann. Neben Mord und Totschlag ist diese ganz spezielle, trügerische Kleinstadt-Idylle ein so gelungenes Setting mit typisch britischen Bewohnern, dass es mir nur schwer fällt, sie zu verlassen. Sehr gelungen und für all jene empfehlenswert, die bei einem Krimi Wert auf das Drumherum legen.
Einen Überblick über die Reihe bekommst du hier.
Die Reihenfolge der Flavia de Luce – Reihe:
Band 1 – Mord im Gurkenbeet
Band 2 – Mord ist kein Kinderspiel
Band 3 – Halunken, Tod und Teufel
Band 4 – Vorhang auf für eine Leiche
Band 5 – Schlussakkord für einen Mord
Band 6 – Tote Vögel singen nicht
Band 7 – Eine Leiche wirbelt Staub auf
Band 8 – Mord ist nicht das letzte Wort
Kategorie: Buchreihen, Krimi & Thriller, RezensionenSchlagworte: alan bradley, Barnaby, Chemie, Dorf, england, Experiemente, Flavia de Luce, idylle, Jahrmarkt, Kleinstadt, krimi, Rätsel, sekte, tod
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Hach, macht Lust! Ich bin bisher nicht über Band 1 hinaus gekommen. Es gibt zu viele tooooolle Reihen! Bin gerade voll im Uralte Metropole-Fieber! Ich sollte mir ein vorläufiges Reihenstartverbot auferlegen…
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😄 von Lycidas hab ich auch Band 1 hier, hab es wohlweislich noch nicht begonnen. Aber Flavia passt zwischendurch doch immer mal 😉😊
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