Wenn aus Büchern Schätze werden.
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Erscheinungsdatum Erstausgabe: 22.05.2017
Verlag: Penhaligon
ISBN: 9783764531775
Fester Einband 442 Seiten
Sie rannte. Durch die Tunnel, barfuß über den Steinboden. An den Hauptwegen leuchteten blakende Fackeln, darum tauchte sie tiefer ins Labyrinth ab, stolperte verborgene Treppen hinunter und die dunklen, verschlungenen Gänge entlang, bis stickiger Modergeruch in der Luft lag und die Türen protestierend aufstöhnten, wenn sie sie aufstemmte. (S.7)
Eine Geschichte voller Geheimnisse. Die ersten Seiten lasen sich noch recht ruhig, Cassie versucht sich in ihrer neuen Umgebung einzuleben, begegnet Mitstudenten und Professoren eher zögerlich. Erst nach und nach findet sie Anschluss durch ihre Mitbewohnerin Evie, die sie in die höhere Gesellschaftsschicht integriert. Hier lernt sie nun auch Hugo kennen, einen – wie sollte es anders sein – gut aussehenden jungen Mann mit einer dunklen Aura, von der sie zugleich angezogen und abgestoßen wird. Gleichzeitig vertieft sie ihre Recherchen über die Vergangenheit der Schule und die Parallelen zu ihrer Mutter und fördert somit Stück für Stück immer mehr Vergangenheit zu Tage.
Cassie als Protagonistin ist mir leider nicht sehr ans Herz gewachsen, so richtig warm wurde ich nicht mit ihr. Ich kann auch gar nicht genau sagen, woran das lag, vielleicht an ihrer abweisenden Art Menschen gegenüber, vielleicht auch, weil sie sich selbst sehr bedeckt hielt in ihren Gefühlen. Auch die anderen Figuren blieben eher etwas klischeehaft, vom gutaussehenden Bösen bis zum netten jungen Mann, der erst ganz am Schluss wirklich wahrgenommen wird.
Der Schreibstil ist angenehm fließend, die Kapitel überschaubar in ihrer Länge. Und doch fiel mir etwas auf, was sich für mich immer etwas negativ aufdrängt. Phrasen, in denen den Charakteren „das Blut in den Adern gefriert“ oder „der Atem stockt“, bewirken bei mir eher das Gegenteil einer Gänsehaut. Beides kam für meinen Geschmack einfach ein wenig zu häufig vor.
Die Story an sich ist gut geschrieben, reale mit fantastischen Elementen schön verwoben. Und doch fehlte mir hier auch das kleine i-Tüpfelchen. Zwar wird erklärt, dass die Mitglieder dieser Geheimgesellschaft, die sich die Schule der Nacht nennt, sich von der Macht ernähren, die sie anderen Menschen entziehen, doch mir erklärt sich nicht so recht warum. Natürlich verstehe ich, dass sie so ihre gesellschaftlichen Positionen wahren, doch braucht es dafür dunkle Magie? Werden nicht auch normale Menschen zu Größen in der Welt? Da hätte mir ein Fünkchen MEHR gefallen, eine magische Fähigkeit, für die es sich lohnt, andere Menschen zu töten vielleicht.
„Ich habe ewig gebraucht, um an die Akten zu kommen“, begann er. „Ich habe behauptet, du würdest eine Arbeit über Studentensuizide schreiben, und ich hätte nicht gedacht, dass es deswegen Probleme geben würde, solche Anfragen bekommen wir ständig. Also habe ich wie üblich die nötigen Papiere ausgefüllt.“Er machte eine Pause, und seine blauen Augen sahen sie eindringlich an.“Am nächsten Morgen werde ich zum Inspektor gerufen. Er nimmt mich eine halbe Stunde ins Kreuzverhör.“ (S. 274)
Vielen Herzlichen Dank an das Bloggerportal und an den Penhaligon Verlag für dieses Rezensionsexemplar!
Hallihallo,
schöne Rezi! Ich habe das Buch auch noch hier liegen und werde es bald beginnen.
Liebe Grüße,
Jenny
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Dann wünsche ich dir ganz viel Spaß dabei! 😊
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